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Bronze Canticles Book 1: Mystic WarriorMystic Warrior
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Am: 07.12.2005
Autor:Tracy und Laura Hickman
Typ:
System:Roman
Setting:Bronze Canticles
VerlagWarner Books
ISBN/ASIN:0-446-53105-7
Inhalt:430 Seiten, Hardcover
Sprache:Englisch

Mystic Warrior ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie aus der Feder des renommierten Schriftstellers Tracy Hickman (bekannt als Co-Autor von Margaret Weis bei der Drachenlanze), die er in Zusammenarbeit mit seiner Frau Laura geschrieben hat. Ich hatte das enorme Glück, Laura und Tracy auf der GenCon SoCal in Anaheim im Dezember 2004 persönlich kennen zu lernen, was für mich schon was Besonderes war, denn Tracy und die Drachenlanze-Saga sind dafür verantwortlich, dass ich damals überhaupt zur Fantasy und zum RPG gekommen bin. Jaja, es ist schon lange her, grinst nur…

Netterweise haben Tracy und Laura mir dann auch ein handsigniertes und gewidmetes Exemplar ihres gerade erschienenen Buches geschenkt, zu dem ich jetzt ein wenig was sagen werde.

 

Die Story:

Drei Welten, die mystisch miteinander verbunden sind. Die Eine, eine Welt der Feenvölker, welche von einem zerstörerischen Krieg zerrissen wird, in dem sich die Feenvölker gegen Horden von Zentauren und Satyren behaupten müssen. Auf der zweiten Welt erforschen intelligente Goblins Maschinen, die von den längst vergessenen Titanen stammen (oder diese sind), während auf der dritten Welt die Menschen und Zwerge von den Drachenkönigen beherrscht werden, dessen priesterliche Gefolgschaft, die so genannten Pir Drakonis, die „Elect“ aus den Reihen der Gesellschaft ausfiltern, denn diese gelten als verrückt und gefährlich für die normalen Bewohner. Doch der Schein trügt.

Galen ist ein Schmied in einem kleinen Dorf. Schon lange, eigentlich schon seit seiner Kindheit hört er die Stimmen der Gegenstände, die sich um ihn befinden und nachts hat er stets einen seltsamen Traum von einer geflügelten Frau. Diesen Traum und seine Fähigkeit hält er vor seiner Frau und seinem besten Freund, dem Zwerg Cephas jedoch geheim. Doch als wieder einmal die jährliche „Election“ durch die Hohepriester im Dorf stattfindet und Galen dieser nicht wie in den vorangegangenen Jahren entkommen kann, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Galen ist einer der Auserwählten. Sein Leben ist sozusagen zu Ende und die Priester nehmen ihn mit, damit er letztendlich im Krieg für das Land sein Leben gibt. So ist es schon seit 400 Jahren. Doch Galen ist etwas Besonderes und dies stellt sich schon bald heraus, als er auf den alten Maddoc und seine Frau trifft, die ebenfalls zu den Verrückten gehören. So verrückt sind die Elect nämlich gar nicht, sie stellen nur eine Gefahr für die Drachenkönige dar, denn diese unterdrücken die Menschen und fürchten eben diese Fähigkeiten, da sie ihrer Regentschaft ein Ende machen könnten. Doch Galen will eigentlich nur in sein altes Leben und zu seiner Frau zurück.

Bei den Faeries ist es die Seherin Dwynnwynn, die tiefer in die Geschichte verwickelt ist, denn sie scheint die Frau mit den Flügeln zu sein, welche Galen in seinen Träumen sieht. Doch Dwynnwynn hat ihre eigenen Probleme, denn das ruhige Land der Faeries wird von einer feindlichen Armee bedroht. Als Seherin des Hofes obliegt ihr schließlich die Aufgabe die Tochter der Königin zu beschützen und sie aus der Hauptstadt zu bringen. Doch dann treffen sie auf ein fast vergessenes Volk und Dwynwynn entdeckt eine neue Wahrheit (wie es bei den Faeries genannt wird) und das Blatt wendet sich überraschend.

Der dritte Plot findet in der Welt der Goblins statt. Hier spielt der niedere Goblin Mimic die Hauptrolle. Mimic gehört zu einem Ingenieurstrupp, die in den alten Überresten der riesenhaften Titanen nach „wertvollen“ Gegenständen suchen. Mimic jedoch ist schlauer als die meisten Goblins und der entdeckt einen Gegenstand, den er sogar zum funktionieren bringen kann. Sein Aufstieg in den Rängen der Goblins ist gewiss und schon bald entledigt er sich mit Schläue seines Vorgesetzten Lirry, einem Halsabschneider und Aufspieler. Schon bald steht Mimic vor dem amtierenden König der Goblins und die Dinge nehmen ihren ungewollten Lauf.

 

Zum Buch:

Soweit die grundlegenden Handlungsstränge, die in dem Buch verfolgt werden. Irgendwann in den nächsten beiden Teilen der Serie, werden diese Stränge sicherlich zusammenfinden, doch bis zum Ende des vorliegenden Buches, gibt es bis auf einige mystische Parallelen, noch keine Aufklärung darüber, in welcher Beziehung die Welten und die Protagonisten darin miteinander stehen. Das Buch fängt ein wenig schleppend an und die ersten 100 Seiten in etwa sind etwas langatmig, denn hier werden notwendigerweise erst einmal die verschiedenen Welten und die Hauptpersonen der Geschichte vorgestellt. Doch Hickman zeigt dabei, dass er weiß wie er mit seiner Muttersprache umzugehen hat, denn sein Schreibstil ist spannend und dabei frisch. Auch scheut er nicht neue Wörter und Begriffe zu benutzen, was die seltsamen Welten der Geschichte glaubwürdig erscheinen lässt. Wenn die ersten 50 – 100 Seiten erst einmal überwunden sind, dann entfaltet sich eine interessante und nicht so übliche Geschichte, die am Ende des Buches die Erwartungshaltung auf den nächsten Band hoch ansetzt.

Das Buch kommt als Hardcover daher, das von einem schmucken Einband geziert wird. Es bietet gute 440 Seiten an Lesestoff. Im Inneren finden sich einige Karten, die mit Campaign Cartographer 2 von Tracy Hickman persönlich gezeichnet wurden.

 

Fazit:

„Mystic Warrior“ ist ein gutes und solides Buch, das anfängliche Startschwierigkeiten hat, diese aber schnell hinter sich lässt, wenn der Plot sich schließlich entfaltet. Hickman ist eine bekannte Größe in der Fantasy-Literatur und mit dieser neuen Serie beweist er in Zusammenarbeit mit seiner Frau, dass er sich nicht scheut auch mal neues Terrain zu betreten, denn die Geschichte des Buches findet in einer Welt (oder besser mehreren Welten) statt, die so anders sind, als die herkömmlichen, von Zwergen, Elfen und sonstigen Wesen bevölkerten, Standard-Fantasywelten, die wahrscheinlich jeder Fantasy-Fan kennt. Der literarische Stil ist erstklassig und die Hickmans zeigen, dass sie es auch hier drauf haben. Auf jedenfall lässt das Buch am Ende auf mehr hoffen, denn der Leser will unbedingt erfahren wie es weitergeht und wie die drei Welten miteinander verbunden sind. Zwar wird in diesem Buch das Fantasy-Rad nicht neu erfunden, aber es hat durchaus Potential für abendfüllende Lesestunden. Viel Spaß!