Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons
Bewertung:
(2.5)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 05.08.2011
Autor:Sam Sykes
Typ:Roman - Fantasy
VerlagPenhaligon (Random House)
ISBN/ASIN:978-3-7645-3055-6
Inhalt:736 Seiten, Softcover
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Ausgerechnet Lenk und seine Gefährten - ein Haufen wenig angesehener, als hinterhältig und wortbrüchig geltender Abenteurer - sollen Miron, den bedeutenden Lord Emissär der Kirche von Talanas, auf seiner Reise an Bord der Gischtbraut beschützen. Doch die scheinbar so simple Aufgabe entwickelt sich durch einen Piratenüberfall rasch zum Alptraum.

Denn ihr Schiff wird nicht nur von Seeräubern bestürmt, sondern auch von fahlen Froschwesen aus den Tiefen des Ozeans, die eindeutig dämonischen Ursprungs sind. Und diese Kreaturen entwenden schließlich das Heiligtum des Lord Emissärs: das Buch des Dämons.

Lenk und seine Abenteurer sind voller Streitlust - was daran liegt, dass sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Die spitzohrige Bogenschützin Kataria mit dem strengen Körpergeruch aus dem Volk der Shict, die traditionell Menschen hassen. Der sarkastische Assassine Denaos, der geschickt mit dem Messer umzugehen versteht, aber nicht mit seinen Mitmenschen. Asper, eine junge Priesterin, die mit ihrer Frömmigkeit jeden nervt, deren Emotionsausbrüche jedoch tödlich enden können. Dreadaeleon, ein eingebildeter Jüngling und Magier, dessen Zaubereien bei ihm zu Blasenschwäche führen. Und nicht zuletzt der Drachenmann Gariath, der nur seine Klauen sprechen lässt, aber am liebsten Familienvater wäre. So geraten sie untereinander oft genug in Wort- und Faustgefechte, in die Lenk jedes Mal hineingezogen wird.

Nun ist es ihr Auftrag, das kostbare Buch Mirons zurückzubringen. Denn es würde den Dämonen ermöglichen, sich endlich aus ihrer Verbannung zu befreien. Die Sechs willigen ein – gegen reichliche Bezahlung, versteht sich. Miron schickt sie zu einer Festungsinsel, auf der nicht nur die unverwundbaren, riesigen Abysmyths als Handlanger der Dämonen auf sie warten, sondern auch ein kriegerisches Frauenvolk mit purpurfarbener Haut, das anscheinend blindlings gegen jeden kämpft. So entwickelt sich um das Buch rasch ein blutiger Kampf, der weit über alles, was die Abenteurer bisher erlebt haben, hinausgeht und zudem Kräfte in ihnen weckt, deren Existenz sie bis dahin nicht einmal ahnten. Lenk muss sich selbst fragen, ob er nicht von höheren Mächten geleitet wird, denn in einer Art Trance gelingt es ihm, die Abysmyths zu töten. Doch die Gegner sind brutal, zahlreich und gerissen. Kataria, Dreadaeleon, Gariath, Asper und Denaos müssen schließlich erkennen, dass auch für sie als ehrlose Abenteurer der Moment kommt, in dem man sich entscheiden muss: Flieht man lieber und lässt seine Kameraden im Stich, um die eigene Haut zu retten, oder kämpft man Seite an Seite gegen die Bedrohung und stellt Treue oder sogar Liebe zu seinen Gefährten über Söldnerlohn und Selbstsucht.

 

Der Autor Sam Sykes beginnt mit „Das Buch des Dämons“ seinen Zyklus der Tore zur Unterwelt. Der Sohn der Bestsellerautorin Diana Gabaldon schildert darin das Leben von einer Abenteuergruppe, wie man sie aus unzähligen Rollenspielabenteuern kennt. Doch dabei gelingt es ihm nicht, den Leser zu fesseln. Die Charaktere sind für sich alle sehr interessant und facettenreich, aber dabei interagieren sie nicht so, dass es den Leser interessiert. Der zusammengewürfelte Haufen besteht mehr oder weniger gut eine Herausforderung, und daraus ergibt sich ein weiterer Auftrag, der dann schließlich angenommen wird, denn man macht für die entsprechende Summe an Gold schließlich alles. Dabei sollte jedem Mitglied der Gruppe klar sein, dass man nicht aus Liebe und Freundschaft zusammen reist, sondern nur aus dem einen monetären Grund, und der Verlust eines Mitglieds nur dazu führt, dass der eigene Anteil größer ist.

 

Erzählerisch kann die Geschichte den Leser zu keiner Zeit fesseln. Die Handlung springt permanent zwischen den unterschiedlichen Figuren hin und her, und selbst die Witze wiederholen sich, wie die Rassenvorurteile gegenüber der Shict, die an eine Elfe erinnert. Außer den Eigenarten und den Fähigkeiten erfährt man recht wenig über die Figuren, was auch wenig verwunderlich ist, denn es sind einfach viel zu viele. Da gibt es von jeder Profession mindestens ein Vertreter.

Auch über Welt und Politik gibt es nicht viel zu berichten. Stattdessen gibt es Kampf und Blut. Das reicht nicht, um den Leser zu begeistern.

 

 

Fazit:

Das Buch erinnert an die Aufzeichnungen eines Rollenspielabends. Die Dialoge sind flach, die Figuren interessant, aber ohne Hintergrund, und es gibt viel zu viele Kämpfe.