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Hellboy 15 - Die Todeskarte
Bewertung:
(4.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 02.01.2017
Autor:Mike Mignola
Typ:Comic
Setting:Mignolaverse
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-398-0
Inhalt:144 Seiten, Hardcover, DinA5
Preis:22,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Hellboy, gestorben und in der Hölle, sucht schwer erkrankt den Rat eines inkompetenten Doktorenteams. Als er die Geografie der Hölle erkundet, trifft er auf zwei konfuse Kartografen... er entdeckt den neuen Weltenbaum, den er einst miterschaffen hat... er wird von seiner eigenen Schwester vor Gericht gestellt und eines schrecklichen Mordes angeklagt... schließlich löst er die Zerstörung des gesamten Pandemoniums aus ...

 

Meinung:

Nachdem es mit Hellboy 14 einen Abstecher in das Jahr 1952 gegeben hat werden nun mit Band 15 die abschließenden Kapitel der eigentlichen Hellboy-Saga in deutscher Sprache geliefert. Damit knüpft der Band nahtlos an Band 13 (Abstieg zur Hölle) an, denn die beiden Bücher bilden zusammen den „Hellboy in Hell“ Zyklus. Diese eher irreführende Nummerierung der deutschen Ausgaben ist dann aber auch das einzige kleine Manko. Meiner Meinung nach hätte man das durchaus besser seitens Cross-Cult lösen können, z.B. indem man die Ableger-Serie „Hellboy und die B.U.A.P – 1952“ die hier eben als Band 14 erschienen ist, als eigenständige Serie mit eigener Nummerierung rausbringen hätte können. Aber das nur so am Rande.

 

Davon einmal abgesehen ist der letzte und abschließende Band von Hellboy ein echter Knaller, allerdings ist das auch kaum verwunderlich, denn Mike Mignola hat über viele Jahre hinweg bewiesen, dass er die erstklassige Qualität seiner Erzählungen immer auf aller höchstem Niveau halten kann. Das ist bei „Todeskarte“ nicht anders und so kommt man als Leser einmal mehr in den Genuss einer höchst komplexen und fesselnden Story. Dabei glänzt die Geschichte mit einigen Überraschungen, schon allen die Tatsache das Hellboy Satan getötet haben soll, macht die Sache enorm interessant. Was dabei letztendlich rumkommt ist ebenso eine Überraschung, aber zu viel möchte ich hier auch nicht verraten.

Auf seiner Reise durch die Hölle trifft Hellboy auf allerlei seltsamer Gestalten. Geschickt wechseln die Panels – die natürlich von Mignola selbst gezeichnet wurden und seinen einzigartigen Stil zeigen – dabei zwischen den wahren Gestalten der einzelnen Charaktere und denen die sie im echten Leben waren (immer dran denken, Hellboy ist in der Hölle).

Da dies offenbar wirklich der letzte reguläre Hellboy-Band ist (kann es Mignola denn wirklich damit ernst meinen???) werden nun auch alle losen und noch offenen Enden zusammengeführt und auch alle Prophezeiungen finden mehr oder weniger Erfüllung. Das Ganze läuft in einer mehr als passenden Erzählgeschwindigkeit ab, aber auch hier hat Mignola schon mehr als einmal gelegt, dass er ein Händchen dafür hat. Hellboy wäre darüber hinaus nicht Hellboy, wenn es nicht auch immer wider Anspielungen auf existierende Mythen und Legenden geben würde.

 

Optisch muss man wohl kaum was zu Mignolas Artworks sagen. Sie sind minimalistisch, ja das sind sie, aber genau das ist der Reiz an den Illustrationen des Künstlers. Kaum einer der amtierenden Zeichner versteht es so geschickt mit Licht und Schatten zu spielen und mit wenigen Strichen genau das zu transportieren was er aussagen möchte. Und das sage ich, obwohl ich generell eher ein Fan von aufwändigen Artworks bin, die sehr detailliert sind. Aber Mignola ist eine der wenigen Ausnahmen, die mir immer wieder den Atem rauben und das ist eben beim letzten HB-Band auch nicht anders.

 

 

Fazit:

Ich bin ein wenig traurig, denn nun ist es endgültig mit Hellboy vorbei – zumindest scheint es erst einmal so. Ich hatte ja hat (oder gehofft), das Hellboy noch ewig weiterlaufen würde, aber wie sagt man so schön „man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist“ und das ist bei HB tatsächlich der Fall. Die Story befindet sich auf einem exorbitanten Höhepunkt und alle Handlungsstränge werden letztendlich zusammengeführt, alles was sich in den letzten 20 Jahren so langsam aufgebaut hat. Mignola liefert hier ein weiteres Meisterwerk ab und schließt Hellboy damit nahezu perfekt ab und das sowohl in erzählerischer wie auch in optischer Hinsicht.

Sicherlich werden wir noch die eine oder andere HB Story in Zukunft lesen, aber ich denke das diese eher aus der Vergangenheit des roten Dämonen stammen werden. Wie auch immer, R.I.P. Hellboy, ich werde dich vermissen, aber es bleibt ein grandioses Abschlusswerk!