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Conan 18 - Die scharlachrote Zitadelle
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 24.10.2012
Autor:Timothy Truman, Paul Tobin | Zeichner: Tomás Giorello, Wellinton Alves
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Conan
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: King Conan: The Scarlet Citadel 1-4, Robert E. Howards Savage Sword 1-3
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Conan ist König von Aquilonia und das bringt ihm viele Feinde, die stets versuchen den harten aber eigentlich gerechten Herrscher um seinen Thron zu bringen. Als alter Mann erzählt König Conan einem Schreiber eine Geschichte, bei der er selbst es mit einem hinterhältigen Zauberer zu tun bekommt, der den König in die tiefen Höhlen seines scharlachroten Turms sperrt, um ihn zu brechen. Und das ist nicht alles, denn hier unten lauern uralte und monströse Kreaturen, die nur auf eine Mahlzeit wie den muskelbepackten Barbaren warten. Conan muss ein Labyrinth durchqueren um seinem gefängnis zu entfliehen und bekommt dabei unerwartete Hilfe...

 

Die zweite Geschichte führt den Leser zurück in eine Zeit, als Conan noch ein geschickter Dieb und Frauenheld war. Er trifft auf eine hübsche Tänzerin, die ihm sofort die Augen verdreht, doch auf dem Weg nach Hause, wird diese entführt. Conan muss in einen Palast eindringen, um sie zu befreien, aber er findet dort noch ganz andere Dinge...

 

Schreibstil & Artwork:

Auch der achtzehnte Band der Conan-Reihe besteht einmal mehr aus zwei in sich abgeschlossenen Geschichten, die aus zwei völlig unterschiedlichen Epochen von Conans Leben erzählen. Dabei ist die Titelgeschichte, die deutlich fesselndere Erzählung, denn zum Einen ist sie nicht ganz so vorhersehbar, wie die zweite Story, zum Anderen spürt man bei ihr deutlich den Stempel von Robert E. Howard selbst, dem geistigen Vater von Conan. Ein besonderer Kniff ist dabei, dass ein älterer und weiserer König Conan, diese Geschichte aus seinen jüngeren Tagen reflektiert. Das macht Conan einmal mehr sympathisch und als Leser fühlt man mit dem gerechten König, der vieles in seinem Leben erlebt hat, mit. Darüber hinaus hat die Story auch einige offensichtliche cthuloide Elemente, was allerdings auch nicht so verwunderlich ist, denn H.P. Lovecraft (der Erfinder des Cthulhu-Mythos) und Howard waren erwiesenermaßen langjährige (Brief)Freunde.

Die Adaption ins Comic-Format ist den Machern sehr gut gelungen. Auch das ist kaum verwunderlich, denn Timothy Truman und Zeichner Tomas Giorello haben hier ja nicht zum ersten Mal zusammengearbeitet. Wie auch immer, das Resultat ist überzeugend, die Geschichte entpuppt sich als spannendes und überaus packendes Fantasy-Horror-Abenteuer, das einige überraschende Momente in sich birgt. Und auch optisch gefallen die Artworks von Giorello einmal mehr sehr, denn sie sind fein detailliert und lassen Conan und das Drumherum schlichtweg toll aussehen.

 

Die zweite Story "Conan und die Juwelen von Hesterm" kann hingegen nicht ganz so überzeugen, was wohl daran liegen mag, das Conans Gegenspieler in diesem Fall eher fad und facettenlos wirken. Darüber hinaus ist die Story schon sehr vorhersehbar, vor allem dann, wenn man schon viele Conan-Geschichten gelesen hat. Schade ist dabei eigentlich, das die Idee, die hinter der Story liegt, prinzipiell Potenzial hätte, dieses nur nicht vollkommen genutzt und ausgeschöpft wird. Und auch die Optik untermauert das, denn die Artworks - die nicht von Giorello stammen - wirken oft seltsam und einfach und können sich bei weitem nicht mit den Artworks von Giorello messen.

 

Fazit:

Conan ist ein Renner, was der vorliegende achtzehnte Band nur beweist. Von den zwei feilgebotenen Geschichten in diesem Band, sticht vor allem die Titelstory heraus und kann auf ganzer Linie mit Fantasy- und cthuluresken Horror-Elementen und einer überaus spannenden Story überzeugen. Die Titelgeschichte trifft das Gefühl von Robert E. Howards originalen Stories nahezu perfekt und die Artworks sehen dazu auch noch toll aus. Fans von guten und komplexen Conan-Stories kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten, auch wenn die zweite Geschichte die Klasse der Titelstory nicht ganz erreichen kann. Toll!