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Sturmgeboren
Bewertung:
(4.5)
Von: Marc Drozella
Alias: Xiam
Am: 13.08.2013
Autor:Stephan Frings, Dominik Hladek, Rafael Knop, Katja Reinwand, Nina Schellhas
Typ:Kampagnenband
Setting:Das Schwarze Auge
VerlagUlisses Spiele
ISBN/ASIN:978-3-86889-667-1
Inhalt:176 Seiten, Hardcover und PDF
Preis:25,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt (laut Klappentext)

Nördlich von Weiden, zwischen Roter Sichel, Neunaugensee und Salamandersteinen liegt die Hardoper Ebene, ein karges Grasland, berüchtigt für seine häufigen Staubstürme.

Der erste Versuch einer Donnerbacher Ritterin, die Ebene zu besiedeln, scheiterte. Sie ist jedoch nicht bereit aufzugeben. Das Vorhaben bleibt umstritten und die Fürst-Erzgeweihte Aldare VIII. Donnerhall steht ihm skeptisch gegenüber. Anders ihre Erbin Thalia, die einigen Donnerbacher Familien ihre Unterstützung zusagt: von der Stadt am Gorothier aus sollen sie eher in die Ebene ziehen, diesmal mit der Unterstützung junger, tatendurstiger Fachleute, die darauf brennen, allen Finessen die Stirn zu bieten – echten Helden eben.

Sie werden fest in den Aufbau einer neuen Siedlung eingebunden und knüpfen eigenständig Handelskontakte zu nordbardischen Händlern und der Bergbaustadt Uhdenberg. Sie dringen tief in die Mysterien der Ebene ein und ergründen das Geheimnis der rauen und unwirtlichen Natur dieses Landstrichs. Ihre Nachforschungen führen sie an Ort, deren Wurzeln tief in der Vergangenheit der der habe doppelt die Binde Region liegen, und treiben sie in die Fänge eines Wesens, das lange dem Vergessen anheimgefallen war.

 

Über die Autorenschaft

Mit Katja Reinwald, die auch die Redaktion für den Kampagnenband übernommen hat, und Dominik Hladek führen zwei erfahrene Schreiberlinge die Autorenschaft der Kampagne an. Beide haben bereits eine Vielzahl von Artikeln in Spielhilfen wie auch im Aventurischen Boten beigesteuert, eine respektable Anzahl an Abenteuern verfasst und noch mehr inoffizielle Publikationen geschrieben. Stephan Frings, Nina Schellhas und Rafael Knop hingegen sind bisher noch relativ unbekannte Autoren, die nur durch vereinzelte Publikationen in Erscheinung getreten sind.

 

Überblick

Bei Sturmgeboren handelt es sich um einen Kampagnenband, der sechs einzelne Abenteuer umfasst (Aufbruchstimmung, Sturmgetrieben, Stromumtost, Gelbauge und Rußfell, Schattenfinger und Flammen und Wogen). Laut Klappentext lässt sich die Kampagne ohne großen Aufwand in voneinander unabhängig spielbare Abenteuer umgestalten. Dies halte ich, so viel soll vorweg gesagt werden, für ziemlich optimistisch. Die Abenteuer sollen sowohl für Anfänger geeignet sein, als auch für DSA-Veteranen. Tatsächlich mag es für Einsteigerspieler tatsächlich geeignet sein, der SL muss aber doch bewandert sein, nicht nur in der Welt Aventurien, sondern vor allem auch in den Regeln. Umfangreiche Verweise auf Ergänzungsbände und andere Publikationen lassen die Abenteuer bisweilen recht schwerfällig erscheinen, da man mitunter den Eindruck bekommt, den letzten Rest an Spielspaß nur mit einer gut sortierten aventurischen Bibliothek aus dem Abenteuer heraus kitzeln zu können. Umfangreiche Spielhilfen zur Besiedlung, zur Region der Hardorper Ebene sowie Stadt- und Dorfbeschreibungen runden den Inhalt des Kampagnenbandes ab.

Äußerer Eindruck

Ich kann an dieser Stelle nur die Qualität des PDF beurteilen, da mir das Abenteuer leider nicht in gedruckter Form vorliegt. Das Cover ist farbig gehalten und entspricht dem Standard. Im Inneren des Buches sind die Illustrationen Schwarzweiß. Die Illustrationen sind hochwertig und entsprechend den aktuellen Stil von DSA. Mit Karten jedoch wurde sehr sparsam umgegangen. Es gibt eine Karte der Hardorper Ebene, die aus alten Kartenmaterial recycelt wurde, sowie eine Kartenübersicht des sogenannten Flammenhorstes, einer verlassenen und mittlerweile von Goblins bevölkerten Festung, die jedoch derart klein und oberflächlich ist, dass man sich fragen muss, wie sie einem helfen soll.

 

Fazit

Auf der einen Seite handelt es sich bei dem Abenteuer um einen Sandkasten, der von den Spielern und dem SL mit Leben gefüllt werden soll. Dennoch kann Das Schwarze Auge scheinbar nicht ganz aus seiner Haut, denn ein roter Faden ist überall zu sehen. Die Szenarien sind gut durchdacht, weisen aber auch ihre Längen auf. So könnte ich mir vorstellen, dass das mehr oder weniger ausführliche Ausspielen der Verhandlungen mit der Uhdenberger Minenloge Charaktere und Spieler, die nicht unbedingt diplomatisch affin sind, auf eine Geduldsprobe stellt. Letztendlich ist sie der Spielleiter gefragt, der natürlich an unterschiedlichen Stellen die Abenteuer seiner Gruppe anpassen und ggf. Kürzungen vornehmen kann. Ich würde daher dringend davor warnen, Sturmumtost als Einstieg in die Welt von DSA zu verwenden. Ein erfahrener und in den Regeln gut vertrauter Spielleiter ist fast schon Bedingung, um der Kampagne in ihrer Komplexität gerecht zu werden. Dies wird auch darin deutlich, dass die Nichtspielercharaktere auf den ersten Blick etwas stereotyp wirken und ihre Einzigartigkeit aus der konkreten Verkörperung durch den Spielleiter ziehen müssen.

Letztendlich sei noch gesagt, dass das Mysterium um die Hardorper Ebene, welches quasi seit Beginn des Schwarzen Auges existiert, in der Kampagne eine angemessene Auflösung erfährt. Gruppen, die eine abwechslungsreiche Kampagne spielen möchten, in der es sowohl auf das Schwert, als auch auf Intelligenz und Geschick des Rollenspielers ankommt, sei die Kampagne ans Herz gelegt.