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Pathfinder Handbuch: Die Tieflinge Golarions
Bewertung:
(4.0)
Von: Dirk Schlösser
Alias: Drumlin
Am: 14.08.2015
Autor:Hal MacLean, Colin McComb
Übersetzer:Ulrich-Alexander Schmidt
Typ:Handbuch
System:Pathfinder
Setting:Golarion
VerlagUlisses Spiele
ISBN/ASIN:
Inhalt:32 Seiten, farbig
Preis:12,95
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die Tieflinge Golarions beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, um die Abkömmlinge von Dämonen, Teufeln und anderen Wesen böser Ebenen. Dabei geht es vorrangig um den Hintergrund, aber es werden auch neue Talente und Wesenszüge für Tieflinge vorgestellt.

 

Eingeleitet wird dieses Handbuch auf der Umschlagsinnenseite mit den Volksmerkmalen der Tieflinge, die sie standardmäßig besitzen. Danach folgt erst das Inhaltsverzeichnis.

 

Die Tieflinge Golarions

 

Dieses Kapitel widmet sich allgemeinen Informationen zu Tieflingen. So dreht sich alles um Geburt und Herkunft, die Physiologie, die Gesellschaft, die Religion usw. Man erfährt also alles mögliche über Tieflinge. Dieses Kapitel, das gut die Hälfte des Bandes einnimmt, ist auch sehr stimmungsvoll geschrieben und gibt dem Leser einen tieferen Einblick in das Wesen der Tieflinge, so dass er seinen nächsten Tiefling besser darstellen kann. In mehreren Seitenkästen werden nützliche Zusatzinformationen geboten, die nicht richtig in den Fließtext passen würden. Alles in allem ein sehr schön geschriebenes Kapitel, das einem ermöglicht Tieflinge eine schöne Hintergrundgeschichte und Charakter zu geben.

Abgeschlossen wird das Kapitel mit drei neuen Unterdomänen für Tieflinge und einer W100-Tabelle für abweichende Tieflingmerkmale, die die Zauberähnliche Fähigkeit ersetzen können, die sie für gewöhnlich besitzen.

 

Abstammung

 

In diesem Abschnitt werden zehn Tieflingarten vorgestellt die von bestimmten extraplanaren Vorfahren abstammen. So gibt es zum Beispiel das Asura-, das Daimonen- oder das Kytonenkind. Jede Variante besitzt eigene Attributsmodifikatoren, Fertigkeitsmodifikatoren und Zauberähnliche Fähigkeiten. Zusätzlich beschreibt ein kurzer Absatz die allgemeine Persönlichkeit dieser Stammbaummitglieder und zwei spezielle Wesenszüge für jede Art runden die Beschreibung ab.

Persönlich bin ich kein großer Anhänger von den Horden an Unterrassen in die manche Rollenspiele verfallen, so auch Pathfinder. Da könnte man auch gleich den Spieler machen lassen, was er will, wenn es sowieso in jedem Volk eine Unterrasse mit den gewünschten Optionen gibt. Wem das allerdings gefällt, der hat wohl seine Freude an diesem Kapitel.

 

Kampf

 

Hier werden neue Tiefling-Talente vorgestellt. Hier fällt mir positiv auf: Die wenigsten Talente sind auf direkten Kampf ausgelegt, sondern auf Soziales oder Nützliches. So kann man sich zusätzliche Anwendungen der Fähigkeit Dunkelheit besorgen oder das Einschüchtern des Gegenübers erleichtern.

 

Religion

 

Für Mystiker und Inquisitoren wurden neue Flüche und neue Inquisitionen geschaffen. Die Mystikerflüche gefallen mir sehr gut und besitzen Potenzial für stimmungsvolle Situationen. Die Inquisitionen lesen sich auch recht hübsch, auch wenn sie rein auf Kampf ausgelegt sind. Schade ist natürlich, dass Inquisitionen leider nur nutzbar sind, wenn man die Ausbauregeln: Magie nutzt.

 

Magie

 

Für Barden werden hier drei neue Meisterstücke vorgeführt, die leider auch nur mit Ausbauregeln: Magie nutzbar sind. Wer das im Regal stehen hat freut sich, wer nicht, nun, der hat noch eine Seite, die er nicht nutzen kann.

Allgemein nutzbar ist dagegen die neue Blutlinie für Hexenmeister – die daimonische Blutlinie - lediglich drei Talente stammen aus den Expertenregeln. Die Linie ist auf Blut und Leiden ausgerichtet, was mir bei einer Daimonenblutlinie sehr gefällt. Interessant ist die Fähigkeit Aussitzen, die es dem Charakter ermöglicht negative Effekte zu beenden, indem er rasant altert.

 

Gesellschaft

 

Das letzte Kapitel dieses Bandes liefert noch etliche Wesenszüge speziell für Tieflinge, die teilweise sehr schön die Abstammung eines Tieflings symbolisieren. Abgeschlossen wird das Buch durch eine 100-Element-Tabelle mit körperlichen Merkmalen von Tieflingen, die sie von gewöhnlichen Wesen abheben, allerdings keinen Regeleffekt besitzen. Die Tabelle weiß zu gefallen und ich denke, ich werde sie beim nächsten Tiefling nutzen.

 

Fazit:

Die Tieflinge Golarions stellt ein nützliches Werkzeug für Tieflingspieler in Pathfinder dar. Trotz des Namens lässt es sich auch ohne Probleme auf andere Kampagnenwelten anwenden, was das ganze noch etwas schmackhafter macht.

Wer einen Tiefling spielen möchte, findet hier viel Hintergrundmaterial und Individualisierungsmöglichkeiten. Ich kann es nur jedem, der einen Tieflingcharakter erstellen will, ans Herz legen, auch wenn natürlich der ein oder andere Makel daran ist. Diese Makel bestehen meistens darin, dass man bestimmte Erweiterungsbücher benötigt, um die neuen Regeln nutzen zu können.