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Schwert der Wahrheit 1 - Das erste Gesetz der Magie (2)
Bewertung:
(3.9)
Von: Matrix33
Alias: Matrix33
Am: 16.06.2009
Autor:Terry Goodkind
Übersetzer:Caspar Holz
Typ:Roman - Fantasy
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-442-36967-6
Inhalt:1024 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Das Schwert der Wahrheit ist ein riesiger Zyklus, der im Englischen ganze 11 Bände umfasst und erst vor 2 Jahren beendet wurde.

 

Inhalt

Richard Cypher ist ein normaler Waldführer, der im friedlichen Westland lebt. Eines Tages trifft er eine aufgelöste Frau, die vor einem Tötungskommando flieht. Mit seiner Hilfe gelingt es ihr, dieses „Quadron“, wie diese Kommandos genannt werden, zu überleben. Die Frau namens Kahlan ist auf der Suche nach dem Großen Zauberer, der als einziger die Welt vor ihrem Untergang bewahren kann. Zufälligerweise hat Richard einen alten Mann als Freund ...

Die Ereignisse der Gruppe um Richard, Kahlan und Zedd, dem Zauberer, überschlagen sich. Ein böser Zauberer namens Darken Rahl hat die „Drei Kästchen der Ordnung“ ins Spiel gebracht. Bis zum ersten Tag des Winters muss er diese drei beisammenhaben, sonst stirbt er. Wenn er das geschafft hat, muss er noch das richtige Öffnen, sonst stirbt eben er, die ganze Welt oder er bekommt die Macht, alles zu beherrschen.

Richard wird sodann noch zum sogenannten „Sucher“ ernannt, der auf der Suche nach Wahrheit das Schwert der Wahrheit schwingt, vor dem sich die ganze Welt fürchtet. So machen sie sich auf, die Grenze, die Westland von den Midlands trennt, durch einen schmalen Pass zu durchschreiten. Dieser wird sie so nahe an die Unterwelt führen, dass ein falscher Schritt sie für immer dort gefangen nehmen kann. Doch die Gefahr muss gewagt werden, um Darken Rahl davon abzuhalten, alle drei Kästchen zu vereinen.

 

Geschichte (Achtung Spoiler)

Beim Lesen wird einem schnell bewusst: Terry Goodkind hat hier viel vor. Die ganze Welt steckt voller Details, die stets erweitert werden und so ein immer größeres Weltbild abgeben. So beschäftigt sich ein Großteil des Buches damit, alle Details zu klären und die Geschichte in Schwung zu bringen. Das hat zur Folge, dass der Anfang sehr konstruiert wirkt (man nehme als Beispiel den verschwundenen alten Zauberer und den Umstand, dass Richard zufällig einen alten Mann zum Freund hat) und sie viele Seiten vor sich hindümpelt.

Goodkind hat einen sehr bildlichen und detailverliebten Schreibstil, der meistens jedoch nicht ausufert und so einem nicht unzählige Details um die Ohren haut.

 

Die Charaktere, allen voran Zedd, Richard und Kahlan sind recht tiefgehende und interessante Charaktere, die in der Welt durchaus etwas zu sagen haben. Natürlich gibt es auch den wortkargen Kämpfer und den größenwahnsinnigen und grausamen Bösewicht. Ob man jedoch einen pädophilen Sadisten als Rechte Hand des Bösewicht wirklich braucht, sei mal dahingestellt.

 

Leider ist vor allem der Hauptcharakter Richard durch die immer schneller werdende Geschichte stets irgendwelchen Charakterveränderungen unterworfen. Sein Charakter wechselt in diesem Buch mehrmals, was mir persönlich zu viel Entwicklung war.

Um den Charakter Kahlan gibt es ebenfalls ein großes Geheimnis. Hier übertreibt es Goodkind maßlos, indem er alle Charaktere in der Welt wissen lässt, was sie ist, nämlich eine Konfessorin, jedoch Hunderte von Seiten nicht aufklärt, was das sein soll. So liest man 500 Seiten von all den erschrockenen Menschen, die vor Ehrfurcht erzittern, während man als Leser dumm aus der Wäsche schaut.

Ebenfalls übertrieben erscheint mir die Passage, in der ein Charakter über ganze 80 Seiten hinweg grausamst gefoltert wird, wobei hier jede Gefühlsregung und jeder Schmerz äußerst detailliert beschrieben wurde. Hier hätte es durchaus weniger getan.

 

Ansonsten weiß die Geschichte durchaus zu überzeugen. Es gibt einige Wendepunkte, die die Geschichte in neue Richtungen lenkt. Der Geschichte positiv anzurechnen ist der Umstand, dass sie am Ende des Buches zu einem Ende führt und man es bei diesem Buch durchaus belassen könnte.

 

An dieser Stelle will ich ebenfalls Blanvalet ein Lob aussprechen, dass der mittlerweile zur Normalität gewordenen Praxis, dicke englische Bücher in zwei deutsche aufzuteilen, entgegengehalten wird, indem man in der Neuauflage wieder aus zwei Büchern ein dickes gemacht hat, so wie es auch in der englischen Originalausgabe der Fall ist.

Leider wurden bei der Übersetzung nicht alle Städte- und Ländernamen übersetzt. So findet man die „Midlands“ und die Stadt „Southhaven“, während Richard aus „Kernland“ kommt und es auch die Stadt „Königspforte“ gibt. Sehr schade.

 

Fazit:

Mit „Das erste Gesetz der Magie“ beginnt Terry Goodkind eine epische Saga, die in 11 Bänden das Schicksal von Westland und den Midlands beschreibt. Der erste Band kann dabei durchaus überzeugen, wobei das Buch auch einige Schwächen hat, wie die zu schnelle Charakterentwicklung, inkonsequente Übersetzungen und zum Teil sehr brutale Beschreibungen. Doch die detaillierte Welt und die spannende und schnelle Geschichte machen das zum Teil wieder wett. Wer nicht vorhat, die gesamte Saga zu lesen, kann dieses Buch trotzdem lesen, ohne sich gezwungen zu sehen, weitere Bände zu kaufen. Man kann das Buch durchaus als abgeschlossen ansehen.