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Perry Rhodan Comic 01 – Die Kartografen der Unendlichkeit (2015 Serie)
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 26.10.2015
Autor:Kai Hirdt, Marco Castiello, Michael Atiyeh
Typ:Comic
Setting:Perryverse , Sci-Fi
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:
Inhalt:36 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:4,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Mehr als 1500 Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan als erster Mensch den Mond betreten hat und dort auf gestrandete Außerirdische traf. Seitdem hat die Menschheit die Milchstraße und viele umliegende Galaxien erkundet. Perry Rhodan und einige Weggefährten sind unsterblich geworden – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Geistwesen hat ihnen sogenannte Zellaktivatoren geschenkt, die ihre Körper nicht mehr altern lassen.

Im Jahr 3540 ist Perry Rhodan auf einer Mission mit ungewissem Ausgang. Er befehligt das Fernraumschiff SOL mit rund 10.000 Personen Besatzung. Unter ihnen sind viele der legendären Mutanten: Menschen und Außerirdische mit scheinbar übernatürlichen Fähigkeiten. Irgendwo im Universum gestrandet, suchen sie gemeinsam den Weg zurück zur heimatlichen Milchstraße.

Ohne eine Spur kann die Suche Jahrzehnte dauern. Doch die entscheidenden Hinweise liefern möglicherweise die Kartografen der Unendlichkeit…

 

Meinung:

Die deutsche Groschenroman-Serie Perry Rhodan erschien erstmalig im September 1961 und wurde bis heute ohne Unterbrechung wöchentlich publiziert. Damit gehört sie wohl zu den größten Science-Fiction Serien, zumal im Laufe der Jahre auch zahlreiche Bücher, Hörspiele, Filme, Comics und sogar Computerspiele zur Serie erschienen sind. Nun hat sich der Cross-Cult Verlag daran gemacht, Perry Rhodan in modernstem Comic-Gewand mit einer neuen regelmäßigen Heft-Serie an den Markt zu bringen. Dabei hat man mit Kai Hirdt einen Autor an Bord geholt, der sich schon länger schriftstellerisch im Perryverse bewegt und das merkt man der Debutausgabe des brandneuen „Perry Rhodan Comic“ durchaus an. Der Leser wird direkt in die Materie geworfen und es gibt nur eine klitzekleine Einführung ins Setting in Form des „Klappentextes“ (der übrigens in etwa der ist, den ihr oben unter „Inhalt“ lesen könnt). Bei einem so riesigen und ausufernden Setting wie das Perryverse sicherlich keine leichte Kost, sollte man meinen, aber irgendwie funktioniert es dann doch recht gut. Scheinbar muss man sich nicht so richtig auskennen, denn auch als Nicht-Rhodan-Kenner habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden und bin in die interessante und fesselnde Story eingetaucht.

 

Wie eingangs erwähnt, befinden wir uns im Jahr 3540 und der unsterbliche Rhodan ist mit der Sol und seiner Besatzung irgendwo im Universum gestrandet und sucht nun seinen Weg zurück in unser Sonnensystem. Erinnert auf Anhieb ein wenig an Star Trek Voyager, hat aber auch den Vorteil, dass man hier eben einen sehr guten Seiteneinstieg hat, denn das ganze Drumherum um Rhodan ist hier begrenzt.

 

Zugegebenermaßen bin ich nie so richtig in die Rhodan-Materie eingetaucht. Zwar hab ich als Jugendlicher mal ein paar Hefte gelesen, aber so richtig gezündet hat Rhodan bei mir nie. Da waren Star Wars und Star Trek einfach zu präsent. Es mag aber auch sein, das die Serie einfach schon viel zu ausufernd war, als das ich hunderte von Heften oder Büchern angehen wollte. Allerdings hat mir die Hörspiel-Reihe „Sternenozean“ ziemlich gut gefallen, denn Perry Rhodan ist definitiv eine andere Art von Science-Fiction als die beiden großen vorstehend genannten Konkurrenten. Aber zurück zum Thema…

 

Die Story der Comicserie beginnt recht rasant und schon im ersten Heft bekommt man eine ordentliche Portion Action serviert. Aber auch der Plot zeigt zumindest gute Ansätze, was bei 36 Seiten sicherlich nicht leicht ist und es wird sich Mühe gegeben, die wichtigsten Charaktere auf den wenigen Seiten vorzustellen. Das gelingt einigermaßen gut, hätte aber auch noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen können, aber das kann ja im nächsten Heft noch werden. Generell gibt es noch nicht allzu viel Tiefgang, aber auch das dürfte der Kürze des Heftes gezollt sein und auch hier muss man einfach abwarten.

 

Schick ist auch die optische Seite des Comics. Der italienische Zeichner Marco Castiello und der amerikanische Kolorist Michael Atiyeh liefern hier einen hervorragenden Job ab. Die Illustrationen sind detailreich und sauber gezeichnet. Der Künstler hat dabei die Besonderheiten der einzelnen Charaktere sehr gut herausgearbeitet und auch das hochtechnologische Setting wird perfekt in Szene gesetzt. Die Panels sorgen für viel Dynamik und Pepp und die Kolorierung ist satt und kräftig.

 

Fazit:

Der Auftakt zur neuen Perry Rhodan Serie ist sehr gut gelungen. Der Einstieg fällt dabei auch jenen interessierten Lesern leicht, die sich nicht oder nur wenig im Perryverse auskennen. Die Story erweckt einen interessanten Eindruck und schon im ersten Heft bekommt man gute und witzige Dialoge und auch eine gute Portion Action. Dafür leidet ein wenig der Tiefgang, aber bei einem 36 seitigen Heft ist es zugegebenermaßen auch sehr schwer, alles unter einen Hut zu bringen und da die Serie ja regelmäßig erscheinen wird, geht das wohl in Ordnung. Da auch die optische Seite richtig klasse geworden ist kann man unterm Strich sagen, dass die Macher hier eine wirklich ordentliche und solide Leistung abliefern und den Grundstein für eine erstklassige Sci-Fi Serie gelegt haben – auch wenn noch ein wenig Luft nach oben ist.

Perry Rhodan-Fans werden hier sicherlich sowieso einen Blick riskieren und das sollten sie auch, aber auch andere Sci-Fi-Fans, die bisher noch nichts oder nicht so viel mit Rhodan zu tun hatten (wie ich) kann ich nur ans Herz legen, hier einen genauen Blick zu riskieren. Die Serie hat definitiv Potenzial… sehr gut!