Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Dawnbringer
Bewertung:
(2.2)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 08.08.2011
Autor:Samantha Henderson
Typ:Roman
System:D&D
Setting:Forgotten Realms
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-5794-1
Inhalt:336 Seiten,Taschenbuch
Sprache:Englisch

 

Inhalt

Selten habe ich bei einem Buch einen so verwirrenden Klappentext gelesen. Laut diesem geht es in dem Buch um 2 Devas, die einem jungen Paar helfen, ihre Liebe zu finden. Dieser Vergleich ist ungefähr so, als würde man sagen in Wilhelm Tell geht es um die Schlacht eines Apfels gegen einen Bolzen. Der Apfel und der Bolzen kommen zwar vor, sind aber nicht die einzigen Protagonisten…

Erzählt wird viel mehr die Entstehungsgeschichte zweier mächtiger Handelshäuser und wie ihr Zwist entsteht. Dabei spielt ein kleiner aber mächtiger Gegenstand eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Dieser ist, ohne dass ich nun groß spoiler, ein Schlüssel zum Kerker eines mächtigen aber nicht näher beschriebenen Wesens. Und in seinem Kampf um Freiheit werden die beiden Familien sowie die beiden Devas zu Schachfiguren in einem größeren Spiel.

 

Aufmachung und Lektorat:

Ein WotC Taschenbuch wie man sie kennt. Nach einmaligem Lesen sieht das Buch nie mehr aus wie Anfangs. Die Klebung und die Buchdeckel sind nicht sonderlich widerstandsfähig und lassen einfach schnell erkennen, dass das Buch gelesen wurde. Allerdings bleibt das Buch in einem Stück und verliert keine Seite. Es leidet also lediglich die Optik. Zum Lesen sehr gut geeignet aber sollte man die Bücher auch schön im Regal unterbringen wollen, so leidet doch die Optik.

Zum Lektorat kann man eine gespaltene Meinung vertreten. An manchen Stellen fallen beim Lesen Wortdreher und vereinzelte Tippfehler auf. Diese stören dann zwar vereinzelt den Lesefluss, sind aber von ihrer Anzahl nicht besonders häufig. Das Cover selbst ist auf den ersten Blick langweilig und doch recht unschön. Die vorherrschenden Farben sind hellblau, dunkelblau und türkis. Was auf den ersten Blick Geschmackssache ist, ist zumindest nach Lektüre des Romans auch was die Wahl des Motives angeht, passend und stimmig.

 

Fazit:

Die Autorin entwirft einen durchaus interessanten Plot mit viel Potential. Gerade bei der Lektüre des Klappentextes war ich anfangs skeptisch. Immerhin hört sich die Geschichte dort ein wenig nach Romeo und Julia an. Zumindest in dieser Hinsicht überrascht der Roman positiv. Anstatt einer schnulzigen Liebesgeschichte mit himmlischen Helfern erwartet einen dann doch ein actionlastiges leicht intrigantes Verwirrspiel in den Vergessenen Reichen. Der Roman lässt sich grob dritteln. Im ersten Dritteln wird quasi die Vorgeschichte erzählt, im zweiten Drittel kommt es dann zur Verbindung der Häuser und im letzten Drittel kommt der kämpferische Schluss. Dabei agiert im Hintergrund eine, zumindest mir durch das Buch nicht näher bekannte, böse Macht. So gut wie alle „bösen“ Handlungen gehen mehr oder weniger auf diese eine Wesenheit zurück. Dabei kann es durchaus von der Autorin gewollt sein, diese im Dunkeln zu lassen. Allerdings wird dadurch, zumindest bei mir, keine Spannung sondern viel mehr Ratlosigkeit aufgebaut.

Ein weiteres Manko sind die Protagonisten. Anfangs sind es noch viele Namen, die auf einen anstürmen allerdings wird der Kreis der Handelnden dann doch recht schnell sehr übersichtlich. Leider entwickelt keiner der Charakter wirklich Persönlichkeit noch wachsen sie einem beim Lesen ans Herz. Einige der Handlungsfäden, die ganz zu Anfang zart gesponnen werden, tauchen im gesamten Roman nicht mehr auf, nur um dann gegen Ende plötzlich doch noch einen Sinn zu haben. Dies wirkt speziell in diesem Roman einfach nur künstlich und konstruiert.

Ganz nebenbei ist es, zumindest für diesen Roman, vollkommen Wurscht, ob die beiden Devas Devas sind oder einfache Sterbliche. Alles in dem Roman schreit nach einer Fortsetzung und hinterlässt das Gefühl eines schwachen Erstromans einer kommenden Serie. Dann aber ohne mich.