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Typhon Pact 1 – Nullsummenspiel
Bewertung:
(4.4)
Von: Stefan P.
Alias: Idunivor
Am: 02.12.2013
Autor:David Mack
Übersetzer:Kerstin Fricke
Typ:Roman
Setting:Star Trek Typhon Pact
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-280-8
Inhalt:389 Seiten, Softcover
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

„Der spannende Auftakt des Mega-Events!“ So überschreibt Cross Cult den Klappentext von David Macks „Nullsummenspiel“. Und tatsächlich steht der Roman auch am Anfang der Typhon Pact Reihe, die die Star Trek – Leser in Deutschland jetzt eine ganze Weile begleiten dürfte. Die Rezension wird der Frage auf den Grund gehen, was es mit diesem Typhon Pact nun eigentlich auf sich hat und ob „Nullsummenspiel“ zu Recht als spannender Auftakt gelobt wird.

 

 

Layout und Übersetzung

Auch bei der Eröffnung der neuen Reihe bleibt Cross Cult seinem Stil treu, der seit Beginn der Star Trek Übersetzungen gepflegt wird. Das Cover zeigt dieses Mal Captain Dax und Doctor Bashir und damit die beiden Hauptpersonen des Romans. Auf dem Buchrücken gibt es eine Miniaturform des Covers und eine kleine „1“, sodass sich die Typhon Pact – Reihe gut in das Regal einfügt und stimmig zu den anderen Star Trek Büchern von Cross Cult passt.

Übersetzung, Druck und Bindung sind von gewohnt hoher Qualität, auch wenn bei mir der Buchrücken nach einmaligem Lesen schon deutliche Gebrauchsspuren aufweist. Das liegt aber wohl eher an meinem Umgang als an mangelnder Verarbeitung. Kerstin Fricke hat bei der Übertragung ins Deutsche sehr gute Arbeit geleistet. Mir ist keine Stelle aufgefallen, wo ich das merkliche Gefühl hatte eine Übersetzung zu lesen.

 

 

Inhaltsangabe

Bevor ich zum eigentlichen Inhalt komme will ich einige einleitende Worte zum Typhon Pact sagen, da diese intergalaktische Allianz uns jetzt eine ganze Weile begleiten wird. Christian Humberg tut es mir auf zwei Seiten am Ende von Nullsummenspiel gleich und erklärt ebenfalls die Herkunft des Pacts. Für alle, die „Einzelschicksale“, den Roman, in dem der Pact eingeführt wird, nicht oder vor langer Zeit gelesen haben, empfiehlt es sich hier kurz nachzulesen, um zu wissen womit die Föderation es zu tun hat: Der Typhon Pact ist eine Allianz aus Romulanern, Gorn, Tzenkethi, Breen, Tholianern und Kinshaya, allesamt Kräfte, die der Föderation und ihren Verbündeten eher feindlich gesonnen sind. Es braucht nicht viel Phantasie um zu erkennen, dass der Kalte Krieg und die einander gegenüberstehenden Ost- und Westmächte das Vorbild für die politische Situation am Ende des 24. Jahrhunderts sind.

Worum geht es nun aber in Nullsummenspiel? Die Handlung ist recht schnell erzählt: Ein Spion des Typhon Pacts kann erfolgreich die Pläne für den Quanten-Slipstream-Antrieb der Föderation stehlen, der letzte taktische Vorteil, den die Föderation dem Pact gegenüber besitzt. In dieser Lage wird Doctor Bashir vom Sternenflottengeheimdienst angeworben, um in den Breen-Raum einzudringen und dafür zu sorgen, dass die Breen keine eigenen slipstreamfähigen Schiffe bauen können. Seine Partnerin ist dabei eine Frau, die er selbst als „die, die davongekommen war“ bezeichnet. Also bricht er mit seiner verloren geglaubten Liebe, die ihm viel ähnlicher ist, als alle Frauen, mit denen er zuvor zusammen war in den Breen-Raum auf, um als Undercover-Agent die Pläne zu sichern und den Breen die Fähigkeit zu nehmen, den Antrieb an ihre Schiffe anzupassen. An dieser Stelle kommt nun Captain Dax ins Spiel, die mit der USS Aventine den Auftrag erhält die beiden Agenten einzuschleusen und auch wieder abzuholen. Der Rest des Romans ist dann in zwei Teile geteilt: einerseits wird Bashir im Breen-Raum begleitet und andererseits Dax bei ihrem Katz-und-Maus-Spiel mit einer Flotte des Typhon Pacts.

 

Fazit:

Insgesamt liefert David Mack einen sehr guten Auftakt für die Typhon Pact – Reihe ab. „Nullsummenspiel“ ist spannend geschrieben und man wird vielfach von der Handlung überrascht. Das wirkliche Highlight ist dabei der Einblick in die Breen-Zivilisation. Auch zur Geschichte dieser Rasse liefert Christian Humberg auf fünf Seiten einen kleinen Überblick am Ende des Buches, der aufzeigt, wie weit der Weg der Breen durch Fernsehen und Bücher gewesen ist. Die unzähligen Rätsel, die sich um die Natur der Fremden ranken, die in der letzten Staffel von Deep Space Nine zu Bekanntheit gelangt sind, werden jetzt endlich gelöst und wir erfahren, was sich unter den Masken verbirgt. Gleichzeitig zeichnet Mack aber auch sehr scharf die drei bekannten Charaktere der Serie und hilft Bashir dabei durch so etwas wie eine Mid-Life-Crisis.

Was ein wenig enttäuscht ist wie ich finde die so offensichtliche Anleihe an die neuere Geschichte unserer Zeit. Die Idee vom Typhon Pact ist spannend, aber es wird ein wenig auf die Spitze getrieben. Die Anklänge an unseren Kalten Krieg sind dann stellenweise doch etwas platt. Irgendwie fehlt dem Ganzen noch das gewisse Etwas, damit man wieder ein richtiges Star Trek – Gefühl hat. Aber auch die Spione und politischen Manöver der Föderation sind hochgradig spannend und versprechen tatsächlich viel Freude für das kommende „Mega-Event“: 4.4.