Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Shadowrun - Das Bronzetor
Bewertung:
(2.0)
Von: Chris Herrmann
Alias: AnOceanSoul
Am: 30.07.2008
Autor:Sebastian Schaefer
Typ:SciFi - Roman
Setting:Shadowrun
VerlagHeyne (Randomhouse)
ISBN/ASIN:978-3453522626
Inhalt:349 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Das Bronzetor

Das Buch ‚Das Bronzetor’ von Sebastian Schaefer aus dem Heyne Verlag ist eine Neuauflage des Romans ‚Hand am Hort’ (FanPro) aus dem Jahre 2003. Leider ist dies anhand des Titels nicht ersichtlich, deshalb kann dies leicht zu ungewollten Doppelkäufen des Romans führen.

 

Inhaltsangabe

Fox ist ein britischer Geheimagent und dient seinem Land sehr treu. Er geht lediglich einem kleinen Nebenjob als Shadowrunner nach, um sein Gehalt etwas aufzubessern. Als sein Chummer Oz ihn um einen Gefallen bittet, überlegt er nicht lange, da er ihn nie im Stich lassen würde, noch dazu ist die Bezahlung phänomenal, was ein weiterer Pluspunkt ist. Fox soll eine Runnertruppe leiten um einen Johnson zu beschützen. Die Bezahlung ist deshalb so hoch, da er diese Truppe anführen soll – vermutet er. Jedoch hat er sich geirrt, der Job wird äußerst gefährlich, jeder der Runner erhält eine Stange Geld, und es scheint als wäre der Betrag dem Job angemessen.

Hinzu kommt, dass Fox noch immer an seinem letzten Job für den Geheimdienst zu beißen hat. Etwas war schief gegangen und geheime Daten sind in die falschen Hände geraten. Offensichtlich hat seine Kollegin 13 ihn verraten und die Daten weiterverkauft. Da Fox die Gründe für seine Verfolgung klären will und gleichzeitig die Landesverräterin zur Rede stellen möchte, macht er sich auf die Suche nach 13, aber da war auch noch der Job den Johnson zu beschützen…

 

Qualität & Stil

Der Roman ist mit seinen 349 Seiten, ebenso wie alle anderen ShadowRun-Romane, relativ kurz. Dies merkt man dem ‚Bronzetor’ besonders an, da es an einigen Stellen gekürzt wirkt. Es scheint als hätte der Autor einige Szenen weitaus ausführlicher beschreiben wollen, aber hätte dann beschlossen, dass es die vorgegebene Seitenzahl übersteigen würde und die Szenen dann abgeschnitten und einige zusammenfassende Sätze anstatt einer Ausführung eingebracht.

 

Das Buch ist im gesamten flüssig und schnell zu lesen, es finden sich aber leider wenig Aspekte, die es zu etwas Besonderem machen, der Inhalt ist schnell wieder vergessen. Es gibt wenig markante Stellen, lediglich diverse Matrixkämpfe sind sehr interessant und teilweise amüsant gestaltet. Auch die Protagonisten sind weniger Charaktere als Archetypen. Ihr Verhaltensmuster ist schlicht und vorhersehbar.

Die Geschichte ist in sich weitestgehend stimmig, leider gibt es einige Stellen, an denen man das Gefühl hat es gäbe einen Bruch, der Rote Faden wird nicht weitergeführt und auch die Atmosphäre ändert sich schlagartig. Dies lege ich dem Buch negativ aus, da es eine gewisse Inkonsequenz darstellt, die leider nicht sachlich belegt wird.

 

Schaefer versucht die Charaktere lebendiger wirken zu lassen und sie dem Leser näher zubringen, indem er zu Beginn des Buches jedem wichtigen Runner ein kleines Kapitel widmet. Diese Kapitel sollen ein Paradebeispiel des Charakters der Person und des generellen Verhaltens darstellen. Zwar ist dieses Vorgehen eine gute Idee, aber aufgrund der begrenzten Seitenzahl wirkt es wiederum sehr abgehackt und aufgezwungen.

 

Fazit:

Obwohl das Buch wirklich angenehm zu lesen ist und man schnell vorankommt, ist es leider keine Meisterleistung. Es steckt weitaus mehr Potential in dem Roman, als wirklich ausgeschöpft wurde. Besonders fällt dies bei dem Tiefgang des Romans auf, er wirkt leider flach und abgeschnitten und hätte ruhig noch weitere 200 – 300 Seiten vertragen können. Auch kommt es zwischendurch zu einigen atmosphärischen Brüchen und es stellt somit eine gewisse Inkonsequenz dar, die leider nicht gut begründet wird.

 

Ein weiterer Negativpunkt ist, dass es angemessen gewesen wäre, das Buch eindeutig als eine Neuauflage zu kennzeichnen. Es wirkt stark, als möchte man das Buch aufs neue unter einem neuen Namen und Titelbild verkaufen. Ob es rechtliche Probleme gab oder dieses Vorgehen geplant war, sei dahingestellt. Da sich kein Verweis auf dem Buch findet, dass es sich lediglich um eine Neuauflage handelt, werte ich diesen Punkt negativ.

 

Im Gesamten ist es aber dennoch ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Wenn man allerdings etwas schlicht gestricktes und actionreiches sucht und allgemein mit den ShadowRun-Romanen zufrieden ist, wird man an diesem Buch sicherlich seine Freunde haben.

 

Originalband: "Hand am Hort"