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Tarean - Sohn des Fluchbringers (2. Rezi)
Bewertung:
(4.2)
Von: Michael Kröger
Alias: Ikosaeder
Am: 17.10.2008
Autor:Bernd Perplies
Typ:Roman – Fantasy
VerlagEgmont Lyx
ISBN/ASIN:978-3-8025-8180-9
Inhalt:352 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

In einer entscheidenden Schlacht besiegt der Hexenmeister Calvas die vereinigten Völker der Alben und Menschen, in dem er ihren Heerführer Anrean von Agialon zu einem tödlichen Fehler verleitet. In derselben Nacht wird jedoch Anreans Sohn, Tarean, geboren.

16 Jahre später ist Tarean zu einem jungen Mann herangewachsen und leidet unter dem Druck, der aufgrund seiner Herkunft auf ihm lastet. Das Volk gibt nämlich Anrean die Schuld daran, dass es nun unter der Knechtschaft Calvas und seiner Wolfskrieger leben muss. Tarean beschließt deshalb, sich alleine dem Hexenmeister zu stellen und damit seinen Namen und den seines Vaters rein zu waschen. Zwar ist Tarean ein begabter Schwertkämpfer, doch muss er feststellen, dass das alleine nicht reicht, um diese Mission zu erfüllen. Er nimmt deshalb die Hilfe der Albin Auril und des Werbären Bromm dankbar an. Auch das Irrlicht Moosbeere, das er unterwegs aus der Gefangenschaft befreit, begleitet ihn auf seinem gefährlichen Weg.

 

Rezension:

Gute deutsche Fantasyautoren sind selten. Bernd Perplies könnte einer werden. Sein Erstlingswerk „Tarean, Sohn des Fluchbringers“ erzählt jedenfalls eine gelungene und spannende Geschichte. Sicherlich fehlt es dem Roman an einigen Stellen an Originalität, aber das stört beim Lesen nicht.

Einige Dinge sind dagegen hervorzuheben. Insbesondere die Darstellung der verschiedenen Charaktere hat mir gut gefallen. Jeder Charakter hat nicht nur eine oberflächliche, äußere Darstellung, sondern eine eigene Persönlichkeit, die er im ganzen Buch konsistent vertritt. Dadurch wird es einfach, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Das ist bei dieser Art Roman wichtig, da man dadurch wirklich in die Welt eintauchen kann und nicht nur ein ferner Beobachter bleibt. Die Welt, in der der Roman spielt, wird detailliert beschrieben und die im Buchdeckel integrierte Karte ermöglicht dem Leser, die Reise des jungen Helden einfach nachzuvollziehen. Die Karte ist mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und ähnelt, in der Form wie sie dargestellt wird, Tolkiens Karte von Mittelerde. Anders als in vielen anderen Romanen ist die Hauptfigur kein Überheld, dem alles gelingt, sondern hat deutliche Schwächen und wäre ohne die Hilfe seiner Gefährten oft gescheitert. Aber gerade diese Schwächen machen Tarean sehr sympathisch. Ein Kritikpunkt ist, dass das Buch mit 352 Seiten ein bisschen kurz ist. Dafür enthält der Roman aber auch keine langatmigen Passagen, in denen nichts passiert, sondern ist gespickt mit Action. Insgesamt merkt man dem Buch an, dass der Autor passionierter Rollenspieler ist.

 

Fazit:

Schöne Erzählung in klassischer Fantasytradition, die auf mehr hoffen lässt.