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Im Königreich der Kälte
Bewertung:
(4.4)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 04.12.2009
Autor:Nick Lake
Typ:Roman – Fantasy
VerlagPan Verlag
ISBN/ASIN:978-3-426-283035
Inhalt:460 Seiten, Hardcover
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Ihre Mutter war eine Inuit und ihr Vater ein Polarforscher, und auch die Hauptfigur Light Fitzwilliam ist ein ungewöhnliches Mädchen. Ihre Haare und ihre Haut sind so weiß wie Schnee. Als ihr Vater bei einer Forschungsreise in die Arktis verschwindet, muss Light sich gemeinsam mit ihrem besten Freund, dem hünenhaften Butler und Tupilak machen. Dabei ist Tupilak ein ganz besonderer Mann. Er hat den Körper eines Mannes und den Kopf eines Hais.

Die Spur führt ins ewige Eis und zu Frost, dem Herrn der Kälte, den keine Armee besiegen kann. Er ist das Kalte, der Tod. Keiner kann sagen, wie er aussieht, wer ihm begegnet, ist verloren.

Auf ihrer Reise in das Ewige Eis findet Light ungewöhnliche Freunde, darunter den rachsüchtigen Geist eines Mädchens, eines weisen Inuit-Schamanen, und Arnauyq, was in der Sprache seines Volkes „Junge, der aussieht wie ein Mädchen“ bedeutet. Es mögen nicht die besten Verbündeten für ein so gefährliches Abenteuer sein, und doch sind es genau die, die Light wirklich braucht.

 

Zu Beginn hat man den Eindruck, es mit einer anderen Art von Artemis Fowl zu tun zu haben. Spätestens als Butler auftaucht, zwängt sich der Vergleich auf. Schließlich heißt auch dort der Freund und Gehilfe so, und sie haben bei auch ähnliche Funktionen. Auch die Aufgabe, die Suche nach dem verschwundenen Vater, ist ähnlich. Doch damit sind die Gemeinsamkeiten auch schon am Ende.

Light ist nicht so intelligent und auch nicht so gemein, wie Artemis sein kann.

Light ist ein liebes Mädchen, das durch ihr Aussehen zu einem Einzelgänger geworden ist. Ihr Vater und Butler sind die einzigen Bezugspersonen, da sie nicht die Schule besucht und auch sonst keinen großen Kontakt zu anderen Menschen hat. Als ihr Vater plötzlich verschwindet bei einer scheinbar ungefährlichen Expedition ins ewige Eis, ändert sich für Light alles.

Plötzlich tauchen seltsame Wesen auf, die sie rauben wollen, und im letzten Moment bekommt sie von einem Mann mit Haifischkopf unerwartet Hilfe. Nun werden sie und damit auch der Leser in die mythologische Welt der Inuit eingeführt, und auch von Butler erfährt sie mehr aus seiner Vergangenheit.

Doch das wichtigste ist, dass ihr schon für tot erklärter Vater wohl noch am Leben ist. So werden Pläne geschmiedet, wie man ihn retten kann. Aber der neue Besucher hat auch das Misstrauen in Light gegenüber Butler geweckt, da er jemand anders zu sein scheint, als er eigentlich ist.

Durch das Schattenmädchen, ein Geist, der als Schatten gefangen ist, bekommt sie wichtige Hinweise über ihrem Vater und dessen Verhältnis zu Frost.

Gerade das Schattenmädchen ist eine gelungene Figur. Aber auch die anderen Charaktere und Begebenheiten zeigen große Fantasie und Kreativität. Dem Autor gelingt es, eine spannende Geschichte zu schildern und dabei die für mich unbekannte Mythologie der Inuit einzuflechten.

 

Sehr schön ist die Aufmachung des Buches. Der gut zu lesende Text wird immer wieder durch Tagebucheinträge, Zeitungsartikel und ähnliches aufgelockert und sorgt so für eine schöne Atmosphäre beim Lesen.

 

 

Fazit:

Im Königreich der Kälte ist ein faszinierendes Buch, da es dem Autor gelingt, den Leser in eine unbekannte Welt zu führen. Sie ist kalt und trotzdem strahlend schön und bevölkert mit sagenhaften Gestalten und Wesen, die einem sehr schnell ans Herz wachsen und einen mitfiebern lassen bei ihrer Reise, in dem es auch um Freundschaft, Liebe und Erwachsenwerden geht.