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Sembia - Gateway to the Realms 7 - Lords of Stormweather
Bewertung:
(3.9)
Von: Peter Basedau
Alias: Zanan
Am: 19.06.2008
Autor:Dave Gross
Typ:Roman
System:D&D
Setting:Forgotten Realms
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4786-7
Inhalt:312 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Lord of Stormweather

Als die Feinde der Uskevrens über sie herfallen, muss Tamlin der wahre Lord von Stormweather werden, um so das, was von seiner Familie übrig geblieben ist, zu beschützen.

 

Vorab

Mit Lord of Stormweather schließt die Serie an Geschichten zum Hause Uskevren, die als Sembia – Gateway to the Realms von WotC neu aufgelegt wurde. Grund dafür war die neue Romanreihe zu Erevis Cale, die mit Midnight’s Mask beginnt. Die </>Sembia – Serie hat uns alle wichtigen Charaktere des Hauses Uskevren vorgestellt, ihre Schicksale und Charaktergeschichten beleuchtet. Sie endet mit dem vorliegenden Buch im Jahre 1373 D.R.

 

Dave Gross schrieb im Rahmen dieser Serie bereits den Roman Black Wolf, was relativ ungewöhnlich ist, da die Wizards in Serien in der Regel die Autoren wechseln. Zuvor arbeitete Gross als Editor bei den Dragon und Polyhedron Magazinen, eine kurze Bibliographie seiner FR - Bücher und Kurzgeschichten findet sich unten.

 

Aufmachung

Wie alle Bücher dieser Neuauflage zeichnete Raymond Swanland das Cover, welches eine verschwommene Gestalt nebst ihrer Waffe sowie einen sterbenden Menschen zeigt. Aus dem Buch geht hervor, dass man hier den Assassinen Radu Malveen und seine mörderische Klinge bei der Arbeit sehen kann.

Die 312 Seiten sind von gewohnter WotC – Qualität und wie bei den vorherigen Bänden der Serie finden wir sowohl eine Landkarte der Reiche um Sembia als auch eine Zeichnung des Haupthelden, Tamlin Uskevren.

 

Allgemeiner Inhalt

Während zum einen verschiedene Mitglieder des Konzils „verschwinden“, hat der junge Tamlin Uskevren ein doppeltes Problem. Zunächst wird er nach einem Gelage von seinen ständigen Begleitern getrennt und anschließend entführt, dann muss er nach seiner Befreiung feststellen, dass sowohl sein Vater, Thamalon, als auch seine Mutter, Shamur (vgl. The Shattered Mask), und der etwas spezielle Butler, Erevis Cale, (vgl. Shadow’s Witness) verschwunden sind. Dies alles ruft seine Geschwister zurück nach Stormweather und plötzlich sieht sich Tamlin Aufgaben gegenüber, denen er sich kaum gewachsen glaubt: das große Handelshaus zu führen und wichtige Entscheidungen zu treffen und darüber hinaus auch die Suche nach seinen Altvorderen zu organisieren.

Währenddessen fallen immer mehr wichtige Mitglieder der Handelshäuser und des Hohen Konzils Mordanschlägen zum Opfer, ohne dass es Hinweise auf den Mörder oder gar Leichen gibt.

Den Verschwundenen des Hauses Uskevren steht mittlerweile eine ganz andere Reise bevor, denn – diese Enthüllung sei mir hier gestattet – das Bild, durch welches sie alle gesogen wurden, brachte sie in eine Welt weit entfernt von Faerûn und Toril, eine Welt die von einem Ahnherrn der Uskevren unterjocht wurde, einer Person, die es alsbald auf ihr Leben abgesehen hat.

 

Inhalt (Vorsicht, hier gibt es Informationen, die den Lesespaß arg reduzieren!)

Gross lässt in Lord of Stormweather zunächst zwei, später dann drei wichtige Handlungsstränge parallel ablaufen. Tamlin nimmt natürlich die Hauptrolle ein, denn es ist ja an ihm, zum neuen Herrn des Hauses zu werden. Dazu muss er nach dem Verschwinden seiner Eltern nicht nur die wirtschaftlichen Verpflichtungen seines Vaters übernehmen, sondern auch mit seinen Geschwistern die Suche nach Thamalon, Shamur und Cale organisieren.

Währendessen arbeitet ein Assassine daran, sowohl die Anzahl der Konzilmitglieder als auch die der Oberhäupter wichtiger Handelshäuser zu reduzieren, Tamlins alter Gegenspieler, Radu Malveen. Der hat nicht nur Tamlins Freund Chaney Foxmantle auf dem Gewissen, sondern wurde bei seiner letzten Auseinandersetzung mit Tamlin mit den Splittern seines eigenen Schwertes durchsetzt. Letzteres hat die Eigenschaft, die Seelen als sowie die Lebensenergie der Opfer in Vitalkraft des Trägers umzuwandeln, so dass Radu nach jedem Mord schneller, stärker und besser wird. Leider verbraucht er diese Lebensenergie immer schneller, so dass er wahllos weiter morden muss. Ein weiterer Nachteil: die Opfer schließen sich ihm als Geister* oder Schatten an, die nur für Radu sicht- und hörbar sind. Was besonders bei Chaney von Nachteil ist, denn der redet ununterbrochen und lässt den Assassinen kaum zur Ruhe kommen.

Unterdessen sind Thamalon, Shamur und Erevis in einer Welt weit jenseits von Toril gefangen, die gänzlich fremdartig ist. Zwerge bekämpfen Elfen und handeln mit Menschen, während letztere – zumindestens in diesem Reich – von einem „The Sorcerer“ genannten Tyrannen beherrscht werden. Dieser wird als ein Urahn und dunkelschwarzes Schaf des Hauses Uskevren entlarvt, der sich per Magie in jene Welt gerettet hat. Gegen ihn zu bestehen ist die Aufgabe der drei dorthin Verschlagenen. Die Festung des „Sorcerers“ auf seiner Welt wurde ähnlich wie Stormweather in Selgaunt auf einer Art Weltennexus gebaut und Tamlin findet mit Hilfe seiner Geschwister im Laufe des Romans das Portal und eine Möglichkeit des Transfers. Die Handlung spitzt sich zu einem Endkampf sowohl im Hause Uskevren, als auch in der Festung des Sorcerers zu - und das Resultat bildet die Grundlage für Paul S. Kemps weitere Serien, sowohl jene um Erevis Cale, als auch jene um die Rückkehr der Shade als politische Macht in Faerûn.

 

Fazit:

In Lord of Stormweather erklärt uns Dave Gross wie Tamlin Uskevren den „Platz in der Mitte“ seines Hauses einnimmt und lässt als abschließender Band der Serie alle Charaktere der Uskevrens nochmals auftreten. Zudem sehen wir einige bekannte Gesichter aus vergangen Tagen wieder und lernen eine fremde Welt kennen. Der Roman hätte allerdings auch ohne diesen Ausflug in Planescape oder gar Spelljammer durchaus bestehen können, denn allein Radu Malveen und die Geschichte um die Morde an den Ratsmitgliedern und Größen der Stadt hält die Leser bereits in Atem. Die Handlung ist gut, teilweise auch recht originell, doch fehlt dem Roman das gewisse Etwas, um ihn über die 4.0 Bewertung zu heben. Unterhaltung wird allemal geboten und die Leser der Sembia – Serie werden sicher nicht enttäuscht sein, rundet doch Lord of Stormweather die Reihe recht gut ab.

 

Anmerkungen

Zum Thema Sembia und den Uskevrens verweise ich hiermit auf die bisherigen Rezensionen zur Sembia - Reihe. Dort werden alle hier genannten Begriffe bereits erklärt.

 

Planescape bzw. Spelljammer sind andere Settings bzw. Spielwelten im D&D-System. Es ist nicht ganz klar, welche Art des Weltenreisens der Autor für Thamalon, Shamur und Cale auserwählt hat, doch das ist für den Leser auch nicht wirklich relevant.

 

Dave Gross’ - Forgotten Realms Bibliographie

- An Opportunity for Profit (Double Diamond Triangle Saga)

 

- Black Wolf (Sembia - Gateway to the Realms IV)

 

- Lord of Stormweather (Sembia - Gateway to the Realms VII)

 

- Mistress of Night (The Priests II, mit Don Bassingthwaite)

 

- Realms of Dragons (Anthologie: How sharper than a serpent’s tooth)

 

- Realms of Magic (Anthologie: Every Dog his Day)

 

- The Halls of Stormweather (Anthologie: Thirty Days)