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Borderlands: Der Ursprung
Bewertung:
(2.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 10.11.2013
Autor:Mickey Neumann, Augustin Padilla
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Borderlands
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:104 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Borderlands: Origins TPB
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Mit "Borderlands: Der Ursprung" haben Fans des aberwitzigen Space-Opera-Shooters die Gelegenheit, die schrägen Charaktere und die Ursprünge der Borderlands-Reihe etwas näher kennen zu lernen. Was treibt Roland, Mordecai, Lilith und Brick an und vor allem um?

 

Meinung:

"Der Ursprung" ist ein weiteres Comic zu einem recht aktuellen Computer/Videospiel. Ähnlich wie das kürzlich besprochene "Tomb Raider: Präludium ist auch diese Bildgeschichte ein Prequel, welches die verschiedenen Charaktere aus dem später spielenden Game hinsichtlich ihrer Motivation und ihrer Herkunft beleuchten soll. Gleich vorweg: ich kenne das Spiel nicht und kann dementsprechend auch keine direkten Verbindungen dazu herstellen. Allerdings denke ich auch, dass so ein Comic - selbst wenn es ein Prequel ist - alleine für sich stehen und funktionieren muss. Das ist bei dem vorliegenden Comic zumindest bedingt zutreffend, allerdings fehlt es den vier einzelnen Kurzgeschichten enorm an Dramaturgie und Charakterzeichnung. Die Geschichten, offensichtlich Resultat ihrer jeweiligen Kürze, wollen nicht so richtig zünden, erzählen kurze Kapitel aus dem Pre-Game-Leben des Söldners Roland, der Sirene Lilith, dem Verbrecher Brick und dem mysteriösen Mordechai, die aber wirklich nur einen rudimentären Einblick in die Motivationen der Protagonisten geben. Das ist durchaus verwunderlich, denn der Comic wurde von Mikey Neumann geschrieben, der auch die Story zum Spiel verfasst hat - offenbar ist dies aber tatsächlich kein Garant dafür, dass ein Comic-Prequel dann auch funktioniert (auch das kann man analog zum oben erwähnten Tomb Raider Comic sehen).

Tiefgang und Plastizität darf man hier ganz klar nicht erwarten, nicht mal Plausibilität, die das zusammen treffen der vier Charaktere hinsichtlich des Spiels erklären, findet man hier. Aber zumindest funktionieren die Geschichten auch für sich alleine und so kann man sie zumindest auch dann verstehen, wenn man das Spiel nicht kennt.

 

Storytechnisch überzeugen die vier Geschichten jedenfalls nicht so richtig, aus Sicht der Action und auch der Optik wird da schon deutlich mehr geboten. Gerade optisch sieht der Comic schon ziemlich nett aus und passt auch farblich sehr gut zum trashigen Borderlands Setting, dem ein spürbarer Endzeit-Faktor anhängt.

 

Fazit:

Das Borderlands-Prequel ist ein recht langweiliger, wenn auch actionreicher Comic, der zumindest optisch schick geworden ist. Storytechnisch ist das Werk eher farblos, viel zu sprunghaft und unschlüssig und ein echter Mehrwert für Fans des Spiels will sich genauso wenig einstellen, wie für diejenigen die das Spiel eben nicht kennen. Ähnlich wie beim bereits erwähnten Tomb Raider Präludium bleibt unterm Strich auch hier der fade Beigeschmack, das es hier nur um das Ausschöpfen eines erfolgreichen Franchises und das Verdienen ein paar zusätzlicher Dollars geht. Geht so!