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Memory - Stadt der Träume
Bewertung:
(4.0)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 01.03.2012
Autor:Christoph Merz
Typ:Roman - Fantasy
VerlagArena Verlag
ISBN/ASIN:978-3-401-06622-6
Inhalt:360 Seiten, Gebunden
Preis:€ 14,99
Sprache:Deutsch

Inhalt

Seit etwa einem halben Jahr hat Jude Finney eine besondere Fähigkeiten. Er kann Tote sehen und mit ihnen sprechen. So wird der Highgate Cementery zu seinem neuen zweiten zu Hause, da er in seinem eigentlichen Heim nur mit seinem Vater lebt, der nur seine Arbeit kennt und von seinem Sohn erwartet die Schule auch als Arbeit aufzufassen.

Als einmal wieder auf den Friedhof geht und dort mit den Toten eine Party zu feiern, entdeckt er ein junges Mädchen. Auch sie hat einige Eigenschaften eines Geistes, aber sie ist noch warm und humpelt. Außerdem kann sie sich an nichts mehr erinnern. Gemeinsam mit den Geistern der Toten macht sich Jude daran ihr zu helfen. Sie geben ihr erste den Namen Story, doch schon bald kann sich das Mädchen an immer mehr erinnern. Aber das ist nicht gut, denn das bedeutet, sie stirbt, denn die Toten können sich an alles in ihrem Leben erinnern.

Die Zeit drängt und Jude vernachlässigt die Schule und seine sonstigen Pflichten, um das Mädchen zu retten. Dabei kommt er einer geheimnisvollen Geschichte von Männern ohne Gesicht auf den Grund und auch sonst gibt es viele seltsame Dinge zu erfahren.

 

Nach dem Roman „Grimm“ von Christoph Marzi, der in Deutschland spielt, hat der in „Memory“ den Schauplatz wieder nach England verlegt. Im Mittelpunkt steht der Junge Jude, der eigentlich keine rechten Freunde hat. Er wird gemocht, aber nicht so sehr, dass man mit ihm befreundet sein will und auch nicht gehasst, das er zum Außenseiter wird. Seine Mutter kennt ihn und seine Vater erzählt ihm nichts von ihr. Mit einem Jahr lag er einfach auf der Türschwelle des Hauses seines Vaters mit einer Mitteilung, dass dieser sich um den gemeinsamen Jungen kümmern muss.

Durch Zufall erkennt er seine Fähigkeit die Toten zu sehen und mit ihren Geistern zu kommunizieren. Der Autor entwickelt dabei ein sehr interessante Interpretation der Totenwelt. Nicht alle Toten werden zu Geistern und wandern noch über die Welt, sondern nur die, die noch am Leben bleiben wollten und einen Traum hatten. Auch können sie sich nicht so weit vom Körper fortbewegen.

Während Jude und Story gut ausgearbeitet sind, bleiben die Gegner sehr blass. Man spürt beim Lesen zwar die Gefahr und die Angst, doch ist sie nicht greifbar. Erst als Jude auf seinen Gegenspieler trifft, bekommt dieser ein Gesicht und seine Motive sind äußerst normal. Auch der Grund für Storys Probleme ist recht simple. Ich hätte mir das etwas mysteriöse gewünscht, wie es z.B. der Hintergrund von Judes Mutter ist.

Sprachlich ist der Roman sehr gut zu lesen und schon nach wenigen Seiten hat der Autor den Leser in den Bann gezogen und man legt das Buch nicht mehr aus der Hand. Ich habe in nur einem Tag durchgelesen.

Fazit:

Memory ist ein gelungener Roman mit einer mysteriösen Anstrich, der spannend und unterhaltend ist. Er reiht sich nahtlos in die gelungenen Romane des Autors wie Heaven oder Grimm ein und wer diese Bücher mochte, sollte auch diesmal zugreifen.