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Gnadenthron
Bewertung:
(4.1)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 14.08.2008
Autor:Martyn Waites
Typ:Roman – Thriller
VerlagDroemer Knaur Verlag
ISBN/ASIN:978-3-426-63611-4
Inhalt:480 Seiten, Softcover
Sprache:Deutsch

Jamal ist ein Strichjunge. Der Fünfzehnjährige lebt in London und ist immer auf der Suche nach einer günstigen Gelegenheit, an Geld zu kommen. Dabei sind Diebstähle auch eine Möglichkeit, an Geld zu gelangen. So schleicht er durch die Flure eines Stundenhotels und überprüft, ob die Zimmer auch verschlossen sind. Eine Tür lässt sich öffnen, und so schleicht Jamal in das Zimmer. Schnell erblickt er einen Minidiskrecorder und nimmt diesen an sich.

Leider befinden sich auf der Minidisk in dem Recorder brisante Informationen, die für den Besitzer wichtig sind. So wichtig, dass er einen Killer mit dem Namen „Hammer“ auf Jamal ansetzt. Dabei handelt es sich um einem Mann mit einem saphirblauen Schneidezahn, der seine Opfer auf dem Gnadenthron, seinem Folterstuhl, zu Tode foltert. Er hat eine Trefferquote von einhundert Prozent.

Jamal flüchtet nach Newcastle und bittet dort den ehemaligen Starjournalisten Joe Donovan um Hilfe. Doch der kämpft eigentlich noch mit sich selbst. Vor zwei Jahren verschwand sein Sohn spurlos, und seine Suche nach diesem beherrscht momentan sein Leben.

Gemeinsam mit Jamal dringt er in ein Netz des Schreckens vor, das jenseits der Vorstellungskraft liegt.

 

Schon gleich zu Beginn schockt der Autor den Leser, indem er eine Folterung sehr ausführlich schildert. Auch auf den folgenden Seiten wird Gewalt in unterschiedlichen Formen dargestellt. Dabei ist die Geschichte wirklich gut, und dem Autor gelingt es, aus der recht einfachen Konstruktion des Jungen, der sich mit den falschen Leuten anlegt und dann Hilfe bei einem Journalisten mit vielen Problemen sucht, eine sehr spannende Geschichte zu erzählen. Das Tempo ist dabei ziemlich hoch, und trotzdem gelingt es dem Autor, ein sehr gutes Charakterbild der Hauptfiguren zu zeichnen.

Dabei verflechtet er unterschiedliche Erzählstränge. Durch den Einsatz von kurzen Sätzen und ständigen Wendungen hält er den Leser bei der Stange und die Handlung spannend.

 

Das alles hat eigentlich wenig mit Ian Rankin zu tun. Der Verlag wirbt damit, dass der Leser, der Ian Rankin mag, auch hier richtig ist. Aber das einzige, was Joe Donovan und John Rebus verbindet, ist die düstere Grundstimmung und die Tatsache, dass die Hauptfiguren große Probleme haben.

 

Fazit:

„Der Gnadenthron“ ist ein spannender, wenn auch brutaler Roman, der einen sehr schnell in seinen Bann gezogen hat und nicht mehr los lässt. Ich bin gespannt auf den nächsten Fall von Joe Donovan, da der aktuelle Roman der Auftakt zu einer ganzen Reihe sein soll.