Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
C.S. Lewis - Der Mann, der Narnia schuf...
Bewertung:
(4.0)
Von: Jörg Deutesfeld
Alias: Debaser
Am: 16.12.2008
Autor:Michael Coren
Übersetzer:Barbara Trebing
Typ:Biografie
VerlagBrendow Verlag
ISBN/ASIN:3-86506-059-5
Inhalt:144 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Bereits zu Lebzeiten war C.S. Lewis über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt und auch nach seinem Tod 1963 nahm seine Popularität nicht zuletzt durch die zwischenzeitlich zum Klassiker avancierten „Chroniken von Narnia“ ständig zu. Den größten Bekanntheitsgrad dürfte C.S. Lewis sicherlich auch heute immer noch in der englischsprachigen Welt besitzen, da er als Literaturwissenschaftler einige bedeutende Standardwerke geschrieben hat, doch einer großen Leserschaft wurde er weltweit vor allem durch seine religiösen Bücher und die "Narnia-Chroniken" bekannt - eine fantastische Welt, in die er Motive aus Märchen, aus der Bibel, der griechischen und der römischen Mythologie aufnahm.

 

In allgemein verständlicher und humorvoller Weise hat Lewis Glaubenswahrheiten erläutert, bei denen es ihm nicht auf seine persönliche Meinung oder eine bestimmte Konfession ankam, sondern auf das, was er für die Wahrheit hielt. Er schrieb auch nicht als professioneller Theologe für andere Gelehrte, sondern als Christ für Menschen, die bereit sind, mitzudenken. Als Lewis am 22. November 1963 starb, hinterließ er ein reichhaltiges literarisches, essayistisches und wissenschaftliches Werk. Zu Lebzeiten hat er 41 Bücher veröffentlicht: zehn literaturwissenschaftliche Werke, zwei Bände Verse, dreizehn Bände Erzählungen und Romane, drei autobiografische Werke, dreizehn Bände Essays.

 

Über den Autor

Michael Coren wurde am 15.01.1959 in Essex, England, geboren und studierte an der Nottingham University Politikwissenschaften. Er arbeitet in Kanada als Kolumnist, Autor und Moderator einer Radio- sowie einer Fernsehtalkshow und sorgte in der Vergangenheit immer wieder mit kritischen Äußerungen z. B. zum Thema AIDS oder dem Iran für kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit. Michael Coren lebt gemeinsam mit seiner Frau Bernadette, die als Professorin am Humber College Philosophie unterrichtet, und seinen Kindern in Oshawa, in der Nähe von Toronto.

 

Als Autor von zwischenzeitlich elf Büchern, darunter gesellschaftskritische Arbeiten aber auch Biographien von verschiedenen bekannten und berühmten Schriftstellern wie G.K. Chesterton, J.R.R. Tolkien, H.G. Wells und Arthur Conan Doyle, die in mehr als vierzehn Sprachen übersetzt wurden, hat Michael Coren sich einen nicht unbeträchtlichen Ruf als seriöser Biograph erworben.

 

Über das Buch

1. Kapitel - Der Anfang

Clive Staples Lewis wird am 29. November 1898 in Belfast, Nordirland, als Sohn von Albert James Lewis und Florence Augusta Hamilton Lewis geboren. Sein älterer Bruder Warren Hamilton Lewis wurde am 16. Juni 1895 geboren. Nur drei Jahre nachdem die Familie 1905 in ihr neues Haus "Little Lea" am Stadtrand von Belfast gezogen ist, stirbt Flora Hamilton Lewis am 23. August 1908 an Darmkrebs.

Im September wird Lewis in das Internat der Wynyard School in Watford, Hertfordshire geschickt, die sein Bruder bereits seit Mai 1905 besucht. Lewis verlässt die Wynyard School im Juni 1910 und kommt im September als Internatsschüler ans Campbell College in Belfast, das eine Meile von "Little Lea" entfernt ist. Er bleibt dort allerdings nur bis November, da er wegen schwerer Atemprobleme von der Schule genommen und 1911 nach Malvern geschickt wird, einem Kurort, der besonders für die Behandlung von Lungenproblemen bekannt ist. Lewis wird am „Cherbourg House", eine Vorbereitungsschule in der Nähe des Malvern College, wo sein Bruder Warren bereits studiert und das er ab September 1913 ebenfalls besuchen soll, eingeschrieben

 

Am 19. September beginnt Lewis ein Privatstudium bei W. T. Kirkpatrick in Great Bookham Surrey, bei dem er bis April 1917 bleibt. William T. Kirkpatrick war von 1874 bis 1899 Direktor des Lurgan College in Country Armagh, Nordirland, das bereits sein Vater Albert Lewis besuchte. Nachdem Kirkpatrick als Direktor vom Lurgan College 1899 zurücktritt, beginnt er Privatschüler zu unterrichten. Unter anderem hat er auch Warren Lewis erfolgreich für die Aufnahme am Royal Military College in Sandhurst vorbereitet. Als aggressiver Atheist bekannt, hat Kirkpatrick zunächst einen nachhaltigen Einfluss auf die geistige Haltung von Lewis.

 

Durch Zufall liest Lewis im Februar 1916 zum ersten Mal „Phantastes“ von George MacDonald, das seine Vorstellung nach eigener Aussage kraftvoll „tauft" und ihn mit einem tiefen Sinn für das Heilige beeindruckt. Lewis wird ihn später vielfach als sein Vorbild und als seinen „Meister" bezeichnen. Er besteht im Dezember des gleichen Jahres seine notwendige Prüfung für ein Stipendiat am University College, Oxford.

 

2. Kapitel - Träume und Türme

Vom 26. April bis September 1917 ist Lewis Student am University College in Oxford. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wird er Soldat der britischen Armee und im Keble College in Oxford für die Offiziersausbildung einquartiert. Sein Zimmergenosse ist Edward Courtnay Francis „Paddy" Moore, dessen Familie in seinem späteren Leben noch eine große Bedeutung zukommen sollte. Lewis wird zum Offizier in das dritte Battalion der Somerset Light Infantry befördert und erreicht an seinem 19. Geburtstag die Frontlinie an der Somme in Frankreich. Am 15. April 1918 wird er am Mount Berenchon während der Schlacht von Arras verwundet. Er erholt sich und kehrt im Oktober wieder in den aktiven Dienst zurück, wird allerdings nicht mehr an die Front sondern nach Ludgerhall, Andover in England versetzt wird und nach Ende des Krieges im Dezember 1919 vom Dienst entlassen. Sein früherer Zimmergenosse und Freund Paddy Moore wird im Kampf getötet und südlich der Peronne in Frankreich beerdigt.

 

Von Januar 1919 bis Juni 1924 nimmt er seine Studien am University College in Oxford wieder auf, wo er 1920 die erste öffentliche Universitätsprüfung mit Ehren in Griechisch und Latein, 1922 die Abschlussprüfung in Philosophie und antiker Geschichte so wie 1923 die erste öffentliche Universitätsprüfung in Englisch ablegt.

 

Während des Sommers 1920 ziehen Paddy Moores Mutter, Mrs. Janie King Moore und ihre Tochter Maureen, denen Lewis sich nach dem Tode ihres Bruders Paddy zutiefst verbunden sieht, nach Oxford und mieten sich ein Haus in Headington Quarry. Von Juni 1921 an lebt Lewis bei den Moores. Dieses recht seltsam anmutende Verhältnis wurde nie richtig aufgeklärt und es scheint so, als sollte dies auch weiterhin ein „dunkler Fleck“ in der Biographie von Lewis bleiben. Von Oktober 1924 bis Mai 1925 arbeitet Lewis als Philosophielehrer am University College und erhält 1925 ein Fellowship für englische Sprache am Magdalen College in Oxford, wo er zum ersten Mal J. R. R. Tolkien begegnen soll. Im Oktober 1930 erwerben Mrs. Moore, C. S. Lewis und sein Bruder Warren zusammen das Anwesen „The Kilns". Warren Lewis, der es zwischenzeitlich bis in den Rang eines Majors gebracht hat, zieht sich 1932 aus der Armee in den Ruhestand nach „The Kilns" zurück.

 

Der Wendepunkt im Leben von C.S. Lewis beginnt mit der Zuwendung des erklärten Atheisten zum Christentum im Jahre 1929, da er seit einer kurzen Periode in seiner Kindheit, in der er sich der Religion zugewandt hatte, schon seit einigen Jahren nicht mehr für einen Christen hielt: An einem Sommertag war er mit einem Doppeldeckbus in Oxford unterwegs, als ihn plötzlich das Gefühl überkam, er schiebe etwas vor sich her oder sei irgendwie eingesperrt. Für Lewis gab es nur einen Ausweg, er „räumte das Feld und gab zu, dass Gott Gott war und kniete nieder und betete.“

 

Albert Lewis stirbt am 24. September 1929 und obwohl sich Vater und Sohn nie sonderlich nahe standen, traf dieser Tod ihn tief.

 

Die endgültige Ungewissheit in Glaubensfragen wird Lewis 1931 nach einem langen Gespräch mit dem durchaus religiösen Katholiken J. R. R. Tolkien und Hugo Dyson genommen. Eine abendliche Diskussion ist der zentrale Auslöser für das Ereignis des folgenden Tages, das Lewis in „Surprised by Joy" niederschrieb: Gemeinsam mit seinem Bruder Warren macht sich Lewis am nächsten Tag mit dem Motorrad auf zum Whipsnade Zoo. Als C. S. Lewis nach der Fahrt vom Motorrad absteigt, muss er sich selbst eingestehen zu Beginn der Fahrt nicht geglaubt zu haben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes sei, und als sie am Zoo ankamen glaubt er es schlicht und ergreifend. Für C. S. Lewis war die Bekehrung zum christlichen Glauben die Erkenntnis, dass es unmöglich ist, die Wirklichkeit wahrzunehmen, ohne sie zu erfahren.

 

3. Kapitel - Freunde, Götter und Dämonen

Das Herbstsemester 1933 bezeichnet den Anfang der regelmäßigen Treffen eines Freundeskreises, der sich „The Inklings" nennt und denen Lewis 1939 beitritt. Für die nächsten Jahre bis 1949 trifft man sich freitags bei Lewis in dessen Räumlichkeiten am Magdalen College und kurz vor Mittag montags oder freitags in einem Hinterzimmer des "The Eagle and Child", einem Pub, der bei den Einheimischen als "The Bird and Baby" bekannt ist. Mitglieder der „Inklings“ waren unter anderem J. R. R. Tolkien, sein Bruder Warren, Hugo Dyson, Charles Williams, Dr. Robert Havard, Owen Barfield und Weville Coghill.

 

In der Zeit vom 2. Mai bis 28. November 1941 veröffentlicht die Zeitung „The Guardian" in wöchentlichen Fortsetzungen die insgesamt 31 „Screwtape Letters". Lewis erhält pro Veröffentlichung 2 Pfund Sterling und spendet dieses Geld für wohltätige Zwecke. Für die BBC hält er im August vier Radiovorträge - der Beginn einer ungemein populären Vortragsreihe, der eine weitere Sendereihe im September folgt, in der er Fragen, die er per Post erhalten hat, beantwortet. Nicht zuletzt sind es auch diese Radioauftritte, die den Bekanntheitsgrad von C. S. Lewis immens steigern.

 

Das erste Treffen des „Socratic Club" wird am 26. Januar 1942 in Oxford abgehalten, der unter Mithilfe von C. S. Lewis gegründet wurde. Lewis selbst war von 1942 bis 1954 Präsident des „Socratic Club“, auf dessen öffentlichen Veranstaltungen Atheisten, Agnostiker und Christen über theologische und philosophische Fragen diskutierten. Am 15. Mai 1945 stirbt überraschend Charles Williams, ein enger Freund von Lewis, der als Schriftsteller theologische Bücher, Romane, Gedichte und literaturwissenschaftliche Texte verfasste.

 

4. Kapitel - Narnia

Elizabeth Anscombe, spätere Professorin für Philosophie in Cambridge, liefert sich am 02.02.1948 im „Socratic Club" eine überaus heftige Diskussion mit C. S. Lewis und bringt Lewis letztlich dazu, das 3. Kapitel von „Miracles" zu revidieren, das später (1960) von Fontana nachgedruckt wird. Im gleichen Jahr wird Lewis zum Mitglied der Royal Society of Literature gewählt.

 

Zum ersten Mal war Lewis 1939 die Idee gekommen, ein Kinderbuch zu schreiben. Er verwirklichte diese alte Idee und zeigt die Ergebnisse 1948 Tolkien, der nicht viel davon hielt, da ihm Narnia zu wenig detailverliebt und sorgfältig ausgearbeitet war und er nichts von der offensichtlichen populärchristlichen Allegorie hielt. Zudem sah er das Ergebnis von Lewis als Rückschlag im Gegensatz zu seinem eigenen Bestreben, Märchen für Erwachsene zu etablieren. Andere Freunde standen dem Roman allerdings nicht so widerwillig gegenüber und so veröffentlichte Lewis "The Lion, the Witch and the Wardrobe" 1950 mit großem Erfolg, dem bis 1956 noch sechs weitere Erzählungen über das Schicksal Narnias folgen sollten.

 

Viele seiner Lieblingsbücher aus Kindertagen fanden Eingang in die „Chroniken von Narnia“, unter anderem Motive aus den Romanen von Nesbitt und Burnett. Dass Gott eine Löwengestalt annehmen könnte, war eine Anregung seines hochgeschätzten Inklingfreundes Charles Williams, der 1945 verstorben war. Der Erfolg der sieben Narnia-Romane sollte den seiner SF-Trilogie "Perelandra" noch bei weitem in den Schatten stellen.

 

1950 erlangt Lewis auch in den USA große Popularität, da er nach Veröffentlichung seines Buches „Dienstanweisung an einen Unterteufel" es auf der Titelseite des TIME-Magazins geschafft hat. Im gleichen Jahr beginnt ein überaus intensiver Briefwechsel zwischen C. S. Lewis und Joy Davidman.

 

5. Kapitel - Und Freude kam in mein Leben

Am 12. Januar 1951 stirbt Mrs. Moore, die sich seit April des vorigen Jahres in einer Privatklinik in Oxford befand und wird im Garten der Holy Trinity Church in Headington Quarry, Oxford beigesetzt. Lewis verliert im gleichen Jahr die Wahl um die Position des Professors of Poetry in Oxford gegen C. Day Lewis. Im Dezember lehnt er die Wahl zum "Order of the British Empire" ab.

 

Ende 1952 verbringt Joy Davidman mit ihren beiden Söhnen eine längere Zeit in England und trifft Lewis, verbringt sogar das Weihnachtsfest mit ihm und seinem drei Jahre älteren Bruder Warnie, mit dem er zusammen lebt in „The Kilns". Nachdem sich ihr Mann wegen verschiedener eigener außerehelicher Affären von ihr scheiden ließ, zog sie mit ihren Söhnen David und Douglas 1953 ganz nach England.

 

Die akademische Karriere von Lewis findet ihren Höhepunkt 1954 in der Berufung seiner Person auf den Lehrstuhl für englische Literatur des Mittelalters und der Renaissance in Cambridge, zu deren Antritt er seine berühmte Rede „De Description Temporum" hält. Seine Kritik zu Tolkiens „The Fellowship of the Ring" erscheint im August in „Time and Tide".

 

Am 23. April 1955 heiratet Lewis seine Lebensgefährtin Joy Davidman im Oxforder Standesamt, damit sie die Britische Staatsbürgerschaft erhält um sie somit vor einer drohenden Ausweisung nach Ablauf ihres Touristenvisums zu schützen. Da sich der gesundheitliche Zustand von Joy wegen einer Krebserkrankung zunehmend verschlechtert, heiraten sie im Dezember des gleichen Jahres kirchlich nach Brauch der englischen Kirche an ihrem Bett im Wingfield Krankenhaus. Glücklicherweise überlebt Joy aber und erfährt 1957 eine außergewöhnliche Genesung von ihrer Krebserkrankung.

 

Im Juli 1958 macht sich das Ehepaar für 10 Tage zu einer verspäteten Hochzeitsreise nach Wales und Irland auf den Weg. Lewis wird in diesem Jahr zum Ehrenmitglied des University College Oxfords und ihm wird 1959 von der Universität in Manchester der Ehrendoktor für Literatur verliehen. Der Zustand von Joy verschlechtert sich in dieser Zeit allerdings wieder zunehmend und dem Ehepaar bleibt 1960 nur noch ein letzter Urlaub in Griechenland, den sie dort gemeinsam mit Roger Lancelyn Green verbringen. Joy stirbt am 13. Juli 1960 im Alter von 45 Jahren nicht lange nach ihrer Rückkehr aus Griechenland. Lewis wurde durch ihren Tod tief getroffen und schrieb sein erschütterndstes Werk "A Grief Observed".

 

6. Kapitel - Aus dem Schattenreich

Den Tod seiner geliebten Frau kann Lewis nicht überwinden. Immer wieder selbst von Erkrankungen gezeichnet, stirbt Lewis am Freitag, den 22. November 1963 in seinem Haus „The Kilns", eine Woche vor seinem 65. Geburtstag, nachdem er im Sommer seine Stelle in Cambridge wieder aufgenommen hat und man ihn zum Ehrenmitglied des Magdalene College gewählt hat. Sein Grab befindet sich im Garten der Holy Trinity Church in Geadington Quarry in Oxford.

 

Fazit:

Meist wird Lewis als einer der prominentesten Atheisten des zwanzigsten Jahrhunderts, der zum Christentum konvertierte, charakterisiert. Dabei ist seine Biographie viel komplexer. Michael Coren gelingt es mit seinem Buch, diese Lebensgeschichte des faszinierenden Menschen und Schriftstellers C. S. Lewis mit leichter Hand nachzuzeichnen und ganz nebenbei aufschlussreiche Einblicke in dessen Denken und Schaffen zu vermitteln, welches durch eine stark „christliche Komponente und Motivation“ durchzogen ist. Coren setzt sich dabei allerdings nur selten kritisch mit den Thesen des Autors auseinander, was aber zu entschuldigen ist, da das Buch hierdurch einen guten Ausgangspunkt bildet, um sich unter Umständen mit den zitierten Werken eingehender zu befassen.

 

Wer den Autor C. S. Lewis nicht nur von seiner beruflichen Seite kennen lernen, sondern auch einen Blick in sein privates Leben und Denken werfen möchte, ist mit dieser Biographie bestens bedient. Neben den wichtigen Stationen im Leben von C. S. Lewis schafft es Coren auch ganz beiläufig, Anekdoten und allerlei anderes vermeintlich Nebensächliches zu einem großen Mosaik zu verbinden und den Leser vortrefflich zu unterhalten.

 

Das Buch trägt seinen Titel zu Recht, zeigt es doch auch deutlich auf, wo die zahlreichen Wurzeln für die Entstehung und Ausgestaltung der „Chroniken von Narnia“ liegen. Diese Bücher sind das Meisterwerk von Lewis. Nicht umsonst zählen sie im englischsprachigen Bereich zu den ganz großen Kinderbuchklassikern. Ganz nebenbei erhält man eine detaillierte Chronologie Narnias sowie eine Landkarte, auf denen die Handlungsorte wiederzufinden sind. Die Ausführungen rund um Narnia bilden sicherlich einen Schwerpunkt dieser Biografie, wobei sich Coren allerdings nicht anmaßt, die Handlungen der sieben Narnia-Romane zu interpretieren. Neben den Chroniken versteht er es aber auch, die von tiefer Liebe und Hingabe geprägte Beziehung von C. S. Lewis und Joy Davidman dem Leser nahezubringen.

 

Wer auf weitergehende Erläuterungen des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen J. R. R. Tolkien und C. S. Lewis und deren gegenseitigen Einfluss auf das jeweilige Werk wartet, wird von Coren enttäuscht, da dieser Bereich zum Teil ausgespart bleibt. Dies schadet dem Buch insgesamt aber nicht gravierend, da es sich nicht zuletzt um eine Biographie von C.S. Lewis handelt, doch einige zusätzliche Passagen wären sicherlich sehr aufschlussreich gewesen.

 

Nicht zuletzt besticht dieses Buch in seiner schön ausgestatteten Ausgabe durch zahlreiche zeitgenössische Schwarzweiß-Fotos und etliche andere Illustrationen, wobei beispielsweise alte Titelbilder oder auch Briefe mit abgedruckt wurden. Eine Zeittafel und ein Stichwortverzeichnis runden dieses Buch ab und der neugierige Leser erhält mit dem Werkverzeichnis genügend Ausgangspunkte für weitere Spaziergänge in die Welt des Mannes, der Narnia erschuf.

 

Für mich persönlich ist dieses kleine Buch eine echte Empfehlung für alle, die sich gerne auf unterhaltsame Weise mit dem Leben und dem Werk von C. S. Lewis auseinandersetzen möchten und nicht unbedingt auf ein trockenes und allzu wissenschaftliches Fachbuch zurückgreifen möchten.