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Schwert der Wahrheit 4 - Der Tempel der vier Winde (2)
Bewertung:
(2.3)
Von: Matrix33
Alias: Matrix
Am: 06.10.2009
Autor:Terry Goodkind
Übersetzer:Caspar Holz
Typ:Roman - Fantasy
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-442-37104-4
Inhalt:1037 Seiten, Softcover
Preis:10,00 EUR
Sprache:Deutsch

Im 4. Band der großen Saga geht die Geschichte um Richard und Kahlan weiter und bedroht einmal mehr das Leben und die Liebe der beiden.

 

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Aufregung herrscht im Palast in Aydindril: Ein Mann taucht auf und erklärt, dass er Richard bzw. Lord Rahl töten möchte. Nach einer Begegnung mit einer Mord-Sith gibt er preis, von Jagang, dem Traumwandler, geschickt worden zu sein. Gleichzeitig taucht eine alte Bekannte von Richard auf, Nadine, die vor hat, Richard zu heiraten.

Während der Sucher aus dem Hause ist, befragen Kahlan und Cara den mysteriösen Gefangenen noch einmal. Dieses Mal jedoch zeigt sich, dass der Gefangene von Jagang nur als Spion und Informationsträger benutzt wurde. Mit seiner Macht tötet er Cara und Kahlan beinahe. Bevor Jagang den Körper des Zauberers verlässt, überbringt er eine Prophezeiung, nach der Kahlan in ihrem eigenen Blut Richard verraten wird...

 

Geschichte

Mit dem Erreichen des 4. Bandes treibt Goodkind die Geschichte um Richard und Kahlan gnadenlos weiter, vergisst dabei jedoch, frischen Wind in die Sache zu bringen. Er benutzt die gleichen Stilmittel und Wendungen, die er bereits in den 3 vorigen Bänden benutzt hat. Dies läuft meist nach dem Schema: Böse Prophezeiung taucht auf – Beide schwören einen Weg zu finden, die Prophezeiung zu umgehen – Prophezeiung trifft ein – Beide fühlen sich verraten und verlassen – Kommen wieder zusammen – Doch das Abwenden der letzten Bedrohung hat wieder eine neue Prophezeiung auf den Plan treten lassen.

 

Das Ende des vierten Bandes lässt ebenfalls vermuten, dass dieses Schema im nächsten Band fortgesetzt wird.

Leider wird dadurch die ganze Geschichte recht vorhersehbar und die Spannung geht größtenteils flöten. Mich würde es stark wundern, wenn Kahlan oder Richard der endgültige Tod ereilen würde.

 

Die Story während des 4. Bandes dreht sich, wie der Titel schon impliziert, um den Tempel der 4 Winde, welcher im Buch jedoch einen recht kurzen Auftritt hat. Goodkind kommt mit seinen vielen Nebencharakteren ein wenig ins Straucheln, und im Buch verlaufen so insgesamt bis zu 4 Handlungsstränge gleichzeitig, wobei manche sehr verwaist wirken und nur alle paar hundert Seiten aufgegriffen werden. Mit den Handlungssträngen kommt man jedoch nicht durcheinander, da die Charaktere doch so viel Profil haben, dass man sie gut auseinander halten kann und nie überlegen muss, wer eigentlich welcher Charakter ist. Einzige Ausnahme sind die drei Mord-Siths Raina, Berdine und Cara. Die Charaktere an sich sind dabei weiterhin strikt schwarz und weiß gehalten.

 

Goodkind scheint besonders mit dem Charakter „Richard“ ein Problem zu haben, der einfach zu mächtig ist. So passieren 90% aller „Katastrophen“ dann, wenn Richard nicht da ist und nicht eingreifen kann. Sollte er einmal da sein, setzt Goodkind einem permanent durch das Buch hinweg vor, wie er von allen möglichen Leuten beschützt wird. Das nervt nach einer Weile nur noch. So wie der Charakter Richard wünscht sich wohl auch der Leser die Zeiten aus Band 1 zurück, wo Richard noch durch die Welt streifte und nicht nur im Palast hockte.

 

Fazit:

Der Tempel der 4 Winde ist eine vorhersehbare Fortsetzung der anderen 3 Bände und bedient sich des gleichen Schemas, wodurch das Buch sehr an Spannung verliert. Handwerklich kann man Goodkind nichts vorwerfen, doch dramaturgisch hinkt das ganze Buch. Der Charakter Richard ist eindeutig zu mächtig geworden, jedenfalls wird er von Goodkind ständig weggeschafft, sobald mal eine Situation ausweglos erscheinen soll. Wenn dies gerade nicht der Fall ist, wird der Charakter umschwärmt und das ständig. Ein Nervfaktor für den Leser.

Daher reicht das Buch leider nicht an die anderen 3 heran, und ich hoffe, dass Goodkind in folgenden Bänden von diesem Schema Abstand genommen hat, auch wenn das Ende nichts Gutes hoffen lässt.