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Killjoys - The true Lives of the fabulous Killjoys
Bewertung:
(2.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 12.08.2014
Autor:Gerard Way, Shaun Simon, Becky Cloonan
Typ:Comic
Setting:Endzeit / Sci-Fi
Verlag13Mann Verlag
ISBN/ASIN:
Inhalt:164 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The True Lives of the Fabulous Killjoys 1-6
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Vor vielen Jahren kämpften die Killjoys gegen den tyrannischen Megakonzern Better Living Industries – und kamen bis auf ein mysteriöses Mädchen ums Leben. Die Nachfolger der Killjoys schmoren in der Wüste, sind BLI ein Dorn im Auge, denn die Regierung von Battery City will alle beseitigen, die nicht dazu gehören wollen. Doch hinter dem Mädchen steckt mehr, denn angeblich kann es alles verändern. Zunächst sieht es jedoch gar nicht danach aus und dann gibt es da noch einen Maulwurf in den Reihen, der neuen Killjoys...

 

Meinung:

Gerard Way - seines Zeichens ehemaliger Frontmann und Begründer der Metal Band "My Chemical Romance" und eben auch Comic-Autor - hat uns schon ein paar gute Sachen in der neunten Kunst beschert. Allen voran seine "Umbrella Academy" (Deutsch bei Cross-Cult, Reviews hier im Gate). Auch die Zeichnerin Cloonan hat, obwohl noch relativ frisch im Business, einige gute Werke abgeliefert, darunter die neue Conan-Reihe. Zusammen dürfte das ein Garant für ein gutes Comic sein, sollte man meinen, doch die Dinge liegen anders.

 

"Killjoys" (Spielverderber) ist ein Endzeit-Sciene-Fiction Comic, der sich an verschiedenen Klassikern bedient. So findet man unter anderem Parallelen zu Mad Max und Blade Runner, ohne dass dabei aber konkret abgekupfert wird. "Killjoys" zeigt dabei genug eigene Ansätze und Ideen, um das Zeug zu einem kultigen Klassiker zu haben, aber auf der anderen Seite hinkt der Comic genau deswegen, an allen Ecken und Kanten. Letztendlich werden sich hier die Gemüter wahrscheinlich scheiden, der Comic wird polarisieren - entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht, ein dazwischen wird es nicht geben.

Das liegt vor allem daran, das "Killjoys" keinen richtigen roten Faden zeigt, man die Handlung nur schwer nachvollziehen kann, obwohl sie nicht allzu komplex ist. Zu sehr springt die Erzählung hin und her und es fehlt einfach an Transparenz, welche die Story zugänglich macht.

Außerdem will die Story einfach nicht richtig zünden, denn sie dümpelt zu sehr vor sich hin, ohne richtig Fahrt zu gewinnen. Sicher gibt es einige nette Actionsequenzen, die das Ganze auflockern, vor allem weil sie toll gezeichnet sind, aber auch da schüttelt man manchmal durchaus den Kopf, da es an den Haaren herbeigezogen wirkt. Dann ist da ein mystischer Aspekt, der in die Story einfließt und essentiell für den Verlauf der Geschichte ist, aber auch hier wird zu wenig ins Detail gegangen. Apropos Details: dem Comic fehlt es generell an Tiefgang und auch an Witz - mal abgesehen von einigen kleinen Anekdoten. Die Charaktere wirken flach und wenig plastisch, sie sind austauschbar, mal abgesehen davon das alle nur ein Ziel kennen und zwar Rebellion gegen BLI.

 

So wenig die Geschichte überzeugen kann, so viel kann es die optische Seite. Die Artworks von Cloonan sind klasse und enorm detailreich, transportieren das Endzeit-Feeling ziemlich gut.

 

Fazit:

An "Killjoys" werden sich die Gemüter definitiv scheiden. Die einen werden ihn mögen, die anderen eher hassen oder aber zumindest nicht mögen. Ich gehöre zur letzteren Fraktion, denn "Killjoys" hat mich so gar nicht überzeugt. Zu verwirrend und ziellos ist die Story und zu lieblos die Charakterzeichnung. Die Artworks sind klasse, können den Comic aber nur bedingt retten. Schade!