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10. Symphonie
Bewertung:
(3.2)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 21.05.2009
Autor:Joseph Gelinek
Typ:Roman – Thriller
VerlagDroemer Knaur Verlag
ISBN/ASIN:978-3-426-66352-3
Inhalt:432 Seiten, Softcover
Sprache:Deutsch

Inhalt

Der junge Musikwissenschaftler Daniel Paniagua wohnt einem unvergesslichen Privatkonzert des berühmten Komponisten Ronald Thomas bei. Dieser soll Fragmente der verschollenen Zehnten Symphonie von Beethoven gefunden und den ersten Satz des Werks nachkomponiert haben. Am nächsten Tag wird der enthauptete Körper des Musikers in einem Park bei Madrid gefunden.

 

Daniel ist als Musikwissenschaftler plötzlich unentbehrlich für die Lösung des grausigen Mordfalls. Denn als Thomas Kopf nach ein paar Tagen auftaucht, entdeckt der Gerichtsmediziner eine auf dem Hinterkopf tätowierte Melodie, den Anfang von Beethovens Klavierkonzert No. 5. Obwohl er ein herausragender Beethoven-Spezialist ist, hat Daniel das Konzert nicht sofort erkannt, da der Rhythmus verändert erscheint und zusätzliche Pausen eingefügt wurden. Er vermutet, dass es sich um einen bestimmten Code handelt, den sich Ronald Thomas hat tätowieren lassen.

 

Daniel ahnt, dass Beethovens sagenumwobene Zehnte Symphonie der Schlüssel zu dem Mord sein könnte, denn längst ist er davon überzeugt, dass er in dem Konzert keine Rekonstruktion des ersten Satzes gehört hat, sondern die Originalkomposition Beethovens. Doch warum hat Thomas diese Sensation verschwiegen?

Die ungeheure Summe, die der Verkauf der Noten einbringen würde, schien ihn nicht gereizt zu haben. War er vielleicht gar nicht der rechtmäßige Besitzer der Partitur?

So beginnt eine fieberhafte Suche in codierten Notenschriften und alten Partituren durch mehrere Länder und Jahrhunderte, an deren Ursprung eine verbotene Liebe Ludwig van Beethovens steht.

 

Jospeh Felinke ist das Pseudonym eines spanischen Musikwissenschaftlers und Beethoven-Experte, der seinen ersten Roman vorlegt. Der „echte“ Joseph Gelinek stammte aus Böhmen und war zu Beethovens Zeit ein begehrter Klavierlehrer und Hauspianist des Wiener Adels, der sich auch an eigenen Kompositionen versuchte.

 

Vor diesem Hintergrund erklären sich auch einige Dinge in dem Roman. Ziemlich viel wird hier über eine möglichen zehnte Symphonie spekuliert, und dabei werden alle möglichen Thesen aufgestellt. Das Ganze wird mit den üblichen Verschwörungstheorien vermischt und mit einem Mord garniert. Die Handlung wechselt zwischen Wien und Madrid, spielt aber zumeist in der spanischen Metropole.

Sehr schön ist der Schreibstil des Autors. Die Handlung lässt sich gut lesen, und es wird ein mäßiger Spannungsbogen aufgebaut. Hinderlich dabei sind die sehr ausführlichen fachspezifischen Dialoge über Musiktheorien und Musikstücke.

 

 

Fazit:

So bleibt ein durchschnittlicher Krimi, der mit wenig Blut auskommt, aber dafür einen tiefen Einblick in die Musikgeschichte Beethovens gibt.