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(Der) Ultimative Spider-Man 20 - Tod eines Kobolds
Bewertung:
(3.9)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 25.06.2013
Autor:Brian M. Bendis, Stuart Immonen
Übersetzer:Michael Stritmatter
Typ:Comic, Graphic Novel
Setting:Ultimatives Marvel Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-589-4
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Alles muss hin und wieder renoviert werden, sogar das Triskelion, das Hauptquartier von SHIELD. Es ist unglücklich, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein gewisser Norman Osborn, auch bekannt als der Kobold, beschließt mit Nick Fury einen Deal zu machen. Es ist unglücklich, dass besagter Nick Fury ja gar nicht mehr der Chef von SHIELD ist und somit nicht vor Ort. Es ist auch unglücklich, dass jener Superschurke - der Kobold - genau weiß, wer die Spinne ist und wo sie wohnt. Und wo seine Tante wohnt und seine Freundin Mary Jane und und und. Und das ist leider noch nicht alles. Als der Kobold aus dem Triskelion mit einem echten Knalleffekt frei kommt, entlässt er eine ganze Menge anderer Schurken gleich mit zurück in die Freiheit. Das folgende Chaos ist programmiert, doch es kommt anders. Nicht nur, dass sich die Schurken hier in die Haare geraten, Norman Osborn erscheint auch nicht an Peter Parkers Haustür, um sich zu rächen. Er lässt sich vielmehr im Fernsehen interviewen, weil er der Welt etwas zu sagen hat. Er fühlt sich missverstanden, insbesondere von Nick Fury.

 

Spiderman hat dafür ganz neue Probleme. SHIELD gelingt es ihn in Schutzhaft zu nehmen. Allerdings hat Peter Parker auch Freunde oder besser eine Ex-Freundin, die selbst SHIELD nicht festhalten kann und die ihn ohne Probleme befreit. Es wird offenbar wirklich Zeit, das Triskelion technisch zu überholen. Aber das eigentliche Problem bleibt der Kobold und natürlich trifft er schließlich doch noch auf die Spinne. Aber es gibt mehr als einen Kobold und es klang früher auch schon oft danach, dass der Kobold letztlich tot wäre. Ob der Titel also am Ende stimmt, oder ob er einfach nur anders ausgelegt werden muss, das wird nicht verraten.

 

Schreibstil & Artwork

Hatten wir das nicht schon einmal? Richtig. In Ultimate Spiderman: Der Tod von Spiderman Band 5 hat Norman Osborn schon einmal einen kleinen Konflikt mit Carol Denvers von SHIELD, der damit endete, dass er alles hoch gehen lies und die klassischen Feinde der Spinne entkommen konnten. Und mit Brian Michael Bendis haben wir auch den gleichen Autor für beide Bände. Beide Geschichten beginnen also quasi gleich, in beiden gibt es echte Tote und doch enden sie unterschiedlich. Was sich Brian M. Bendis dabei gedacht hat ist unklar, aber es ist zumindest seltsam. Der Ultimate Spiderman und der Ultimative Spiderman sind als Titel ja schon verwirrend genug. Dafür finde ich es ganz originell, dass der Autor mal einen Superhelden von SHIELD gefangen nehmen lässt, nur um mit einem Ex-Mitglied der X-Men diesen wieder zu befreien. Die Geschichte selbst zeigt einen Kobold, der scheinbar nicht mehr so richtig weiß, was er will oder wie die Welt tickt. Seine Rache gilt mehr Nick Fury als Peter Parker und als der eine nicht erscheint, muss der andere herhalten. Etwas dünner als von Herrn Bendis gewohnt, aber unterhaltsam.

An der Grafik kann man hingegen nichts aussetzen. Stuart Immonen macht seine Sache hier grundsolide und hält durch den ganzen Band sein hohes Niveau. Der Kanadier ist durch eine ganze Reihe an Arbeiten im DC und im Marvel Universum ja auch kein Unbekannter. Auch hier zeigt er wieder sein ganzes Können und erfreut damit den Leser. Auch die Übersetzung macht zu jeder Zeit einen guten Eindruck. In diesem Band stammt sie von Michael Stritmatter.

 

Qualität & Ausstattung

Ein schönes Hochglanzcover als Paperback, eine solide dauerhafte Bindung und das gute Material, das wir vom Panini Verlag gewohnt sind, verwöhnt den Leser auch in diesem Band. Mit den Original Titelseiten der ursprünglichen sechs Hefte dieses Sammelbandes schließt dieser Comic ab.

 

Fazit:

Eine wenig gewundert hat mich der Verlauf der Geschichte in jedem Fall. Es dauerte nur Minuten, bis ich den alten Ultimate Spiderman Band 5 in der Hand hatte, um ihn nochmal durchzusehen. Es ist eben nicht die gleiche Geschichte aus einer anderen Perspektive, sondern eine gänzlich andere Variante mit einem anderen Ende, so ganz ohne die Einmischung der Ultimativen. Auch das Ende verschiebt sich damit zu Gunsten des Helden. Ob uns der Autor damit etwas sagen will? In jedem Fall ist auch der Ultimative Spiderman Paperback Nummer 20 eine schöne runde Sache. Es macht Spaß zu lesen, hat wieder eine Menge von Spideys Privatleben anzubieten und ist in sich auch nicht unlogisch. Nur eben der Vergleich zum anderen Zyklus hinterlässt einen Nachgeschmack. Immerhin, hier geht es mit Peter Parker irgendwann weiter. Für Fans des ultimativen Peter Parker ein weiterer gelungener Comic!