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Transitions 2 - Pirate King
Bewertung:
(3.5)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 05.01.2009
Autor:R.A. Salvatore
Typ:Fantasy Roman
System:DnD 3.5/4.0
Setting:Forgotten Realms
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4964-9
Inhalt:347 Seiten, Hardcover
Sprache:Englisch

Vorbemerkung

Da der erste Teil der Serie bereits in der deutschen Version rezensiert wurde, möchte auch ich zuerst auf die unglückliche Übersetzung hinweisen. Im englischen Original heißt die Serie „Transitions“, was in Hinblick auf den Inhalt der beiden ersten Bände auch sehr gut gewählt ist. Der Schwerpunkt liegt im Band „The Pirate King“ auch weniger bei Drizzt, als vielmehr beim Gesamtgeschehen.

 

Allgemeines für Leser dieses Buches:

Gerade im Intro wird mit vielen Namen und der inoffiziellen politischen „Führung“ der Stadt Luskan um sich geworfen. Ein gewisses Maß an Vorwissen über die „Stadt der Segel“ ist zwar nicht unbedingt nötig, vereinfacht einem aber den Start in diesen Roman ungemein.

 

Nur als kurzer Abriss: Luskan wird inoffiziell von der arkanen Bruderschaft fest im Griff gehalten. Neben diesen herrschen noch fünf Piratenlords über ihre jeweiligen Teile der Stadt. Diese Parteien bilden die eigentlichen Machtfaktoren innerhalb der „Stadt der Segel“. Die einzelnen Territorien der Piraten werden als „Ship“ bezeichnet. Also nicht wundern, wenn Landbesitzer plötzlich von Schiffen reden…

 

Aufmachung

Bei dem mir vorliegenden Exemplar handelt es sich um ein sehr ansehnlich aufgemachtes Hardcover. Der Umschlag wird von einem düsteren Artwork von „Lockwood“ geziert. Auf selbigem sind Drizzt mit seinem Panther, der Zentralturm der Bruderschaft und ein brennendes Schiff zu erkennen. Sehr stimmungsvoll. Der Einband des Buches selber ist in einem graublau gemaserten Karton mit goldfarbener Rückenprägung gehalten. Die Seiten selbst sind hervorragend gebunden und von ordentlicher Dicke. Am interessantesten sind aber die Seitenränder. Diese sind wenige Millimeter länger oder kürzer. Dabei wurde der Rand auch nicht zu 100 Prozent scharf abgestanzt. Im Gesamtbild ergibt sich dadurch eine sehr stimmige Trimmung auf alt und zerlesen. Einziges Manko dabei ist, dass die einzelnen Seiten so schwer umzublättern sind.

 

Inhalt

Das Buch knüpft mehr oder weniger an die Geschehnisse des ersten Bandes an. Es spielt mehrere Jahre nach Band Eins.

Bruenor und seine Getreuen helfen den mittlerweile Verbündeten des Königreiches Todespfeil gegen eine dämonische Abordnung des Hohen Magus Arklem Greeth (Oberhaupt der arkanen Bruderschaft).

Nach diesem furiosen Einstieg machen sich Regis und Drizzt auf die Suche nach ihrem verschwundenen Gefährten Wulfgar. Auf ihrer Reise ziehen sie durch Langsattel und sind dort mit den herrschenden Bedingungen regelrecht überfordert und gehen ihren weiteren Weg in Richtung Eiswindtal.

Dort erfahren sie von den herrschenden Problemen und von Kapitän Deudermonts Bemühen und stoischer Entschlossenheit, die Dinge wieder gerade zu rücken. Wie sollte es anders sein? Die Beiden verschieben den Ausflug ins Eiswindtal und kämpfen an Deudermonts Seite.

 

In einer Kampfpause machen sich Drizzt und Regis auf ins Eiswindtal und finden dort auch schließlich Wulfgar vor. Ich würde mich ja gerne über die näheren Umstände dieses Treffens auslassen, aber der geneigte Leser wird mir mein Schweigen sicher verzeihen.

 

Der Weg führt Drizzt und Regis aus dem Eiswindtal wieder an die Seite Deudermonts und zeigt dort, in welche Richtung sich die „Stadt der Segel“ entwickelt.

 

Fazit:

„The Pirate King“ ist ein typischer Salvatore-Roman. Er ist voll von actionreichen Schwertkämpfen. Aber aus meiner Sicht auch nicht viel mehr. Seine Charaktere entwickeln sich in diesem Buch nicht wirklich weiter. Drizzt ist durch sein langes Leben gereift. Aber die Ruhe, die Salvatore mit Drizzt auf charakterlicher Ebene zeigt, vernichtet er durch Regis. Regis ist in diesem Buch ein oft nörgelnder, bis ins Unerträgliche gehender „Guthalbling“.

Das kurze Intermezzo im Eiswindtal mit einem überbarbarischen Wulfgar ist sicherlich Geschmackssache jedes Lesers selbst.

Fans der Bücher von Salvatore aus den vergessenen Reichen werden außerdem recht früh im Buch erfahren, wer die Fäden zieht.

Ich persönlich bin ein großer Fan von Salvatore und Drizzt, aber es ist immer mehr oder weniger das Gleiche. Mir fehlten in diesem Roman die spannenden Stellen, die ich gewohnt war, und ich musste mich stellenweise auch regelrecht zum Weiterlesen animieren. Wer allerdings nicht genug von Drizzt bekommen kann, der möge getrost auch bei diesem Buch noch 0,5 Punkte dazu rechnen.