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Supernatural 2 - Sie sind unter uns
Bewertung:
(3.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 20.04.2008
Autor:Keith R.A. DeCandido
Übersetzer:Bettina Oder
Typ:Roman – Mystery Thriller
Setting:Supernatural
Verlagvgs / Egmont
ISBN/ASIN:978-3-8025-3626-7
Inhalt:288 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!!):

Sam und Dean sind nach New York City gekommen, um das Haus eines Rockmusikers zu untersuchen, welches von einem Geist heimgesucht wird. Doch bevor sie herausfinden können, was es mit der liebeskranken Todesfee in einem 80er-Jahre Heavy Metal T-Shirt auf sich hat, erregt ein weitaus mysteriöseres Verbrechen ihre Aufmerksamkeit. Dieses ist selbst für New Yorker Verhältnisse bizarr. Es ist nur der jüngste Fall in einer ganzen Reihe von Morden, die – wie die Brüder bald ahnen – von den Schauergeschichten des legendären Schriftstellers Edgar Allan Poe inspiriert sind.

Qualität & Stil:

Das zweite Buch der Supernatural Reihe, die auf der gleichnamigen TV-Serie basiert, geht einen ganz anderen Weg, als der erste Band, welcher tatsächlich die ersten vier Folgen der Serie wiedergegeben hat (siehe Rezension hier im Gate) und gerade deswegen nicht zu überzeugen wusste.

Der Autor von “Sie sind unter uns“ hat eine Story erdacht, die zwar in die Serie und deren Flair passt, aber nicht auf einer TV-Episode basiert, sondern als literarische Brücke zwischen Episode 8 und 9 der zweiten Staffel der Serie, namentlich „Kreuzung der Hölle“ (Crossroad Blues) und „Croatan“ (Croatoan), angesiedelt ist.

Dabei schafft der Autor Keith R.A. DeCandido, ausschließlich Schreiber so genannter „Tie-In“ Romane (wie bspw. Star Trek, Buffy, Resident Evil, World of Warcraft und Spiderman), es recht gut, die leicht trashige Stimmung der Serie einzufangen. Zwei Handlungsstränge werden hier verfolgt. Zum Einen ist da die Todesfee mit dem Queensrÿche-T-Shirt (das ist eine Rockband), die im Haus des Rockmusikers Manfred Afiri spukt und diesen zu Tode ängstigt; zum Anderen gibt es die Mordserie, die anscheinend etwas mit dem legendären Edgar Allan Poe zu tun haben, denn sie basieren auf den Horrorgeschichten des lange verstorbenen Autors.

Während der erste Handlungsstrang um die Todesfee ganz typisch Supernatural ist, geht der zweite Fall etwas mehr in Richtung Krimi, auch wenn er einen starken spirituellen Touch dabei hat. Natürlich kann man keine literarischen Superergüsse erwarten, aber beide Stories sind spannend, ordentlich geschrieben und sorgen für Kurzweile.

Das Gute dabei ist, dass die Story in diesem Buch nicht bereits in einer oder mehreren Folgen der TV Serie gezeigt wurden (wie Band 1), denn so vergleicht man das Ganze auch nicht so akribisch und vor allem hat man nicht immer die Serie vor Augen.

Dennoch kommt man um einen Vergleich natürlich nicht herum und auch, wenn sowohl der visuelle als auch der audiovisuelle Faktor der Serie natürlich nicht so gut im Buch rüberkommt, wie auf der Mattscheibe, so kommen Kenner der Serie dennoch auf ihre Kosten. Immer wieder wird beispielsweise Deans Liebe zum Hardrock als Thema aufgegriffen (vor allem als sie in Manfred’s Haus sind, der eine enorme Plattensammlung hat, die Deans Herz höher schlagen lässt). Passend dazu wird das Buch mit einer „Hitliste des Hardrocks“ abgeschlossen, die der Autor angeblich während des Schreibens gehört hat und die dieser beim Lesen des Buches empfiehlt. Eine gute Liste wohlgemerkt.

 

Die Übersetzung des Buches scheint okay. Es wurden keine gravierenden Fehler entdeckt und das Buch ist flüssig zu lesen.

Fazit:

Der zweite Band der Supernatural Reihe basiert glücklicherweise nicht auf bereits gezeigten Episoden, sondern auf einer ganz eigenen Story, die bisher nicht verfilmt wurde (und das wohl auch nie wird) und zwischen zwei Episoden der zweiten Staffel der TV-Serie, spielt. Keith R.A. DeCandido, der Autor, hat dafür zwei Handlungsfäden zu einer netten Geschichte zusammengestrickt und daraus einen spannenden Roman gefertigt, der Supernatural-Fans sicherlich gefallen wird. Höchste literarische Qualität sollte man dabei jedoch nicht erwarten, auch wenn sich der Schreibstil des Autors definitiv über dem Durchschnitt befindet. Seine Geschichte ist auf jeden Fall spannend und passt sehr gut zum Flair der Serie, denn DeCandido hat die „coolen“ Dinge der TV-Serie sehr gut aufgegriffen und geschickt in seine Geschichte eingebaut. Wer Supernatural oder auch nicht allzu brutale Mystery-Thriller mag und gerne liest, kann hier zugreifen, denn das Buch sorgt auf jeden Fall für ein wenig Kurzweile.