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Aphrodite IX 1 – Das Aphrodite-Protokoll
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 21.02.2015
Autor:Matt Hawkins, Stjepan Sejic
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Endzeit, Sci-Fi
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:124 Seiten, Softcover, US-Format, Aphrodite IX 1-5
Preis:14,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Aphrodite-Plan war dazu gedacht, die Menschheit vor der kompletten Auslöschung zu bewahren. Durch technisch-genetische Methoden sollten menschliche Wesen entstehen, die überleben konnten, um die Erde neu zu bevölkern – doch es lief ganz anders als gedacht. Kriege und Naturkatastrophen haben die Erde total verändert, nur noch auf einem kleinen Landstrich am Äquator ist menschliches Leben überhaupt möglich. Die wenigen überlebenden Menschen sind in zwei Lager gespalten, auf der einen Seite stehen die gentechnisch angepassten Menschen, die von einem König regiert werden, die andere Seite wird von fast unsterblichen Cyborgs gebildet, Menschen die durch technische Implantate aufgerüstet werden und in einem totalitär militärischen System leben. Beide Parteien kämpfen um die wenigen Ressourcen die es noch gibt.

In dieser Zeit erwacht Aphrodite IX aus einem Stasisschlaf auf und schlägt sich auf die Seite der Gens. Doch bald geschehen seltsame Morde und Aphrodite muss erkennen, dass sie die Bewusstseinslücken hat. Was steckt dahinter und wie kann sie ihre Unschuld beweisen?

 

Meinung:

Natürlich steckt viel mehr dahinter, aber ich möchte hier auch nicht zu viel verraten, beschäftigen wir uns zunächst doch lieber mit dem Hintergrund um Aphrodite IX. Die attraktive Killer-Androidin mit den grünen Haaren, taucht nämlich längst nicht zum ersten Mal in einem Comic auf. Jüngere Generationen könnten sie als Gaststar in diversen anderen Serien aus dem TopCow-Universum kennen, denn eine Aphrodite Version hatte es unter anderem auch schon mit Sara Pezzini aka Witchblade zu tun. Aber ihren Ursprung hat diese Terminatrix bereits Mitte der 90er Jahre, als David Wohl und David Finch eine Serie um Aphrodite strickt, die immerhin gute fünf Jahre und über sechs Episoden lief.

 

Die neue Serie versetzt Aphrodite ganz weit in eine düstere Zukunft, bei der die Menschheit quasi am Ende ist. Dennoch sind die Grundlagen gleich geblieben, denn von der Basis her ist Aphrodite immer noch eine Killermaschine, die sich die Männer gefügig machen kann. Dazu hat sie besondere Fähigkeiten mit denen sie die Männer becircen kann, quasi ein technischer Sukkubus. Im Falle dieser neuen Story ist Aphrodite sich ihrer Fähigkeiten aber gar nicht wirklich bewusst, denn sie hat ja Jahrhunderte geschlafen und sie weiss auch nicht, dass sie ferngesteuert werden kann.

Das Ganze entpuppt sich bald als spannende und rasante Endzeit-SciFi-Geschichte, die nicht nur eine Menge Action mit sich bringt, sondern auch noch Fantasy-Elemente aufweist. Darüber hinaus hat die Story auch überraschend viel Tiefgang, denn gerade Aphrodite kämpft innerlich mit vielen Zweifeln und das wird gute transportiert und auch der Konflikt zwischen den beiden Parteien ist nicht so ganz schwarz-weiss zu betrachten.

Allerdings muss man auch sagen, dass einige Ereignisse schon arg vorhersehbar sind. Das macht aber nichts, denn der Comic funktioniert dennoch sehr gut und ist kurzweilig.

Die Artworks stammen von Stjepan Sejic, der ja bereits für andere TopCow-Reihen, wie Witchblade, gezeichnet hat. Ich persönlich war nie ein wirklich großer Fan seiner reinen digitalen Artworks, denn auch wenn sie gute gemacht sind, sehen sie immer noch irgendwie künstlich aus. Außerdem sehen die verschiedenen Charaktere sich immer recht ähnlich, was gerade bei den Damen schon sehr auffällt.

 

Fazit:

Aphrodite IX ist eine rasante und kurzweilige Endzeit-SciFi-Story, die sehr viel Spaß macht. Der Plot ist vielseitig und überraschend komplex, wenn er auch nicht komplett neu ist – aber das ist heutzutage ja auch wirklich schwierig. Nichtsdestotrotz funktioniert der Comic sehr gut und bedient gerade die Fans der ursprünglichen Aphrodite ganz hervorragend, ist aber auch so unabhängig das Neueinsteiger genauso auf ihre Kosten kommen. Optisch gibt es Digital Artwork von Sejic, dessen Stil man mögen kann oder nicht. Er passt hier ganz gut, auch wenn er in meinen Augen einige gravierende Makel hat. Aber das ist vor allem einmal mehr Geschmackssache. Sehr gut!