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Spawn - Violator
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 27.08.2015
Autor:Alan Moore, Todd McFarlane, Greg Capullo, Bart Sears
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Spawnverse
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:116 Seiten, Softcover, US-Format, Spawn 8, Spawn/Violator 1-3
Preis:14,99
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Clown aka der Violator hat es wirklich nicht leicht. Nachdem er seinen Meister Malebolgia enttäuscht hat, weil er bei der Ausbildung des Spawns versagt hat, muss er jetzt als normaler Mensch auf Erden wandeln, all seiner Kräfte beraubt. Das haben natürlich seine vier Brüder – die Phlebiac Brothers - spitz gekriegt und so verlassen die Vier die Hölle und beginnen auf der Erde eine tödliche Jagd auf ihren Bruder denn dieser hat schließlich Schande über die Familie gebracht. Das Vindicator, Vaporizer, Vacilator und Vandalizer dabei eine endlose Spur der Zerstörung hinterlassen, versteht sich von selbst. Darüber hinaus hat die Mafia einen durchgeknallten Attentäter auf den Clown gehetzt und der einzige der dem Violator jetzt noch helfen kann, ist offenbar Spawn, denn der kann ihm seine Kräfte wiedergeben. Die Sache hat nur einen Haken… Spawn gibt dadurch seine eigenen Kräfte ab und ist verwundbar. Die Frage ist ob er dem Clown vertrauen kann…

 

Meinung:

Der Sammelband umfasst das Heft Spawn #8 (hierzulande als Letztes bei Panini in der Spawn Collectors Edition Band 1 erschienen) und die drei Hefte der eigentlichen Violator-Story, die allesamt von Alan Moore geschrieben wurden und ursprünglich 1993 in den USA erschienen sind. Mit dieser Mini-Serie wurden dann auch erstmalig die Phlebiac Brothers in das Spawnverse eingeführt.

 

Da Kultautor Moore hier für die Story verantwortlich zeichnet, lässt vermuten, dass man hier eine ganz besondere Comic-kost vorgelegt bekommt und genau das ist auch der Fall. Im Grunde genommen ist „Spawn: Violator“ eine reine Parodie, die eine Vielzahl von Klischees auf die Schippe nimmt, allen voran die das Superhelden-Genre. Das ist heutzutage nach Titeln wie „Watchmen“ (ebenfalls von Moore), „The Boys“ oder dem jüngsten „Multiversity“ sicherlich nicht mehr ganz so ein Aha-Erlebnis, aber seinerzeit (sprich 1993) war diese Thematik noch eher selten und davon einmal abgesehen, funktioniert das Ganze auch heute noch ganz hervorragend.

 

Das liegt nicht zuletzt an der fesselnden Erzählweise des Moore, der nicht nur jedem einzelnen Phlebiac-Bruder ganz geschickt Individualität verleiht, sondern gleichzeitig dem Ganzen auch einen morbide realistischen Touch mit derben Anspielungen und Seitenhieben auf die amerikanische Gesellschaft und das Vorgehen offizieller Behörden gibt. Einige Anspielungen sind dabei für den deutschsprachigen Comicleser nicht unbedingt direkt zugänglich. Als Beispiel sei hier das Team Youngblood genannt, das hier einen grandiosen, wenn auch eher hilflosen, Auftritt hat, aber welches man hierzulande wohl kaum kennen wird, denn obwohl in den USA ganze Serien um das Youngblood-Team erschienen sind, kam davon kaum was in Deutschland an.

Wie auch immer, Moore fügt Youngblood (ich kenne noch eine ganze Menge der originalen US-Hefte davon) hervorragend hier ein und wer genau hinschaut, der kann auch eine ganze Menge anderer bitterböser Anspielungen in dieser Story finden. Ganz so wie man es von Moore kennt.

 

Und auch optisch ist dieser Comic ein echter Kracher, was nicht verwunderlich ist, das Todd McFarlane und Greg Capullo selbst, für viele der Artworks verantwortlich sind und gerade diese haben Spawn von Anfang an optisch geprägt.

 

Fazit:

„Spawn: Violator“ darf eigentlich in keinem Regal eines Spawn-Fans fehlen, denn schon allein die Tatsache das Meister Alan Moore diese Geschichte verfasst hat, ist schon ein Garant für ein Comic-Juwel. Und die Lektüre enttäuscht dann auch nicht, denn sie ist neben den zahlreichen überaus brutalen Actionsequenzen ebenso überaus bitterböse und schwarzhumorig. Darüber hinaus ist sie spannend und fesselnd und voller Seitenhiebe auf das Superhelden-Genre. Hervorragend!