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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Invasion der Orks
Bewertung:
(3.9)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 06.12.2005
Autor:R.A. Salvatore
Übersetzer: Regina Winter
Typ:Roman
System:D&D basierend
Setting:Vergessene Reiche / Forgotten Realms
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:3-442-24284-3
Inhalt:474 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Hunter's Trilogy Part 1

Einer der berühmtesten Autoren aus dem D&D-Fantasy-Bereich ist zweifelsohne R.A. Salvatore, welcher die Heldengruppe um den Dunkelelfen Drizzt Do'Urden vor vielen Jahren erschaffen hat. Mit „The Thousand Orcs“, so der englische Titel des vorliegenden Buches, leitet Bob Salvatore einen neuen Zyklus rund um seine Truppe ein, die Hunter's Trilogy.

 

Der alte König von Mithrilhalle ist tot und Bruenor Heldenhammer muss auf seinen Thron zurückkehren. Er tritt mit seinen Freunden Catti-Brie, Wulfgar, Regis und Drizzt den Heimweg nach Mithrilhalle an. Doch eine riesige Horde Orks hat sich mit den Frostriesen verbündet und macht nun die Gegend unsicher, bedroht sowohl Menschen, Zwerge und Elfen zugleich. Bruenor und seine Reisegesellschaft lassen sich natürlich die Gelegenheit nicht entgehen, die Orks ein bisschen aufzumischen, doch schon bald geraten sie in eine sehr gefährliche Lage, die für alle das Ende bedeuten könnte, denn die Orks sind schlauer und organisierter als zuvor angenommen. Die Schlacht um ein Dorf beginnt, in welchem sich die wenigen Zwerge um Bruenor verschanzt haben, und sie stehen einer Übermacht von mehr als 1000 Orks gegenüber.

 

Der mittlerweile 15. Band aus Salvatores „Vergessene Welten“-Reihe (oftmals wird sie auch als Dunkelelfen-Reihe beschrieben, außerdem handelt es sich um die Vergessenen Reiche, auch wenn die Titelübersetzung von Blanvalet „Vergessene Welten“ lautet) beginnt ein wenig schleppend, gewinnt aber schnell an Geschwindigkeit. Dabei ist der Plot an sich nicht gerade überragend gestaltet, sogar recht vorhersehbar, und bringt auch nichts wirklich neues. Wett gemacht wird dieses Manko allerdings durch die Anwesenheit der beiden Zwergenbrüder Ivan und Pikel, die aus dem weitentfernten Carraddoon extra anreisen, um die Krönung von Bruenor mitzuerleben. Dabei machen sie Bekanntschaft mit einigen Elfen, mit denen Pikel, wohl der einzige echte zwergische Druide in den Reichen, sich recht schnell anfreundet. Zusammen spielen sie eine essentielle Rolle in der Geschichte des Buches, welche allerdings recht offen abschließt, denn das Buch ist er erste Teil einer Trilogie.

 

Beim Schreibstil gibt es eigentlich nichts neues, denn er ist so, wie man es in den letzten Jahren von Salvatore gewohnt ist. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend, doch das ist natürlich ein wenig Geschmacksache. Viele lieben Salvatores Stil, andere mögen ihn wiederum gar nicht. Was Salvatore aber zweifelsfrei professionell beherrscht sind die Beschreibungen von Kampfszenen, die er auch wieder in diesem Roman exzessiv und akribisch präsentiert. Dabei geraten die Szenen aber nicht zu lang, wie es früher schon hin und wieder mal der Fall war, sondern wirken gut abgeschmeckt. Besonders hervorgehoben wird in diesem Buch die Beziehung zwischen Drizzt, Catti-Brie und Wulfgar. Während der Barbar seinen Weg der Liebe in Delly Curtis und dem Kind Colson gefunden hat und Catti-Brie als Freundin betrachtet, sind die Grenzen zwischen Catti-Brie und Drizzt unklarer definiert, denn beide haben Zweifel an ihrer Liebe, was nicht zuletzt an der unterschiedlichen Lebenserwartung der beiden liegt. All das zusammen ergibt eine nicht herausragende, aber doch solide Lektüre.

 

Fazit:

Die Invasion der Orks ist der nunmehr 15. Band aus der „Vergessene Welten“-Reihe von R.A. Salvatore und das ohne die sechs Dunkelelf-Saga-Bücher gerechnet. Dennoch ist das neueste Buch nicht der qualitative Gipfel, aber sicherlich auch nicht das Schlechteste dieser Reihe. Die Story ist okay, die Charaktere sind wie gewohnt gut dargestellt und tiefgründig, die Kampfszenen sind wiedereinmal sehr ausführlich und vor allem blutig. Fans der Reihe werden auch dieses Buch lieben und wahrscheinlich verschlingen, vor allem da es ja der Auftakt zu zwei weiteren Bücher (eben der Hunter's Trilogy) ist. Das wiederum lässt am Ende, als das Buch auf dem Höhepunkt seines Plots endet, auf mehr guten Stoff in den nächsten Büchern hoffen. Wie gesagt, kein schlechtes Buch, sondern ein gutes, auch wenn Mr. Salvatore schon Besseres abgeliefert hat.