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Im Schatten des Drachen
Bewertung:
(2.9)
Von: Carsten Bockelmann
Am: 18.12.2004
Autor:Lutz Stepponat
Typ:
System:Brettspiel, Fantasy
Setting:---
VerlagPegasus Spiele
ISBN/ASIN:
Inhalt:siehe im Text links ganz unten
Sprache:Deutsch

„Im Schatten des Drachen“ ist ein Brettspiel für 2 Personen, welches auch als Erweiterung für „Die Rückkehr der Helden“ verwendet werden kann. Ganz im Sinne von Abenteuerbrettspielen wie Talisman, Heroquest oder bspw. auch Runebound zieht man bei „Im Schatten des Drachen“ mit seiner erwählten Heldenfigur durch die Lande, um Monster zu besiegen, Schätze zu finden und Erfahrung zu sammeln. Doch natürlich macht man das alles nicht nur zum Spaß, sondern für einen bestimmten Zweck. Ein fürchterlicher Drache terrorisiert das Land und diesen gilt es zu besiegen. Ganz klar, daß dies eine epische Aufgabe ist, zumal besagter Drache nur mit einer von 3 magischen Waffen besiegt werden kann, die es noch zu finden gilt.

 

Das Spielfeld wird aus quadratischen Landschaftskarten aufgebaut, die jeweils einen Kennbuchstaben tragen. Jede Karte hat ihre eigene Charakteristik, so gibt es etwa eine Schneelandschaft, die Stadt der Magier oder auch den Drachenhort und seine Umgebung. Auf den Geländekarten, die jeweils einen Aus/Eingang an jeder Kante besitzen, werden Begegnungen platziert, die erst aufgedeckt werden, wenn man dort das erste Mal vorbei kommt. Danach wählt sich jeder Spieler eine Heldenfigur, derer gibt es 3 in je männlicher und weiblicher Ausführung (Paladin, Halbling, Ork) und platziert diese an den vorgesehenen Orten. Die Helden haben 3 Möglichkeiten zu Kämpfen, nämlich Nahkampf, Fernkampf und Magie, sowie je eine Besonderheit. Der Paladin kann sich z.B. selbst heilen, was sehr nützlich ist, da man sonst dafür entweder Geld ausgeben muss oder auch aussetzen. Neben den drei Kampfwerten, die durch einen Schwierigkeitswert definiert werden, starten die Helden mit einer bestimmten Anzahl Lebenspunkte und evtl. ein wenig Gold. Für Gegenstände und Questen, die man auf seinen Wegen aufsammeln kann, ist Platz auf dem Heldenbogen, einer dicken Pappkarte mit allen nötigen Informationen, vorgesehen, so dass man immer gut absehen kann, wie viel man noch aufnehmen darf.

Zu Beginn des Spiels sind die Helden noch unerfahren und es ist recht schwierig gegen einige der Begegnungen zu kämpfen. Die bereits erwähnten Schwierigkeitsgrade bei den Kampffähigkeiten geben an, unter was man mit 2W6 würfeln muss, der höchste Wert liegt am Anfang bei 5 und zusätzlich dazu können bestimmte Monster dies noch modifizieren oder verlangen, dass man sie nur auf bestimmte Art angreifen kann. Glücklicherweise bleibt dann immer noch die Flucht, da man nicht gezwungen ist, ein Monster zu besiegen, man muss lediglich einen Kampf durchführen, wenn man darauf trifft. Gewinnt man allerdings Kämpfe oder erledigt erfolgreich Questen, so erhält man Erfahrung, meistens kann man sich aussuchen in welcher Art Kampffertigkeit. Ab einer bestimmten Erfahrung in einer Kampffertigkeit, darf man dann mit mehr Würfeln kämpfen und sich davon die besten zwei aussuchen, die Grundschwierigkeit kann man nur bei einem NSC erhöhen, der spät im Spiel auftaucht.

Soweit die Grundprinzipien, das Spiel schreitet vor allem dadurch voran, dass man für jedes erledigte Monster oder jede Aufgabe, die durchgeführt wurde, ein neues Kärtchen nachzieht, dass dann wieder Monster, NSC oder gar Drachenereignisse zeigen kann. Waren die vorherigen Begegnungen zufällig ausgelegt, haben die nachgezogenen nun meistens einen festen Ort, an dem sie dann darauf warten, dass man sie entweder erledigt oder aber dort eine Queste erledigt. Nur auf diesem Weg lassen sich auch die 3 magischen Waffen erlangen, mit denen man gegen den Drachen antreten kann. Dieser kommt im Spiel nur durch die Drachenereignisse zum Zug, die bspw. den Spielern Gold klauen oder diese angreifen. Sobald dann einer der Helden eine magische Waffe erlangt hat – das kann eine Weile brauchen, da man die Waffen zunächst in drei Schritten herstellen muss – kann er sich zum Drachen aufmachen, um diesen Schrecken endgültig zu besiegen.

 

Fazit:

Wie sich „Im Schatten des Drachen“ als Erweiterung spielen mag, konnte leider nicht getestet werden, aber als Solospiel für 2 Spieler ist der Spaßfaktor doch nur mäßig. Die Würfellei macht es den Spielern am Anfang nicht gerade leicht und führt auch mal zu Frust und das weitläufige Umherlaufen zur Erledigung von Questen zieht das Spiel in die Länge. Darüber hinaus weiß z.B. Runebound im direkten Vergleich schon allein durch bessere Regeln zu überzeugen, so dass sich „Im Schatten des Drachen“ nicht als wirkliche Alternative präsentieren kann. Drei unterschiedliche Helden zur Auswahl bringt darüber hinaus eher wenig Abwechslung, der einzig wirklich spaßige Faktor ist die Stadt der Magier, in die man nur über Teleporter gelangen kann. Zwar kann der Zufall auch an dieser Stelle üble Streiche spielen, weil nämlich ein W6 bestimmt, an welchem Teleporter man wieder heraus kommt, aber wenigstens bringt dies etwas Abwechslung hinein.

Wem „Die Rückkehr der Helden“ gefallen hat, wir „Im Schatten des Drachen“ wahrscheinlich als Erweiterung zu schätzen wisse, aber für 2 Spieler ist der Spaß sehr begrenzt. Insgesamt ein sehr durchschnittlicher Eindruck ohne herausragende Neuerungen.

 

 

Inhalt des Spiels:

9 Gebietskarten, 3 doppelseitige Heldenbögen (weibliche/männliche Helden), 6 Spielfiguren + Aufsteller, 2 Herrenhäuser, 36 Erfahrungswürfel in drei Farben aus Holz, 15 Goldstücke aus Holz, 5 sechsseitige Würfel, 14 Lebenspunkte aus roten Glassteine, 2 Halbedelsteine, 3 Schriftrollen-Karten, 4 Drachen-Karten, 16 Zahlenplättchen, 62 Spielmarken, 1 Stoffbeutel, Regelheft + Glossar