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Marvel Now - Die neuen X-Men 1
Bewertung:
(4.2)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 20.08.2013
Autor:Brian M. Bendis, Stuart Immonen
Übersetzer:Jürgen Petz
Typ:Comic, Graphic Novel
Setting:Marvel Now!
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:n. bek.
Inhalt:52 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:4,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Einst zogen fünf X-Men aus, um gegen Hass und Vorurteile von Menschen und Mutanten vorzugehen. Professor Xavier leitete sie an und bildete sie aus. Das ist lange her. Der Professor ist tot, die Lage der Dinge hat sich stark verändert und auch die Ideale jener fünf X-Men, soweit sie heute noch leben, sind nicht mehr die gleichen. Nachdem die Phönixmacht von den geballten Kräften der X-Men und den Avengers besiegt werden konnte, ist überhaupt nichts mehr so, wie es einmal war. Neuen Mutanten offenbart sich ihre Kraft überall auf der Welt. Der Anführer der X-Men, Cyclops, sucht sie auf und versucht neue Mutanten vor den Menschen zu schützen. Er sieht die Menschen als Gegner und hat Magneto und Emma Frost an seiner Seite. Dabei gehen die Mutanten um Cyclops nicht gerade zimperlich um. Nachdem er unter dem Einfluss der Phönixmacht stand, ist Cyclops nicht mehr wiederzuerkennen. Viele Mutanten sind nach dem Phönix Vorfall nur noch ein Schatten dessen, was sie einmal waren. Das betrifft auch die Mitglieder der Jean-Grey-Schule für höhere Bildung, wie die einst von Professor Xavier gegründete Schule heute heißt. Viele Mutationen haben sich verändert oder sind dabei es zu tun. Dr. Hank McCoy, auch bekannt als Beast, macht eine dramatische Veränderung durch, die dabei ist ihn zu töten. Das will er verhindern. Dazu benötigt er jedoch die Hilfe eines weiteren Genies und alle, die er versucht zu erreichen sind aus verschiedenen Gründen verhindert.

 

Da aber der Cyclops der Gegenwart sich immer mehr von seinen einstigen Idealen verabschiedet und da Hank McCoy eine nette kleine Maschine gebaut hat, reist Hank mit dieser in die Vergangenheit. Die ursprünglichen fünf X-Men sollen den Cyclops der Gegenwart zur Rede stellen. Und wenn wir gerade dabei sind, kann der junge Hank McCoy auch gleich helfen ein Mittel zu finden, was den aktuellen Hank McCoy vielleicht doch vor dem finalen Mutationstod rettet.

 

Schreibstil & Artwork

Brian M. Bendis. Der Name ist im modernen Comicwesen geradezu ein Zauberspruch. Zwei Kultfiguren der X-Men Geschichte sind tot: Jean Grey und Professor Xavier. Dann reisen wir halt in die Vergangenheit. Und wer könnte so etwas glaubhaft ersinnen und zu Papier bringen? Eben jener Brian Michael Bendis. Zugegeben, wer die letzten Geschehnisse der alten Serie nicht gelesen hat, den verwirrt dieser Band schon ein wenig. Für den Start einer neuen Serie liest es sich teilweise leicht konfus. Aber für einen guten Plot braucht man manchmal mehr als 50 Comicseiten und das geht sich im zweiten Heft (was ich bereits kenne) dann auch auch aus. Eine sehr interessante Geschichte mit leicht veränderten Charakteren wartet hier auf den Leser. Die Phönixmacht schaffte nicht nur neue Helden, sie veränderte auch manch alten X-Men ein wenig. Die Spannungen zwischen Menschen und Mutanten, zwischen den Pro und Contra Fraktionen beider Seiten sind natürlich wieder dabei, aber die verschwinden ja nicht einfach mit dem Start einer neuen Serie. Mit Stuart Immonen ist auch die grafische Seite der neuen Serie erstklassig besetzt und nicht nur das erste Heft ist gewohnt brillant gezeichnet. Die Seiten sind vollfarbig gestaltet, mit überwiegend dunklen Farben, was den Ausdruck der Geschichte bei ihrem Start wunderbar untermalt. Die Übersetzung stammt diesmal von Jürgen Petz. Sie macht ebenfalls einen guten Eindruck.

 

Wie es für den Start einer Serie wünschenswert ist, hat man dem Heft eine gute Kurzbeschreibung zu den finalen Geschehnissen der alten Serie vorangestellt. Am Ende folgt ein Kommentar über zwei Seiten zum Start der Serie, der ebenfalls gut geschrieben ist und informativ in die Serie einführt. Das gefällt mir gut.

 

Fazit:

Ich bin schon lange ein Fan der X-Men und lese seit zig Jahren gerne Comics, aber die Serie, die vor diesem Heft zuende ging, kenne ich gar nicht. Der Start in diesem Heft hat mich in Teilen etwas verwirrt und erst das zweite Heft (für September) hat ein paar meiner Fragezeichen beseitigt. Es ist eine echte Herausforderung für jeden Autor, wenn er über Jahrzehnte gewachsene Helden mit ihrem eigenen Ich aus der Vergangenheit konfrontiert. Daran erkennt man auch gut, was ein Autor so drauf hat. Es ist keine Überraschung, dass Brian M. Bendis das hervorragend löst. Sein Spiel mit den Charakterzügen der Hauptfiguren und die Ideen für eine neue Serie sind klasse und empfehlenswert. Es ist ein gelungener sehr guter Einstand. Ich schreibe das allerdings unter dem Einfluss des zweiten Heftes, was ich nicht rezensieren werde, aber ebenso empfehlen kann.