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James Bond 14 - Octopussy
Bewertung:
(3.5)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 11.06.2014
Autor:Ian Fleming
Übersetzer:Anika Klüver, Stephanie Pannen
Typ:Roman
Setting:James Bond
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-096-5
Inhalt:148 Seiten, Taschenbuch
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!!)

Igitt! Kurzgeschichten! Und zwar genau vier davon. Der erste Kurzgeschichtenband hat mich ja nicht sonderlich überzeugt – mal sehen, was die hier können:

 

1. Octopussy: James dient hier nur als Rahmenhandlung für den Fall des Major Dexter Smythe, der scheinbar im zweiten Weltkrieg genügend Reichtum angehäuft hat, um sich nun entspannt auf Jamaika niedergelassen zu haben. Highlights sind noch die Verknüpfungen zu anderen Episoden (Smythe war wohl einer der Spieler in der Eröffnungsszene von „Dr. No“) oder der Grund dafür, dass Bond auch Jahre später noch als Racheengel diesen Fall bearbeitet

 

2. Der Besitz einer Dame: Eine russische Agentin bekommt vom KGB ein fettes Fabergé-Ei geschenkt und Bond versucht auf der Auktion herauszubekommen, wer ihr Kontaktmann ist, weil der – logo, warum auch nicht – selbstverständlich vor Ort ist, um das Gebot in die Höhe zu treiben. Klar, ist das Ei doch die „Gehalts“-Zahlung des KGB und die ungebildeten Russen denken, dass das Ding 20.000 Pfund wert ist. Wenn es dann weit über 100.000 schießt, macht der Kontaktmann selbstverständlich auf sich aufmerksam. Ebenso unlogisch wie unfassbar laaaangweilig. Sorry, James – das war echt nix!

 

3. Der Hauch des Todes: Maryam d’Abo! Wissenschaftlich erwiesen das schärfste Bond-Girl ever! Diese Episode schildert wie Bond in Westberlin in einem Zimmerchen liegt und den Auftrag hat, einen gegnerischen Scharfschützen zu eliminieren – nur eine Sache könnte Bond dazu bringen, dem Feind nur das Gewehr aus der hand zu ballern.

 

4. 007 in New York: Tja – hier haben wir es gar nicht mit einem richtigen Spionagefall zu tun – eigentlich wird zu 95% Bond geschildert, der durch New York schlendert und dessen Verfall anprangert, während er ein Namedropping-Festival von fast schon Bret Easton Ellis-mäßigem Umfang abfeuert. Hätte verdammt gut in mein Hauptseminar zum Thema „New York in 20th Century Literature“ (ich schätze mal im Sommersemester 2000 rum) gepasst.

 

Sehr schick ist noch ein Rezept für das „Rührei – James Bond“. Eine kulinarische Offenbarung!… Kokolores: Zutaten sind: Eier, Salz, Pfeffer, Butter (und Schnittlauch oder Kräuter, die aber nicht auf der Zutatenliste stehen)

 

Interessanterweise fehlt am Ende dieses Bandes die Ankündigung, in welchem Abenteuer Bond zurückkehren wird! Sakrileg! Frevel! Trinkt doch euren Wodka Martini direkt gerührt!

Fazit:

Puh! Die Kurzgeschichten (ehrlich gesagt dürften es von der Länge her eher schon Novellen sein) rocken ja irgendwie nicht so gewaltig. Viel zu wenig James Bond und viel zu viel Ian Fleming – und der interessiert mich eher zweitrangig.

Dürfte eher was für Leute sein, die den schicken Schuber komplett voll haben möchten. Vielleicht ist dies ein guter Zeitpunkt, um auf eben jenen kurz hinzuweisen, denn es gibt im Shop von Cross-Cult einen Schuber mit den ersten 14 Bänden – oder für Leute wie mich, die die Bände schon einzeln besitzen einen Leerschuber zu kaufen. Zur nächsten Rezi gibt es ein Foto von den Bond-Filmen und Romanen in meinem Regal – versprochen, denn James Bond kehrt zurück in „Colonel Sun“.