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Suicide Girls 1
Bewertung:
(3.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.04.2014
Autor:Steve Niles, Missy Suicide, Brea Grant, David Hahn, Cameron Stewart, Andy Belanger
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Suicide Girls
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:128 Seiten, Softcover, US-Format, Suicide Girls 1-4
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Sexy, subversiv und ganz schön durchtrieben, das sind die Suicide Girls! Die Gesellschaft der Zukunft leidet unter einem strengen Einheitszwang und einer Hetzjagd auf Frauen - und die Suicide Girls sind die letzte Hoffnung für freiheitsliebende Individuen. Können sie die aufgecyberte Technik-Sekte Die*Art*Zu*Leben entmachten oder werden sie bei ihrer Rebellion sterben?

 

Meinung:

Der vorliegende Comic ist ein Franchise zur gleichnamigen Web-Community, in der sich Frauen zusammenfinden, die anders sind bzw sein wollen und sich von der Norm der Gesellschaft, schon allein durch ihre Optik abheben. In den Suicide Girls Foren haben sich diese "unangepassten" Damen zusammengefunden und zeigen sich und ihren Lebensstil, der abseits von den (leider) geltenden gesellschaftlichen Idealen, angesiedelt ist. Ehrlich gesagt ist das oft sogar wirklich was fürs Auge und man muss vor diesen Mädels seinen Hut ziehen.

 

Dummerweise führt aber die Geldmaschinerie dazu, das die Suicide Girls (SG) vermarktet wurden und zum Beispiel dieses Comic dazu produziert wurde, das die "Weg-von-der-Norm"-Einstellung der SGs in ein dystopisches Sci-Fi-Setting verlagert, in dem die gesamte Gesellschaft uniform geworden ist und von einer Art Sekte geleitet wird. Im Kern heißt das: alle tragen die gleiche eintönige (graue) Kleidung und es gibt keinen eigenen Geschmack mehr, keine Unterschiede, keine Andersartigkeit, keine Individualität, keine Kreativität. Und da kommen eben die Suicide Girls ins Spiel, die der Sekte Die*Art*zu*Leben ein Dorn im Auge ist, weil sie eben die Andersartigkeit leben. Deswegen finden sich die meisten der SGs auch im Gefängnis wieder, wo sie per Gehirnwäsche umgepolt und angepasst werden sollen. Der übrig gebliebene Rest versucht sich an einer Rebellion, was sich nicht so einfach gestaltet.

 

Das klingt alles erstmal recht interessant und viel versprechend, doch leider schafft es die Story nicht wirklich zu überzeugen. Das liegt vor allem daran, das die Story von Film- und Spielzitaten durchzogen ist, wie kaum ein anderer Comic der letzten Jahre. Das erzeugt zwar eine gewisse Nerdigkeit, die auch den einen oder anderen Schmunzler auf die Lippen des Lesers bringen mag, aber unterm Strich gesehen, bietet die Geschichte eben nichts greifbar Neues, nichts was sich von anderen Comics abhebt, keine Individualität und Kreativität, eben das was, wofür die Suicide Girls eigentlich einstehen. Klar, der Comic ist actionlastig und auch schick anzusehen, was nicht nur an den leichtbekleideten und hübschen jungen Damen liegt, sondern auch am Zeichenstil an sich, aber es fehlt eben das Besondere, das was sich abhebt.

 

Fazit:

Suicide Girls hat gute Ansätze und vor allem hätte der Comic unglaublich viel Potenzial, wenn sich die Autoren mehr an die echte Philosophie der echten Suicide Girls-Community gehalten hätte. So bleibt nur ein in jeder Hinsicht durchschnittlicher Comic über, der den Gedanken der wahren Suicide Girls quasi ad absurdum führt. Schade, nur Durchschnitt.