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The Champions 1 - Protecting Palanthas
Bewertung:
(1.0)
Von: Fabian Fehrs
Alias: Fabius Maximus
Am: 28.01.2009
Autor:Douglas W. Clark
Typ:Roman
System:D&D basierend
Setting:Dragonlance
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4808-6
Inhalt:312 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Douglas W. Clarks zweiter Drachenlanze-Roman in der „Champions“ Reihe nach „Saving Solace“ handelt von den beiden aus „War of the Souls“ bekannten Charakteren Gerard und Galdar. Der ehemalige solamnische Ritter und der einarmige Minotaurus standen sich im Krieg gegenüber und müssen nun zusammenarbeiten, um die Stadt Palanthas vor zwei verzogenen Jugendlichen zu retten.

 

 

Story (Spoilerwarnung):

Nachdem Gerard uth Mondar aus dem Orden der Solamnischen Ritter ausgetreten war, diente er als Sheriff von Solace. Nun ist er auf dem Weg nach Palanthas, um im Auftrag des Bürgermeisters Palin Majere in einer schwierigen politischen Situation um die Unterstützung der Solamnischen Ritter zu ersuchen.

Auch der Minotaurus Galdar, der in Minas Diensten im Krieg der Seelen seinen rechten Arm verloren hat, ist in die Stadt entsandt worden, um als Gerards Widersacher vor den Solamnischen Rat zu treten.

Beide Veteranen sind nicht glücklich über ihre Aufgabe. Sie verabscheuen Politik gleichermaßen, und dass sie sich kennen, macht ihre Missionen nicht einfacher.

 

Sowohl Gerard als auch Galdar erhalten Gelegenheit zur Ablenkung, als ein seltsamer Gewittersturm erst das Hauptquartier der Solamnischen Ritter und später den Palast des Gouverneurs von Palanthas unter Wasser setzt. Der Vorsteher des Ritter-Konzils gibt ihnen die Aufgabe, ein bleiernes Schatzkästchen wieder zu finden, welches einer jungen Dame aus hohem Hause gestohlen wurde. Der Diebstahl scheint mit dem Sturm zusammen zu hängen, der auch prompt verschwindet. Zusammen mit allen Anzeichen, dass er jemals existierte.

 

Julice Lock, die Bestohlene, kennt den Dieb nur zu genau. Es ist Poko Rome, ihr Liebhaber und Spross einer Familie mit zweifelhaftem Hintergrund. Gerard und Galdar ziehen also zusammen mit Marcus, Julices' eher unfreiwilligem Verlobten, und dessen Bruder Allyn los, um Poko aufzuspüren.

 

Natürlich ist auch Allyn nicht Marcus' Bruder, sondern Julice in Verkleidung. Julice wiederum ist nicht nur ein Edelfräulein, sondern wie ihre Vorfahrinnen eine mächtige Illusionistin. Sie war für den Sturm über Palanthas verantwortlich, um die Ritter dazu zu bringen, ihr beim Wiedererlangen des Schatzkästchens zu helfen. Natürlich ist das Schatzkästchen kein Schatzkästchen, sondern enthält ein „Chaos Wretch“; ein Monster, das in andere Personen schlüpft und sie kurze Zeit später von innen sprengt. Und natürlich öffnet Poko das Kästchen und lässt das Ding frei, woraufhin Gerard und Galdar alles dafür tun müssen, es wieder in die Kiste zu zwängen, bevor es einen Weg nach Palanthas mit Körperteilen pflastert.

 

Bewertung:

Ich weiß nicht, was Douglas Clark sich dabei gedacht hat, als er dieses Buch verfasste. Erst einmal frevelt er auf mehreren Ebenen. Clark nimmt kaum verhüllte Anleihen bei William Shakespeare, bis hin zu den Namen einiger seiner Figuren. Allein schon dieser Ansatz ist lächerlich, wenn man seine beschränkten Fähigkeiten als Autor betrachtet. Die Geschichte ist dermaßen simpel gestrickt, vorhersehbar und ohne Überraschungen, dass sich der Leser nach kurzer Zeit fragt, wann denn nun der unvermeidliche Tolpan-Barfuß-Klon auftaucht. (Hinweis: Etwa zur Hälfte des Buches.)

 

Der zweite Frevel besteht darin, zwei der interessanteren Figuren aus der Seelenkrieg-Reihe als Hauptfiguren zu verwenden, und ihnen jedes bisschen Charakter zu entziehen, bis sie nur noch Abziehbildern ihrer selbst gleichen. Man kann von Glück sagen, dass weder „Romeo“ noch „Julia“ ihren literarischen Vorbildern ähneln. Denn dann wäre die Geschichte vollends unerträglich geworden. Allerdings bleiben diese beiden Charaktere ebenfalls sehr oberflächlich und ihre Beziehung so klischeehaft, dass der Eindruck entsteht, Clark hätte sie aus einer Seifenoper abgeschrieben.

 

Das Buch nimmt erst etwas Fahrt auf, als das Chaosbiest aus seinem Gefängnis entkommt. Es scheint unbesiegbar, bis die „Helden“ auf eine Lösung per klassischem [i]deus ex machina[/i] stoßen.

 

Fazit:

Ich habe mich nach der Lektüre dieses Buches gefragt, für welche Zielgruppe es Douglas W. Clark verfasst hat. Denn bis auf die dümmsten oder unerfahrensten Leser wird wahrscheinlich jeder die simple Geschichte mit ihren oberflächlichen Charakteren nach wenigen Seiten durchschauen und das Buch angewidert in die nächste Ecke werfen. Ich hätte das am liebsten getan.