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Ultimate Comics: Spider-Man 1
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 17.10.2012
Autor:Brian M. Bendis
Übersetzer:Platzhalter
Typ:Comic / Graphic Novel
System:Platzhalter
Setting:Platzhalter
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:116 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Ultimate Comics Spider-Man 1-5
Preis:12,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Gerade erst ist Peter Parker tot, da wird der junge Miles Morales, von einer Spinne gebissen, die aus Osbornes Labore entwischt ist. Natürlich entwickelt Miles Superkräfte, was sehr ungelegen kommt, denn er wechselt gerade an eine neue Schule. Doch was macht er nun mit seinen Kräften, vor allem da Spider-Mans Platz nun frei geworden ist...

 

Schreibstil & Artwork:

Als der ultimative Spider-Man, also Peter Parker, kürzlich das Zeitliche segnete, hätte ich nicht gedacht, das er wirklich tot bleibt. Zu oft brachten Marvel und Co ihre dahingesiechten Helden auf irgendeine dubiose Art und Weise wieder. Das sie Peter Parker nun tatsächlich gegen einen Neuen austauschen, ist auf jeden Fall ein interessanter Ansatz, wenn auch ein gewöhnungsbedürftiger und das liegt sicherlich nicht daran, das Miles Morales afro-hispanischer Herkunft ist. Als alter Spider-Man Freund muss man sich einfach nur daran gewöhnen, dass es nun kein Peter mehr ist, der unter dem Kostüm herum schwingt. Und genau betrachte, fällt das nicht einmal wirklich schwer, denn dank Brian M. Bendis ist Morales ein sehr sympathischer Zeitgenosse geworden, den man quasi sofort ins Herz schließt und - da kommen wir zum Punkt - der eben auch andere Charakterzüge zeigt, als Parker. Ja, Morales ist sogar ein Vorzeige-Teen, der sehr gute und hohe Prinzipien hat, fast schon zu hoch, denn Morales kommt nicht mal auf die Idee, seine neuen Kräfte zu missbrauchen, sondern denkt nur daran, sie für gute Sachen einzusetzen. Das wirkt gerade für einen Teenie schon etwas sehr überzogen. Auf der anderen Seit grenzt er sich dadurch etwas von Peter und seinen ersten Erfahrungen ab. Und dennoch sind die Parallelen zwischen Parker und Morales, gerade in den Anfängen, schon recht deutlich. Schon allein, wie Morales an seine Fähigkeiten gerät (wie war das mit dem Spinnenbiss?)... nun ja, da hätte man sich wirklich mal was Neues einfallen lassen können.

Die weiteren Charakter sind okay, gerade Morales Vater und der Onkel sind wichtige Dreh und Angelpunkte und auch sein bester Freund, der allerdings manchmal etwas zu nervig geraten ist.

 

Optisch sieht das Ganze dank Sara Pichelli ganz hervorragend aus. Die Artworks sind fein und detailliert gezeichnet und rücken die Geschichte in das perfekte Licht. Pichelli arbeitet dabei sehr differenziert, konzentriert sich auf die penible Ausarbeitung der Charakter, deren Gesichtszüge und Mimik, wenn die Story gerade ruhigere Phasen hat, dreht dann aber optisch auch in Sachen Hintergründe und Umgebung richtig auf, wenn es actionmäßig ans Eingemachte geht. Die satte Kolorierung und die dynamischen Panels tun ihr Übriges, um diesen Comic auch optisch zu einem Hingucker zu machen.

 

Fazit:

Wie jetzt? Peter Parker ist tatsächlich tot? Das kann irgendwie doch nicht sein, oder? Doch es kann und im Ultimativen Universum ist das nicht mal so verwunderlich, steht dieses Parallel-Universum von Marvel doch von Anfang an schon immer für große Veränderungen und Ereignisse, die nun mal nicht (wie in der Standard-Kontinuität) ständig zum Status Quo zurückkehren. Mit relativ großem Tamtam wurde verlautet das Parker den Abgang macht, doch ebenso großes Tamtam wurde um den Neuen - den farbigen Miles Morales - gemacht, der in das Spidey Kostüm schlüpfen soll. Die Änderungen sind letztendlich da, wenn auch zunächst nicht ganz so groß, wie man gehofft hat, denn es gibt viele Parallelen zum ursprünglichen Werdegang von Spider-Man (was man durchaus besser hätte machen können). Dann wiederrum hebt sich Morales doch charakteristisch gesehen wieder enorm von Peter ab, um eigenständig und faszinierend zu wirken. Außerdem ist der Junge unglaublich sympathisch, dank Benis und das Ganze ist auch optisch extrem schick geworden, so dass der Comic in seiner Gesamtheit überzeugen kann. Fans von Spiderman müssen zwar erstmal schlucken und die Tatsache verdauen, das der ultimative Peter das Zeitliche gesegnet hat, aber sie werden hier einen viel versprechenden Ersatz finden. Extrem gut!