Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Eragon 4 - Das Erbe der Macht
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 06.01.2012
Autor:Christopher Paolini
Übersetzer:Michaela Link
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Eragon / Alagaësia
Verlagcbj / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-570-13816-8
Inhalt:960 Seiten, Hardcover
Preis:24,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia. Alle Völker haben sich zusammengeschlossen und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix, den grausamen Herrscher des Imperiums. Eragon weiß, dass er und Saphira ihm irgendwann gegenüberstehen werden. Treue Gefährten kämpfen an seiner Seite, allen voran die wunderschöne, kluge Elfe Arya. Doch der finstere König ist nahezu unbesiegbar, denn er besitzt die Macht zahlloser Drachen, deren Seelenhort, den Eldunarí, er an sich gerissen hat. Ein neuer Drache und ein neuer Drachenreiter verändern das Kräfteverhältnis. Wird Eragon Galbatorix besiegen können? Oder muss er sich geschlagen geben? Eine Prophezeiung besagt, dass Eragon Alagaësia für immer verlassen wird ...

 

Schreibstil & Artwork:

Während mir die ersten beiden Bände der Reihe sehr gut gefallen haben, war ich von Buch Nummer 3 schon sehr enttäuscht, da dieser mir wie ein Lückenfüller erschien, um die Reihe einfach noch zu strecken. Dementsprechend nüchtern bin ich an den vorliegenden vierten Band herangegangen, der die Reihe nun abschließen soll. Gleich vorweg: das tut er auch, aber wahrscheinlich nicht ganz so strikt, wie es sich einige Leser gewünscht hätten. Einige Fragen bleiben offen und auch einige Entwicklungen, die Autor Christopher Paolini sich da ausgedacht hat, sind eher unbefriedigend. Doch Paolini weiß auch zu Erzählen und kann den Leser dieses Mal wieder von Beginn an fesseln (was im dritten Buch nicht der Fall war), was vielleicht schon allein daran liegt, das der Band mit einer heftigen Schlacht beginnt in der es hoch her geht. Ein netter Schachzug ist auch, das es zu Beginn des Bandes eine rückblickende Zusammenfassung gibt, die an viele Ereignisse und auch Fragen die ungeklärt blieben erinnern sollen und diese ins Gedächtnis zurückrufen.

Eragon ist vom erzählerischen Standpunkt spürbar erwachsener geworden und man muss dem Autor dabei hoch anrechnen, was er geleistet hat, denn schließlich hat er Eragon begonnen als er gerade erst 15 Jahre alt war. Darüber hinaus ist die Geschichte nicht nur enorm spannend, sondern auch die Charakterzeichnung und die Tiefe der einzelnen Personen werden sehr gut herausgearbeitet. Allerdings bleiben gerade in den zwischenmenschlichen Bereichen einige Fragen auch am Ende des Bandes offen – oder zumindest nicht befriedigend geklärt, aber letztendlich kann man dies durchaus verschmerzen. Betrachtet man das von einem anderen Standpunkt aus, könnte man auch in diesen Fällen einfach damit argumentieren, das Paolini einfach die gängigen Klischees nicht bedient.

Geschickt fängt der Autor dabei seine Leser mit vielen Kapiteln, die aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt werden. Mal liegt der Fokus auf Eragon und Saphira, mal auf Roran, mal auf Arya und so weiter. Das bringt Dynamik und macht die Erzählung auch dann flott, wenn gerade mal keine Action stattfindet.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Das Buch ist wie seine Vorgänger hervorragend produziert und wird diesmal als schmuckes grünes Hardcover präsentiert, das sich nahtlos neben die vorigen Bände im Regal fügt. Druck, Bindung und Aufmachung (Karte im Inneren) sind hervorragend, was aber von Randomhouse/cbj nicht anders zu erwarten ist. Auch die Übersetzung überzeugt und liest sich flüssig.

 

Fazit:

Nach dem mauen dritten Band wollte ich Eragon eigentlich gar nicht mehr weiter- bzw zu Ende lesen, aber nun bin ich dann doch froh, dass ich es getan habe, denn „Erbe der Macht“ schließt die Reihe ordentlich ab und ist dabei noch äußerst kurzweilig. Die meisten Fragen werden dabei beantwortet, aber nicht alle befriedigend. Einige Elemente werden auch nicht geklärt oder absichtlich für freie Interpretationen offen gelassen. Das mag man gut oder nicht gut finden, ist aber wohl wirklich Geschmackssache. Wie auch immer, „Das Erbe der Macht“ funktioniert gut, ist sehr viel besser als der vorige dritte Band und hat alles, was die ersten Bände von Eragon ausmachte. Wer Eragon bis dato mochte – selbst wenn Buch Drei nicht zu gefallen wusste – sollte hier auf jeden Fall zu greifen und lesen. Ein toller Abschluss!