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The Legend of Drizzt 8 - Starless Night
Bewertung:
(4.1)
Von: Mario Schmiedel
Alias: Quel Thalas
Am: 10.06.2008
Autor:R.A. Salvatore
Typ:Roman
System:D&D
Setting:Forgotten Realms
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0786948611
Inhalt:384 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Starless Night

Anmerkung: Ein Teil dieser Rezension stammt aus einer älteren Rezension des DnD-Gates, die ursprünglich von Alaak verfasst wurde.

 

Vorbemerkung:

 

Mit diesem Buch kehrt R. A. Salvatore zu einer von ihm geschaffenen Ikone der Forgotten Realms zurück. "Starless Night" (Name des Romans im Deutschen: Nacht ohne Sterne; Band 8 der Vergessenen-Reiche-Reihe bei Blanvalet) knüpft unmittelbar an die Geschehnisse aus Band 7 „The Legacy“ an (siehe Rezension im Gate). Daher sollte zumindest Band 7 unbedingt, besser jedoch die gesamten ersten 6 Bände gelesen werden, da viele der auftauchenden Charaktere dort eingeführt und Gegebenheiten der jetzigen Gegenwart aus Band 8 vorgestellt und geschildert werden.

 

Es dürfte zwar allen bekannt sein, doch aus Gründen der Vollständigkeit wird die Erklärung der Erscheinungsweise noch einmal kurz aufgeführt:

 

- Begonnen wurde die Serie mir der Roman-Reihe "The Icewind Dale Trilogy".

- Danach erschien die Trilogie: "The Dark Elf Trilogy", die zeitlich jedoch davor angesiedelt ist.

- Anschließend erschien die Quatrologie: "Legacy of the Drow", die zeitlich nach der "Icewind Dale Trilogy" spielt.

- Alle anderen Romane des Drizzt-Zyklus erschienen dann in chronologischer Reihenfolge.

- Vor etwa 2 Jahren wurde die Serie mit neuen Covern und chronologisch bereinigt neu aufgelegt und unter dem Titel "The Legend of Drizzt" neu vermarktet. Dieser Roman (Teil 2 der "Legacy of the Drow"-Reihe) bildet somit Teil 8 der "Legend of Drizzt"-Serie.

 

 

Aufmachung:

 

Mir liegt ein einfaches Paperback zur Rezension vor. Da es sich um die Neuveröffentlichung der Drizzt-Reihe handelt und nicht um das Original, besticht das Buch vor allem durch sein neues, dynamischeres Cover von Todd Lockwood, das einen Kampf zwischen Drizzt und Entreri zeigt. Auf der Coverrückseite sind auf einigen Felsvorsprüngen mit Pfeilen bestückte tote Dunkelelfen zu sehen, über denen Cattie’brie mit einem eingespannten Pfeil in ihrem Bogen steht. Im Inneren der Taschenbuchausgabe wartet das Buch mit einer Karte von Silverymoon auf.

 

 

Von nun an Achtung!: Spoiler für Band 7 und 8!

 

Inhalt:

 

„Starless Night“, die Fortsetzung von „The Legacy“, ist das achte Buch über den dunkelelfischen Waldläufer Drizzt Do'Urden. Salvatore knüpft hier direkt an die Geschichte aus Band 7 an und baut die sich entwickelnden Krisen und Konflikte zwischen den Hauptcharakteren aus. Drizzt fühlt sich für Wulfgars Tod verantwortlich und will vermeiden, dass seine Vergangenheit auch den Rest seiner Freunde gefährdet. Er begibt sich deshalb heimlich in seine alte Heimat Menzoberranzan, um seinem Schicksal zu begegnen.

 

Bruenor versinkt währenddessen über den Tod Wulfgars in Apathie und bemerkt nicht einmal, wie Drizzt und schließlich auch Cattie'brie und Guenhwyvar – die Panthergefährtin des Dunkelelfen – verschwinden; beide wollen ihren Drow-Freund zurückholen und ehe sie sich versieht, begegnet die ahnungslose Cattie’brie einem totgeglaubten Wiedersacher in den Höhlen des Unterreiches.

 

Es liegt nun also bei Regis, der als Einziger von Drizzt in Kenntnis über seinen Weggang gesetzt wurde (und dies selbstverständlich nicht lange geheim halten kann), etwas zu unternehmen, und tatsächlich erweist sich der Halbling als äußerst geschickt dabei, die Zwerge zu kommandieren, die später ebenfalls ausgeschickt werden, um Drizzt und Cattie'brie sicher und lebend zurückzuholen.

 

Doch auch im Unterreich tut sich einiges. Der Anführer der Söldnergemeinschaft Bregan D' Aerthe Jarlaxle, der wie immer seine eigenen Pläne verfolgt, ohne dies offenkundig zu zeigen, hat den sterbenden Artemis Entreri gefunden und ihn zu einem seiner Söldner gemacht. Als ein Gefangener ohne Gefängnis ist dieser mit seiner Situation überhaupt nicht einverstanden und möchte zurück nach Calimport und der Enge des Unterreiches und dem Einfluss Jarlaxles und Menzoberranzans entfliehen. Der Söldnerführer hat ihn jedoch zuerst noch für andere Aufgaben vorgesehen, denn er und die älteste Baenretochter Triel sind wie viele andere Einwohner Menzoberranzans nicht mit Old Matron Baenres Plan zur Eroberung von Mithril Hall einverstanden.

 

Unterdessen sammelt die alte Mutter Oberin intrigant weitere Verbündete für ihren Krieg (sogar die herrschenden Adelshäuser der Stadt werden dafür vereint) und scheint in ihren Plänen bestätigt, als ihr ein einzelner abtrünniger Drow in die Hände fällt, nach dessen Leben sie schon so lange trachtet.

 

 

Fazit:

 

Eine weitere wundervolle Geschichte um den bekannten Dunkelelfen, die Drizzt erneut mit seiner Vergangenheit aus den Tiefen des Unterreiches konfrontiert. Die Handlungen aus dem nächsten Teil werfen ihre Schatten voraus und es sieht so aus, als ob den Gefährten noch weit größere Gefahren bevorstünden.

 

Wenn man die ersten Teile gelesen hat, ist dieses Buch voll von nostalgischen Szenen. Da wäre zum einen die Begegnung Drizzts mit der Elfe, die er einst vor seinem Bruder Dinin und dessen Angriffstrupp rettete, oder das Wiedersehen mit dem Tiefengnom Belwar Dissengulp in Blingdenstone. Auch trifft Drizzt hier auf einen ehemaligen Mitschüler, der sich mehr als nur freut über die Gefangennahme seines früheren Rivalen.

 

Ein weiterer interessanter Punkt ist die unterschiedliche Auseinandersetzung der Gefährten mit dem Tod Wulfgars und ihre Erkenntnisse am Ende.

 

Die Beziehung zwischen Drizzt und Entreri scheint hier vorerst beendet zu werden und auch Cattie'brie überkommt ihre alten Angstgefühle gegenüber dem Attentäter. Bruenors Zustand wird nicht gelöst, aber er kommt in dem Buch auch nur selten vor. Ihm wird im nächsten Band wieder eine größere Rolle zuteilwerden.

 

Erwähnenswert sind an dieser Stelle das Gefühlsleben von Drizzt und seine unfreiwillige Zusammenarbeit mit dem alten Feind Artemis Enteri; von großer Spannung geprägt ist die kurze Waffenruhe der beiden Kontrahenten und weckt die Ungeduld des Lesers auf weitere Begegnungen der so unterschiedlichen und doch ähnlichen Charaktere.

 

Des Weiteren beschreibt hier Salvatore wiedermals ein schön-düsteres Bild der bekannten Dunkelelfenstadt, welches er bei dem Anfangsroman der Serie begonnen hat zu kreieren. Dabei erhält der Leser einen tiefen Einblick hinter die Machenschaften und Intrigen der Drow.

 

Für jeden Liebhaber von Drizzts Geschichten natürlich ein Muss. Und für alle Freunde der Fantasy ebenfalls zu empfehlen. Allein, ohne die anderen beiden Teile „The Legacy“ (Das Vermächtnis) davor und „Siege of Darkness“ (Brüder des Dunkels) danach zu lesen, ist das Buch aber nur bedingt zu empfehlen, da man mehr Gefallen daran finden wird, wenn man weiß, was davor geschah und wie es schließlich ausgeht.

 

Salvatore hat nie wieder so gut geschrieben wie in "The Legend of Drizzt" 1 bis 3 und 7 bis 9.