Inhalt:

In Oz ist Friede eingekehrt – die Erinnerung an die Schreckenszeit der Hexen verblasst. Aber die Hexen waren nicht die einzigen mächtigen Wesen des magischen Landes, die nicht auf der Seite des Guten standen. Und bald schon gerät der Friede ins Wanken, als der Warlord von Oz sich erhebt und Zerstörung und Tod verbreitet. Die gute Hexe Glinda stellt sich ihm entgegen, doch der Warlord erscheint übermächtig. In einer letzten verzweifelten Handlung ruft sie Dorothy aus Kansas zu Hilfe. Um zu verhindern, dass er die Herrschaft an sich reißt, müssen Dorothy und ihre Freunde erneut in ein gefährliches Abenteuer reisen und dabei gibt es so einige schreckliche Entdeckungen die Oz für die Freunde bereit hält…

Meinung:

Nachdem der zweite Band des Horror-Ablegers des Zauberer von Oz, die ursprüngliche Story nicht weitergeführt hat, sondern aus Kurzgeschichten bestand (siehe Review hier) wird in der neuesten Ausgabe nun endlich die eigentliche Geschichte weitergeführt. Schönerweise handelt es sich dabei dann nicht um einen neuen Aufguss, sondern um eine tatsächliche Fortführung des Plots, um eine eigenständige Story, die sich von der ersten Seite an rasant und vielschichtig zeigt. Die Bedrohung für Oz ist immens und das wird in brutalen und blutigen Panels schon auf den ersten Seiten gezeigt, was vollkommen okay ist, denn schließlich handelt es sich bei dieser Oz-Interpretation um eine Horror-Version aus dem Grimm Fairy Universum – blutige Erwachsenen-Comics eben. Positiv dabei ist aber dennoch, dass die Gewalt niemals überzogen wirkt.

“Oz 3” glänzt dabei immer wieder mit unvorhersehbaren Überraschungen und selbst wenn man die originalen Oz-Geschichten von Frank L. Baum kennt, weiß man nicht was passiert, denn die Grimm Fairy Tales Macher bewegen sich ziemlich abseits von den Originalen. Im Prinzip wurden hier das Setting und die Charaktere genommen und eine eigene Story darum gestrickt – aber das kennt man von den Grimm Fairy Tales ja, denn dieselbe Vorgehensweise konnte man auch schon bei anderen Serien der Reihe beobachten. Im Umkehrschluss heißt das aber nichts Schlechtes, im Gegenteil, denn der Plot ist wie gesagt rasant, spannend und actionreich. Die Charaktere sind zwar bekannt, aber sie sind auch anders. Der Löwe ist kein Feigling, sondern ein mutiger, aufrechter Krieger, der Blechmann ein Verräter – wenn auch aus verständlichen Beweggründen - und die Vogelscheuche sehr intelligent. In Dorothy selbst steckt letztendlich auch viel mehr als man zunächst (und sie selbst) vermutet hat und gerade sie ist ein essentieller Bestandteil von Oz und den Ereignissen.

Es ist nämlich kein Zufall, das Glinda Dorothy wieder nach Oz geholt hat und dann gibt es einige traumhafte Panels, die für Dorothys Zukunft nichts Gutes verheißen. Wenn man dann noch den enorm guten Cliffhanger am Ende des Bandes dazu betrachtet, dürfte die Reihe auch weiterhin viel versprechend sein. Aber das nur am Rande. Der vorliegende Band schafft es auf jeden Fall die Qualität und Klasse der ersten beiden Episoden zu halten und das sowohl hinsichtlich der Story, wie auch der Optik. „Oz 3“ ist unglaublich spannend und fesselt von Anfang an, was der gelungenen Mischung aus komplexer Story, rasanter Action und hervorragender Optik zu zollen ist.

Apropos Optik… auch hier trumpft der Comic mit richtig schick gezeichneten und detaillierten Artworks, die sich viel besser zeigen, als in so manch anderer „Grimm Fairy“-Reihe. Natürlich erkennt man auch bei der Optik die Zielrichtung der Serie, denn wie oben erwähnt ist die Angelegenheit gerne blutig und brutal. Darüber hinaus wird auch mit den optischen Reizen der weiblichen Belegschaft nicht gegeizt, aber die Qualität der Illustrationen ist dabei so enorm gut, dass die einzelnen Panels ein Augenschmaus sind. Diese gibt es übrigens in allen erdenklichen Formen, Größen und Varianten und gerade die ganzseitigen Splashpages sind echte Hammer.

Fazit:

Der dritte Band der Grimm Fairy Tales Oz Serie überzeugt einmal mehr auf ganzer Linie. Die Macher schaffen es die hohe Qualität von Erzählung und Optik, die sie in den ersten beiden Bänden präsentiert haben, aufrecht zu erhalten. Die neue Story zeigt sich dabei komplex, rasant und auch optisch anspruchsvoll, hat darüber hinaus einige knallharte Überraschungen in petto. Von der optischen Seite wird mit den Elementen nicht gegeizt für die die Grimm Fairy Tales Reihe von Anfang an steht: Blut, Albtraumhafte Wesen und vor allem viel weibliche Vorzüge, aber die Oz-Reihe besticht darüber hinaus auch mit qualitativ hochwertigen Illustrationen, die rundum zu gefallen wissen. In meinen Augen ist die Reihe mit diesem Band noch besser geworden. Absolut lesenswert!