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Enterprise - Was Menschen Gutes tun
Bewertung:
(3.7)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 14.01.2012
Autor:Michael A. Martin und Andy Mangels
Übersetzer:Bernd Perplies
Typ:Roman
Setting:Star Trek Anfang 2155
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-942649-42-1
Inhalt:504 Seiten, Softcover
Preis:14,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die Hauptereignisse des Romans spielen kurz nachdem es der Besatzung der Enterprise gelang die xenophobe Gruppierung „Terra Prime“ davon abzuhalten das Hauptquartier der Sternenflotte zu zerstören.

Kenner der Serie könnte es im Vorgängerband „Das höchste Maß an Hingabe“ aufgefallen sein, dass Trip Tucker sowohl im Pro- als auch im Epilog vorkam. An sich wäre dies nicht sonderlich bemerkenswert, wenn man nicht in der Folge „Dies sind die Abenteuer“ eine Holoaufnahme seines vermeintlichen Todes sehen würde. Mit genau diesen Ereignissen beginnt der Handlungsfaden von „Was Menschen Gutes tun“.

Leider ist es nicht möglich näher auf den Inhalt ein zu gehen ohne dabei einige Spoiler zu nutzen.

 

Achtung Spoiler (mehr oder weniger)

Nachdem ein Angriff der Romulaner mit einem Drohnenschiff nur knapp abgewehrt werden konnte sind Captain Archer und seine Crew besorgt um die mögliche Bedrohung durch die Romulaner. Als dann noch eine Gruppe Aenar (eine telepatisch begabte Subspezies der Andorianer) entführt wird nähren sich die Verdachtsmomente gegen die Romulaner.

In dieser brenzligen Situation wird Trip von Sektion 31 angesprochen und willigt ein für sie zu arbeiten. Zusammen mit Captain Archer, Malcolm und Doktor Phlox fingiert Trip seinen Tod. Im Anschluss daran wird er zusammen mit einem weiteren Agenten chirurgisch einem Romulaner angepasst und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise ins Unbekannte. Sein Ziel: verhindere die erfolgreiche Erprobung des Warp 7 Antriebes des romulanischen Imperiums.

 

 

Aufmachung und Lektorat:

Der zweite Roman zu den Anfängen der Föderation und den Pionieren der Sternenflotte. Farblich bietet sich das gleiche Bild wie beim Vorgänger was für einen guten Anblick im Regal sorgt. An dieser Stelle wiederhole ich eigentlich immer wieder die gleichen Sätze aber das ist auch gut so. Der Roman weißt was Bindung, Papier und Lektorat angeht die bekannten Stärken von Cross Cult auf. Auch nach dem Lesen sieht das Buch noch sehr gut aus. Schreib- oder Tippfehler sucht man ebenfalls vergebens. Bernd Perplies liefert auch in diesem Roman eine solide Übersetzung ab.

Auch in diesem Band gibt es gegen Ende ab Seite 489 ein kleines Essay über die Rahmenhandlungen des Romans. Wer die Serie nicht kennt, könnte auch dort mit dem Lesen anfangen, da hier einiges an Hintergrundinfos geliefert wird. Dies ist aber nicht ganz unproblematisch, weil auch der ein oder andere Spoiler vorkommt. Mir persönlich kam nach der Lektüre des Romans im Essay aber der ein oder andere „Aha deswegen“ in den Sinn.

 

Schreibstil

Das Autorenpaar hat zu Band 1 nicht gewechselt und liefert auch hier einen angenehm zu lesenden Roman ab. An manchen Stellen wirken einige der Beschreibungen aber doch recht langatmig und verführen zum Zeilenspringen.

 

Fazit:

Eigentlich spielt der Roman in einer hochinteressanten Zeit. Die Gründung der Föderation steht bevor und der romulanisch irdische Krieg droht am Horizont. Und gerade diese Ereignisse lassen mich auf einen Nachfolger hoffen. Aber wieso kommt dieser Band dann nicht über eine Wertung von 3,7 hinweg?

Auch wenn eine ganz neue Geschichte erzählt wird, so bietet dieser Roman in meinen Augen nichts wirklich Neues. Natürlich war der Sternenflotte zum Zeitpunkt des Romans nicht bekannt, wie Romulaner aussehen und so ist auch Trips Erstaunen über sein verändertes Aussehen verständlich aber die meisten Leser oder Fans der Serien kennen nun Mal das Aussehen der Romulaner.

Auch wird in dem Roman vielfach das Drohnen- oder Telepräsenzschiff und dessen Angriff angesprochen und wie knapp es nur gelang dieses zu aufzuhalten. Da frag ich mich doch als geneigter Leser (der zugegebener Maßen die Serie nicht kennt): Wieso? Ich bekomme lediglich die Information, dass dieses Schiff von einem Telepathen ferngesteuert wird.

Trips Reise in die Höhle des Löwen wiederrum ist durchaus spannend geschrieben und weiß zu gefallen aber auch hier geht ein gutes Teil der Spannung verloren, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass er im Vorgängerband als alter Mann vorkommt.

Wenn man dies außer Acht lässt bietet sich aber durchaus eine nette kleine Agentengeschichte im Star Trek Universum die sich angenehm lesen lässt.

Dagegen spricht, dass von dem Roman nicht viel hängen bleibt. Man liest und liest (wird dabei auch unterhalten) behält aber Ende davon nicht viel in Erinnerung. Für Fans der NX01 und Fans von Trip ein Muss. Alle anderen machen mit dem Roman sicherlich nichts verkehrt, können ihn aber auch getrost aus lassen.