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East of West 2
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.03.2015
Autor:Jonathan Hickman, Nick Dragotta
Typ:Comic
Setting:Endzeit, Sci-Fi
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, East of West 6-10
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die drei Reiter der Apokalypse setzen alles daran, mithilfe der Auserwählten das Ende der Schöpfung voranzutreiben – auch ohne Tod, dem vierten Reiter, der damit nichts am Hut hat und stattdessen auf der Suche nach seinem verschleppten Sohn ist. Und die Suche führt ihn zum ältesten Gefängnis der Welt.

 

Meinung:

Im ersten Band von „East of West“ ging es hoch her, denn der Band war bis zum Rand mit fast schon epischen Auseinandersetzungen gefüllt. Der zweite Band geht die Sache dann aber etwas langsamer an und das ist auch gut so, denn im Gegenzug erfährt der Leser mehr über die verschiedenen Charaktere, egal von welcher Seite. Die Motivationen und die Geschichten der einzelnen Protagonisten werden transparenter und auch das Setting wird ausgeweitet und näher beleuchtet. Dabei liegt der Fokus diesmal nicht ganz so stark auf „Tod“. Zwar bekommt er auch seine Passagen auf der Suche nach seinem Sohn, aber der Großteil des Bandes dreht sich mehr um die andere Seite und um alte und neue Allianzen.

Gerade durch die Tatsache, dass die Erzählgeschwindigkeit verlangsamt wurde, knistert der Band vor Spannung und wirkt nicht ganz so überladen und konfus, wie der erste Band (der aber generell nicht schlechter war, sondern nur etwas anders). Auf jeden Fall weiß dieser Comic auch weiterhin zu fesseln, was nicht zuletzt an dem sehr skurrilen Genre-Mix liegen dürfte, von dem man immer noch nicht ganz weiß, in welche Richtung er denn wirklich geht.

 

Die Artworks stammen wieder von Nick Dragotta und sind ebenso skurril wie minimalistisch. Trotzdem sind sie dabei ausreichend detailreich und vor allem sauber gezeichnet. Die Kolorierung zeigt sich dabei kontrastarm und vornehmlich in Pastelltönen und das passt perfekt zum Setting.

 

Fazit:

Nach dem überzeugenden Debutwerk, geht es nun nicht weniger überzeugend, dafür aber etwas langsamer und bedächtiger weiter mit der skurrilen Endzeit-Story um die vier Reiter der Apokalypse. Reiter der Apokalypse? Klingt brutal und endgültig. Ist es auch in gewisser Hinsicht und dennoch entpuppt sich die Geschichte als gänzlich anders als man erwarten dürfte. Netterweise werden in diesem band dann einige Geheimnisse gelüftet, allerdings längst nicht alle und man darf sich nach einer spannenden Lektüre definitiv auf die Fortsetzung freuen. Der Comic ist nichts für Seiteneinsteiger, man sollte den ersten Band kennen. Unterm Strich ist „East of West“ eines der interessantesten, ambitioniertesten und auch skurrilsten Comic-Projekte der letzten Zeit, weiß aber gerade deswegen auf ganzer Linie zu gefallen. Klasse!