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Kick-Ass: Hit-Girl
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 22.07.2013
Autor:Mark Millar, john Romita Jr.
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Kick-Ass
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:124 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Hit-girl 1-5
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Was passierte zwischen Kick-Ass 1 und 2? Mindy alias Hit-Girl landete in der Obhut ihrer Mutter und ihres Stiefvaters, und statt Kung Fu stand plötzlich Mathe auf dem Programm. Doch Mindys Freund Dave alias Kick-Ass kennt sich bestens aus in der Schule. Man schließt einen Pakt: Sie bringt ihm bei, wie man andere zur Sau macht, und er zeigt ihr, wie man in der Schule überlebt.

 

 

Meinung:

Ein bisschen verwirrend ist "Hit-Girl" aus chronologischer Sicht schon, denn der Comic ist das Prequel zu "Kick-Ass 2", erzählt also das was zwischen den eigentlichen beiden Kick-Ass Comics passiert. Verwirrend deswegen vor allem, da Panini bereits im letzten Jahr "Kick-Ass 2" rausgebracht hat, "Hit-Girl" aber erst jetzt kürzlich erschienen ist.

Wie auch immer, der Comic erzählt den Zwischenteil, bildet die Brücke von "Kick-Ass 1" und "Kick-Ass 2", knüpft dabei fast nahtlos an den ersten Zyklus an, macht dabei vieles besser als der offizielle Nachfolger. Ein Grund dafür mag sein, das "Hit-Girl" viel mehr einen roten Faden aufweist, der sich durch die Story zieht, als "KA2" und sich dabei eben hauptsächlich auf eine Figur, nämlich Mindy alias Hit-Girl fokussiert. Und wer Kick-Ass kennt, weiß das Hit-Girl nicht nur ziemlich verkorkst ist, sondern im Grunde eine von ihrem Vater erzogene Soziopathin ist. Und genau das wird in diesem Comic auch stark herauskristallisiert, wobei Autor Millar spürbar Kritik gegen zahlreiche Elemente der amerikanischen Gesellschaft in seine Geschichte verbaut hat. Beispielsweise fallen die Probleme auf, die Mindy in der Schule hat (schließlich hat sie ihrem Ziehvater versprochen das sie keine Vigilantin mehr ist, sondern brav zur Schule geht) - und zwar mit den "wichtigen" Mädchen (Zicken) der Schule. Ein Problem mit dem sie selbst so einfach nicht fertig wird, obwohl sie sich anstrengt, dies auf eine vernünftige Art und Weise zu regeln. Als das nicht fruchtet, greift sie zu einer radikaleren und für sie logischeren Lösung, womit sich der Kreis wieder schließt.

 

"Hit-Girl" ist dabei ohne Zweifel ziemlich brutal und blutig, aber auch unglaublich Humorvoll (von der bösen schwarzen Sorte). Dabei wird das Superhelden-Genre wie schon bei Kick-Ass selbst komplett auf die Schippe genommen, ja förmlich demontiert und ähnlich wie schon im ersten Kick-Ass-Comic, ist die Protagonistin auch hier - obwohl ohne Zweifel ein kleines fieses Etwas - unglaublich sympathisch und genau das ist der Grund, warum "Hit-Girl" so überzeugend gut funktioniert. Natürlich ist auch die rasante und komplexe Story nicht unverantwortlich dafür, aber irgendwie ist die Story selbst auch oft nur Nebensache, denn Hit-Girl ist der Fokuspunkt und um das kleine gemeine, aber so fähige Mädchen, dreht sich hier nun mal alles - an ihrem Charme kommt man einfach nicht vorbei.

 

Optisch hat sich dabei nicht viel getan, denn auch Hit-Girl wurde von John Romita Jr. gezeichnet und schon allein weil der Zeichner von Anfang an zum Kick-Ass Setting gehört, passt es einfach. Aber Romitas Artworks sind auch einfach schick, haben diesen gewissen Superhelden-Comic-Touch, aber auch mehr, sind darüber hinaus schön detailliert und natürlich auch blutig brutal. Perfekt also.

 

Fazit:

"Hit-Girl" ist ein Kracher und eigentlich die direkte Fortsetzung von Kick-Ass 1 und damit die Brücke zur Kick-Ass Fortsetzung. Unglücklicherweise ist der Comic aber nach der offiziellen Fortsetzung erschienen, was eigentlich wenig Sinn macht. Wie auch immer, "Hit-Girl" macht vieles sehr viel besser, als die offizielle Fortsetzung, vor allem aber konzentriert sich die Story eben nur auf eine Person und deren Ambitionen. Das geschieht in der für Kick-Ass bekannten schwarz-satirischen und blutig brutalen Art und Weise, so das einem immer wieder Tränen in die Augen schießen. Aber Millar versteckt auch eine ganze Menge Kritik in der einen oder anderen Form in seiner Story und natürlich kriegt das Superhelden-Genre einmal mehr komplett sein Fett weg. Darüber hinaus ist der Plot tiefschichtig und komplex und der Comic auch noch toll gezeichnet. Perfekt!