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Grimm
Bewertung:
(4.9)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 14.03.2011
Autor:Christoph Marzi
Typ:Roman – Fantasy
VerlagHeyne (Randomhouse)
ISBN/ASIN:978-3-453-26661-2
Inhalt:500 Seiten, Hardcover
Preis:17,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die Hauptfigur des neuen Romans „Grimm“ von Christoph Marzi ist Vesper Gold. Sie ist siebzehn Jahre und hat es nicht ganz so leicht. Ihre Eltern sind berühmt. Ihr Vater feiert große Erfolge als Regisseur, und auch ihre Mutter füllt Konzertsäle als Pianistin.

Nach der Trennung ihrer Eltern lebt sie in Hamburg mit ihrer Mutter, aber doch in einer eigenen Wohnung, da das Zusammenleben mit ihr nicht möglich ist, denn immer wieder geraten die beiden aneinander.

So ist die Mutter auch genervt, als sie in die Privatschule ihrer Tochter gerufen wird, weil Vesper ärztliche Atteste gefälscht hat, und nun droht ihr der Rauswurf aus der Eliteschule. Doch das kann gerade noch abgewendet werden. Noch sauer trennen sich die beiden, und die Mutter macht sich auf den Weg zu einer Konzertreise. Vesper zieht es dagegen ins Theater, wo sie einige Zeit zusammen mit einer alleinerziehenden Mutter die Kostüme schneidert.

Am Abend erhält sie die Nachricht, dass ihr Vater gestorben ist und man ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen kann. Traurig wandert sie durch die Hansestadt und gelangt schließlich zu einem Museum, in dem das Gemälde „das Eismeer“ von Caspar David Friedrich hängt. Das Bild hatte eine besondere Bedeutung für ihren Vater, und so fühlt sie sich mit ihm verbunden, als sie es betrachtet. Aber sie ist nicht allein. Ein junger Mann scheint auch eine besondere Beziehung zu dem Bild zu haben, und auch er scheint in Trauer zu sein. Nach einem angenehmen Gespräch trennen sich die beiden wieder.

In der Villa ihrer Mutter scheint zunächst alles normal zu sein. Auch ihre Mutter ist in Trauer, doch sie verhält sich seltsam. Etwas ist anders, und ehe Vesper noch weiter darüber grübeln kann, zeigt sich die Macht, die nun die Welt bedroht. Ihre Mutter ist ein weiteres Opfer und Vesper kann sich nur mit Mühe den phantastischen Wesen aus einer anderen Welt erwehren.

Während Vesper noch mit der Trauer und dem Unbekannten kämpft, schlafen auf der ganzen Welt die Kinder für kurze Zeit ein, und die Eltern haben alle denselben Traum, der von einem alten Unrecht erzählt, das von einer geheimen Gruppe, zu der auch die Gebrüder Grimm gehörten, begangen wurde.

Es liegt nun an Vesper, deren Eltern ebenfalls zu der Gruppe gehörten, und ihrer Museumsbekanntschaft Leander, sich den dunklen Mächten zu stellen und das alte Unrecht wieder gutzumachen. Doch der Preis für die Errettung der Kinder ist hoch.

 

„Grimm“ von Christoph Marzi bringt die Märchen zurück in die Gegenwart, und die Wesen, vor denen man sich vielleicht mal leicht gefürchtet hat, sind nun wirklich zum Fürchten. Man erfährt eine völlig neue Sichtweise der Märchen, und die alten Geschichten werden geschickt in die Handlung eingebaut, wie zum Beispiel der Rattenfänger von Hameln.

Hinzu kommen die sehr ausgearbeiteten Hauptfiguren, die wie so oft erst nach einem Schicksalsschlag ihre wahre Herkunft und ihre besonderen Fähigkeiten erkennen. Doch bei Christoph Marzi hat man das Gefühl, dass das echt ist. Die Figuren sind wunderbar beschrieben, und man leidet mit ihnen, denn der Autor verlangt ihnen viel ab, und gerade am Ende trifft einen die Entwicklung noch mehr.

 

 

Fazit:

Das ist Kopfkino der Extraklasse. Grimm ist eine ganz tolle Geschichte, die auch noch wunderbar erzählt wird. Unbedingt lesen!