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Deep Space Nine 8.08 - Mission Gamma 4 - Das kleinere Übel
Bewertung:
(3.4)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 20.10.2011
Autor:Robert Simpson
Übersetzer:Christian Humberg
Typ:Roman
Setting:Star Trek Deep Space Nine, 2376
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-941248-68-7
Inhalt:230 Seiten, Softcover
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die Defiant fliegt heim. Das ist eigentlich fast schon der gesamte relevante Inhalt, der beim Lesen hängen bleibt. Da dies aber etwas wenig für eine Inhaltsangabe wäre hier eine ausführlichere Version mit einigen Spoilern.

Von der letzten Begegnung noch stark gebeutelt macht sich die Defiant auf den Weg zurück zu DS9. Um den Ernst des Rückflugwillens zu verdeutlichen wird noch schnell eine verpasste wissenschaftlich sehr interessante Begebenheit geschildert, die aber nur mit einer Sonde untersucht wird.

Plötzlich fängt man aber ein unbekanntes Signal auf, welches Elias Vaughn als Kommandosignal seiner verstorbenen Frau erkennt. Dieses Signal sendet allerdings nur ein Lebender Körper aus. Über beide Erkenntnisse lässt der sonst so kühle und rational denkende Commander seine Crew aber erst mal im Ungewissen.

Diesem Signal folgt die Crew bis zu einem urzeitlichen Planeten. In bester Star Trek Manier stellt man ein Außenteam zusammen und beamt auf die Oberfläche. Dort findet man dann nicht nur Elias gar nicht so tote Frau sondern auch noch eine Gründerin des Dominion vor.

Die nun doch angespannte Situation und Elias Vaughns Verhalten lassen ernsthafte Zweifel an seiner Kommandofähigkeit aufkommen.

 

Unterdessen sucht man auf DS9 verzweifelt nach dem immer noch flüchtigen Mörder. Colonel Kira begibt sich auf die Gryphon um einer Spur zu folgen, die direkt zum Heimatplaneten der Trill zu führen scheint.

Seltsamerweise gelingt es aber kurz nach Kiras Abreise Fähnrich Ro den Mörder zu fassen. Aber nicht irgendwo weit weg sondern direkt an Bord von DS9. Auch die bei ihm gefundene Ausrüstung lenkt den Verdacht immer mehr in Richtung Föderationsverschwörung.

 

Aufmachung und Lektorat:

Ein weiteres tadelloses Taschenbuch aus dem Hause Cross Cult. Bindung, verwendete Materialien und Lektorat sind auf dem gewohnt hohen und fehlerfreien Niveau. Ebenso liest sich auch die Übersetzung von Christian Humberg flüssig und angenehm.

 

Fazit:

Leider wird der erste Eindruck des Romans auch bestätigt. Ein wirklich dünnes Stückchen Roman hat man da in der Hand. 140 Seiten weniger als der Vorgänger womit gerade einmal 230 Seiten übrig bleiben. Da man aber dem generellen Aufbau mit zwei Handlungssträngen weiter folgt (teilweise gibt es auch einen dritten Handlungsstrang), muss sich einem doch die Frage stellen, ob knapp 200 Seiten genug sind. Die einzig gangbare Antwort ist Nein.

Immerhin wird man nun über die Vergangenheit eines höchst interessanten und geheimnisvollen Mannes aufgeklärt – Elias Vaughn. Dazu kommen dann noch eine Borg-, ein Gründer- und eine groß angelegte Verschwörung. Alles sicher sehr spannende und informative Szenarien. Aber leider haben alle Szenarien eines gemeinsam: Sie werden nur sehr oberflächlich behandelt.

 

Achtung Spoiler

Am Ende des Romans passiert dann auf gerade 6 Seiten folgendes: Die Crew stellt fest, dass der komplette Raum um das Wurmloch verändert wurde, Jake Sisko taucht auf und hat eine legändere Bajoranerin bei sich. Ende.

Spoiler Ende

 

Aller Wahrscheinlichkeit nach soll dies ein Cliffhanger zum nächsten Roman sein. Nach der Lektüre der Seite davor wirkt dies aber eher unglücklich. Immerhin wirkt alles an diesem Buch grob angerissen oder skizziert.

Leider muss die grandiose Reise der Defiant ein solch unrühmliches Ende nehmen. Die Ideen des Romans sind interessant und hätten zu einem guten Ergebnis führen können. Seit Elias Vaughn in den Romanen auftauchte, wollte ich mehr über ihn erfahren. Wieso ist dieser Commander so steinalt? Wieso die Probleme mit seiner Tochter? Wieso nur Commander und bei seinen angedeuteten Erfolgen nicht Captain oder Admiral? Lediglich eine dieser Fragen wird beantwortet.

Es mag sein, dass diese Informationen in der Serie DS9 beantwortet wurden, was sich aber meiner Kenntnis entzieht. Vor allem, da in den vorangehenden Romanen diese Aura des geheimnisvollen kultiviert wurde.

Betrachtet man den Roman abseits der Mission Gamma Reihe, bleibt eine flott geschriebene und unterhaltende Geschichte über. Hat man aber, sinnvoller Weise, die 3 Teile davor gelesen flacht dies stark ab. Aus einer gelungen Mischung Charaktervorstellung, Erstkontakten und Action wird in diesem Teil eine Aneinanderreihung von durchaus interessanten aber oberflächlichen Szenen.

Schade. Die Erwartungen waren hoch und sie wurden leider nicht erfüllt.