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Der Schädelschmied
Bewertung:
(3.9)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 22.11.2011
Autor:Jens Lossau, Jens Schumacher
Typ:Roman - Fantasy
VerlagEgmont Lyx
ISBN/ASIN:978-3-8025-8456-5
Inhalt:352 Seiten, Softcover
Preis:€ 9,99
Sprache:Deutsch

Inhalt

Unruhe in Barlyn, einem von Zwergen regierten Stadtstaat im Norden Sdooms. Schürfminister Borkudd, ein einflussreicher Politiker, wird ermordet in einem hermetisch verschlossenen Büro tief unter der Erde gefunden. Jemand oder etwas hat seinen Schädel mit mehreren Dutzend Stahlnägeln perforiert.

Das IAIT, das Institut für angewandte investigative Thaumaturgie, entsendet seine beiden besten meiner, Meister Hippolit und dessen treuen Adlatus Jorge.

 

In den lichtlosen Tiefen der Barlyner Bergwerke nehmen die beiden ihre Ermittlungen auf, die rasch eine Unzahl verwirrender Details zu Tage fördern. Ist der unerklärliche Todesfall Resultat eines aberwitzigen Suizides, oder handelt es sich beim Täter um ein Phantomwesen, für das Wände und Mauern kein Hindernis darstellen? Welche Rolle spielen die unzähligen Politiker des verschrobenen kleinen Reiches? Die Wahrheit überrascht einmal mehr selbst die beiden gestandenen Ermittler.

 

Mit der Schädelschmied ist nun der dritte Roman mit Jorge und Hippolit erschienen. Die beiden Ermittler von IAIT werden in diesem Fall zu den Zwergen geschickt. Aber sie sind nicht die einzigen Ermittler. Der Herrscher des Stadtstaates hat noch weitere Detektive aus anderen Ländern angefordert. Unter ihnen auch den versierten Kriminologen Oskulapius, mit dem Hippolit bereits einmal aufeinander getroffen ist. Auch diesmal liefern sich die beiden heftige Wortduelle und versuchen, den anderen immer wieder in ein schlechtes Licht zu stellen. Außerdem ist der Hauptmann der Wachen aus der Heimat der beiden ebenfalls vor Ort und versucht den Fall zu lösen. So ergibt sich schnell ein Wertstreit zwischen den unterschiedlichen Parteien, wie es auch von dem Auftraggeber gewünscht ist.

 

Den beiden Autoren gelingt es, eine interessante Zwergenwelt darzustellen. Die Zwerge in Barlyn haben sehr viel Ähnlichkeit mit den bayerischen Mitbewohnern unseres Landes. So gibt es ähnlich wie das Oktoberfest den Schwelgenmarkt, bei dem die Zwerge dem Alkohol frönen und seltsame Spiele machen. Das ist genau das Richtige für Jorge, der häufig in diesem Band dort zu finden ist und seine Ermittlungen vorantreibt. Der ganze Zwergenstaat ist sehr darauf bedacht, effektiv den Bergbau voranzutreiben. Ein Zwerg, der keine Arbeit hat, ist ein toter Zwerg, so ein Sprichwort. Somit sind alle Zwerge damit beschäftigt, der Allgemeinheit zu dienen bzw. für das allgemeine Wohl zu sorgen. Interessant ist dabei der Aufbau des Zwergenstaates. Auf mehreren Ebenen unter und teilweise über der Erde leben die Zwerge in Wohnungen bzw. Appartements und können über ein kompliziertes Aufzugssystem die Ebenen wechseln. Auch für die Belüftung der unterschiedlichen Räume und Gänge gibt es ein ausgeklügeltes Belüftungssystem.

 

Der Fall an sich ist äußerst vertrackt, und lange Zeit rätselt man als Leser, wer hinter der Tat steckt. Schließlich scheint ein Suizid die wahrscheinlichste Möglichkeit, und das erste Ermittlerteam liegt sich darauf fest. Doch bei unseren beiden bekannten Hauptfiguren hegen sie Zweifel, und sie ermitteln weiter. Schließlich gibt es einige sehr überraschende Wendungen, die zu einem logischen Finale führen. Sehr gelungen ist neben der Darstellung der Zwerge auch die Weiterführung von Jorge, der wesentlich mehr Tiefe bekommt als in den vorangegangenen Romanen und auch nicht mehr so tollpatschig agiert. Sein Meister in seinem jugendlichen Körper nimmt sich in diesem Roman etwas zurück, wobei er zum Ende groß auftrumpft.

Fazit:

Der Schädelschmied ist ein interessanter und unterhaltsamer Kriminalroman vor einem fantastischen Hintergrund.