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Die große Erzferkelprophezeiung 1 - Zwerg und Überzwerg
Bewertung:
(4.3)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 27.04.2009
Autor:Christian von Aster
Typ:Roman - Fantasy, Humor
Setting:Eigene Welt
VerlagEgmont Lyx
ISBN/ASIN:978-3-8025-8148-9
Inhalt:384 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Inhalt

Dunkel ist's im ehernen Imperium. Zwergentypisch tief unter der Erde gelegen, geht alles seinen geregelten Gang. Es werden Stollen gegraben, Erze abgebaut und am Allerwichtigsten überhaupt, es wird Bier gebraut und in Unmengen vernichtet. In dieser heilen Zwergenidylle wächst von allen unbeobachtet eine gemeine Verschwörung heran: der „neue Stahl“. Schluss mit dem alten Eisen der Traditionen! Der neue Stahl möchte all dies beenden und eine neue, bessere, stärkere Zwergenwelt begründen. Der Überzwerg wird kommen, zumindest wenn es nach den Verschwörern geht. Was aber wenn das Schicksal Höchstselbst andere Pläne hat und den Untergang von Zwerg und Zwergeszwerg durch das Orakel offenbart? Denn genau dies verkündet die große Erzferkelprophezeiung.

Einzig der Schicksalszwerg steht dem drohenden Unheil im Weg, Verzeihung, im Stollen natürlich. Aber gelingt es ihm wirklich, eine Verschwörung und das Schicksal aufzuhalten?

 

Qualität und Stil:

Das Artwork des in Rot gehaltenen Covers zeigt einen Zwerg, wie man ihn sich vorstellt: wallender Bart, wallende Mähne, muskulös, eine gefährliche Spitzhacke in der Hand und natürlich rauchend. Ein sehr schönes Cover, welches ein qualitativ hochwertiges Buch verbirgt.

Wie bereits erwähnt, sind die typischen Zwergeneigenschaften, wie man sie aus anderen Romanen kennt, nicht nur ausgeprägt, sondern potenziert. Christian von Asthers Zwerge tragen ihre Seele im Bart und haben nicht nur Angst vor Wasser, nein, sie halten es für giftig und ätzend. Erst in Verbindung mit Alkohol kann man es zu sich nehmen. Daraus ergibt sich ein Volk von Säufern.

Dies sei ein kleines Beispiel der Zwerge in diesem Roman. Auch wenn nun einige Leser dies für übertrieben halten, muss ich sagen, es stört in dem Buch auf keinen Fall. Durch die immer leicht sarkastischen Formulierungen von Herrn Asther wirken die kleinen Säufer aufs höchste amüsant und sympathisch. Was den Text zusätzlich auflockert und zumindest mir immer ein Schmunzeln entlockt hat, sind die Fußnoten, welche die verschiedensten Begriffe zwergisch erörtern.

 

Fazit:

Herr von Asther erschafft mit seinem Zwergenroman eine in sich stimmige Zwergenwelt. Nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch betrachtet ist das Buch einheitlich. Neben den vielen humoristischen Einlagen wird durch die Verschwörergeschichte eine spannende Handlung aufgebaut. Als sehr lobenswert empfinde ich die Verknüpfung von Humor und Spannung. Weder das eine noch das andere wirkt aufgesetzt. In dem Buch wird nicht nur parodiert, es sind auch einige schöne satirische Momente enthalten. Humor ist und bleibt Geschmackssache. Wer aber einen etwas anderen Blick auf das bärtige Volk werfen will, ohne von irgendwelchen platten, aufgesetzten Witzen belästigt zu werden, sollte einen Blick riskieren.