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Sebastian Dark – Der falsche KönigDer falsche König
Bewertung:
(3.7)
Von: Thynar
Alias: Carsten Rauber
Am: 18.08.2007
Autor:Philip Cavebey
Übersetzer:Mareike Weber
Typ:Roman
System:unabhängig
Setting:eigenes
Verlagcbj / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-570-13285-2
Inhalt:350 Seiten, gebunden, mit Gesellschaftsspiel im Einband
Sprache:Deutsch

Vorwort

Eins vorweg: Bei diesem Buch handelt es sich laut Klappentext um das erste Kinderbuch des Autors. Zumindest in diesem Punkt bin ich mit dem Autor auf gleichem Niveau, denn es ist auch mein erstes Kinderbuch, welches ich rezensiere. Die abschließende Beurteilung erfolgt auch unter diesem Gesichtspunkt.

Gestaltung:

Das Cover ziert eine Illustration, die durchaus den Protagonisten des Buches gerecht wird. Auf der Vorderseite der Namensgeber Sebastian und auf der Rückseite ein junges Mädchen und ein büffelartiges Tier.

Die Qualität des Buches ist, was Übersetzung und Aufmachung angeht, durchweg gut. Die Kapitel sind klar strukturiert verraten, aber an manchen Stellen zu viel über den Inhalt des Kapitels.

Auf der Rückseite des Schutzumschlages wird auf ein Abenteuerspiel im Schutzumschlag hingewiesen. Dieses war in der Rezensionsvorausgabe nicht enthalten. Auf der letzten Seite sind allerdings die Regeln abgedruckt. Es handelt sich um ein reines Würfelspiel, welches bei Kindern durchaus für einige Kurzweil sorgen dürfte.

Inhalt: (Achtung Spoiler)

Wer das Buch noch selbst lesen möchte, sollte diesen Teil überspringen.

Das Buch ist in 3 Teile untergliedert:

 

Teil 1

Der erste Teil beschreibt das Zusammentreffen der ungleichen Gefährten und ihren Weg zum Schloss der Stadt Keladon. Der Hauptakteur Sebastian Dark macht sich nach dem Tod seines Vaters auf den Weg nachKeladon, um dort am Hof des sagenhaft reichen Königs Septimus eine Anstellung als Hofnarr zu finden. Allerdings findet niemand seine Witze so recht komisch und er könnte nicht mal einen Witz gut erzählen, wenn sein Leben davon abhinge. Begleitet wird er dabei von einem Büffel mit Namen Max. Dieses kann sprechen und erweist sich als äußerst intelligent, aber auch missmutig. Unterwegs treffen die beiden auf einen weiteren Protagonisten, den kleinwüchsigen Kämpfer Hauptmann Cornelius Drummel. Dieser sucht eine Anstellung bei der Eliteleibwache von König Septimus, den Rotärmeln. Auf dem gemeinsamen Weg retten die drei Prinzessin Kerrin vor einem Überfall und begleiten sie zu ihrem Onkel, König Septimus. Bei ihrer Ankunft werden die 3 Helden geehrt und erhalten die gewünschten Anstellungen, Sebastian als Hofnarr und Cornelius als Mitglied der Rotärmel.

 

Teil 2

Hier werden die Geschehnisse im Schloss dargestellt. Der Autor stellt direkt den Verschwörungsplan von König Septimus und dessen unbedingten Herrscherwillen dar. Der König bedient sich bei seiner Verschwörung der Hexe Magda und ihrer Kontakte zu den Briganten. Der Überfall der Briganten war ebenso seine Idee wie er auch die Ermordung des Königspaares zu verantworten hat. Der Autor zeichnet so ein klares Bild von Gut und Böse in diesem Roman.

 

Mithilfe der Hexe Magda missbraucht er Sebastian bei seiner ersten Vorstellung, um die Prinzessin verschwinden zu lassen. Der König lässt Kerrin während eines Tricks verschwinden und sie von einem Briganten in Brigandia als Sklavin verkaufen. Sebastian soll als schwarzer Hexer herhalten und als Sündenbock auf dem Richtblock enden. Sein Freund Cornelius wird in der Zwischenzeit in einen Hinterhalt beordert. Er kann allerdings entkommen und befreit Sebastian aus dem Kerker. Sebastian, Cornelius und Max reisen nach Brigandia und befreien dort die Prinzessin aus der Gefangenschaft.

 

Teil 3

Dies ist der kürzeste Teil des Buches, welcher die Rückeroberung des Schlosses durch die Helden beschreibt.

Fazit:

Man merkt dem Buch deutlich an, dass es für ein jüngeres Publikum gedacht ist. Die einzelnen Beschreibungen von Personen und Örtlichkeiten fallen teilweise ein wenig knapp aus. Allerdings tut dies dem Lesespaß und der Fantasie der jüngeren Leser keinen Abbruch. Was allerdings meiner Meinung nach auffällig ist, ist die recht einfache Entwicklung der Protagonisten. Sebastian zum Beispiel hatte vor seinem Abenteuer nie eine gewaltsame Konfrontation mit Räubern. Es wird sogar im Buch angesprochen, dass ein Unterschied besteht zwischen dem Üben mit einem Schwert und dem Töten eines anderen Menschen. Aber als genau dies passiert, wird darüber stillschweigend hinweg gegangen. Auch wenn es sich um ein Kinderbuch handelt, hätte man dieses moralische Dilemma ansprechen können. Auch wird in dem Buch gekämpft und dementsprechend fließt stellenweise ein wenig Blut. Die Kämpfe sind alle sehr schnell vorüber und in keiner Art und Weise brutal dargestellt.

 

Alles in allem ein gutes Buch, welches auch mir als Erwachsenem Spaß gemacht hat zu lesen. Wenn man sich erst vor Augen führt, für welches Publikum es geschrieben wurde, und es unter diesen Bedingungen liest, schmelzen die Seiten dahin. Für Erwachsene eine sehr einfache, aber unterhaltsame Lektüre und für Kinder genau der richtige Grad an Spannung und Geschichte. Für Erwachsene würde die Punktzahl bei 2.5 Punkten liegen