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Enterprise 3 – Kobayashi Maru
Bewertung:
(2.5)
Von: Marc Drozella
Alias: Xiam
Am: 10.02.2015
Autor:Michael A. Martin und Andy Mangels
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-299-0
Inhalt:550 Seiten, Softcover
Preis:14,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Um die Frachtschiffe zu beschützen, die für den weiteren Fortbestand der noch jungen Koalition der Planeten unerlässlich sind, erhalten die Captains der Sternenflotte der Vereinigten Erde den Befehl, als interstellare Wachposten zu fungieren, die nicht viel mehr zu tun haben, als „Wer da?“ in die Dunkelheit des Alls hineinzurufen. Captain Jonathan Archer von der Enterprise schäumt vor Frustration und fragt sich, ob nicht sonst noch jemand sehen kann, was er sieht. Eine geheime, autarke, militärische Gesellschaft, die davon Überzeugt ist, dass ihr Überleben am seidenen Faden hängt, die ihre Nachbarn als Bedrohung für ihre bloße Existenz ansieht: Die Romulaner.

 

Über die Autoren

Michael A. Martin und Andy Mangels schreiben nicht das erste Mal zusammen einen Roman und dürften als ein eingespieltes Team betrachtet werden, die einen festen Stand im Star Trek Autorenteam haben. Mangels hat bereits mehrere Romane, Ebooks, Kurzgeschichten und auch Comics auf der Liste seiner Werke und hat sich auch unter den Autoren von Sachbüchern zum Franchise einen Namen gemacht. Privat engagiert er sich für die Rechte von Homosexuellen und lebt mit seinem Lebensgefährten und seinem Hund in Portland, Oregon.

Michael A. Martin ist unter anderem für einige der Roman der beliebten Start Trek Serie Titan verantwortlich und hat auch eine Reihe weiterer Romane, Ebooks, und Comics im Star Trek Universum verfasst. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn ebenfalls in Portland, Oregon.

 

Überblick

Seit dem zweiten Kinofilm der Originalen Serie hat sich der Name Kobayashi Maru, ein Neutronentanker, unter den Star Trek Fans als feststehender Begriff eingebrannt. Der Kobayashi Maru-Test stellt einen angehenden Raumschiffkommandanten vor eine harte Probe. Der Charaktertest soll zeigen, wie sich der Kandidat in einer ausweglosen Situation verhält. Was nur wenige wissen: Der Test, bei dem der Neutronentanker von klingonischen Kampfschiffen angegriffen wird, basiert auf einer wahren Begebenheit und niemand geringerer als Jonathan Archer lieferte der Akademie seine Grundlage. Vor dem Hintergrund sich anbahnender Konflikte mit den Klingonen und Romulanern ist es Archer, der sich plötzlich in einer ähnlichen Situation wiederfindet. Doch sind es nicht, wie anfangs vermutet die Klingonen, sondern die Romulaner, die für das Verschwinden einiger Frachtschiffe der jungen Planetenunion verantwortlich sind.

Der Roman schneidet einige Ereignisse an, die den aufmerksamen unter den Lesern nicht unbekannt sein dürften und fügt sich auf diese Weise nahtlos in das Universum ein. Die Beziehung zwischen Tucker und T’Pol wird ebenso weiter gesponnen, wie auch die ersten grundlegenden Winkelzüge der Sektion 31 geschildert werden, wenn auch die Sektion 31 noch nicht als solche bezeichnet wird.

Als etwas merkwürdig mutet es an, dass die Besatzung der Enterprise über unheimlich viel Geheimwissen verfügt – Wissen, dass in der Originalserie anscheinend wieder vergessen worden ist, wie z.B. das Aussehen der Romulaner und ihre auffällige Ähnlichkeit zu den Vulkaniern.

 

Fazit

Als alter Fan zittert man praktisch vor Vorfreude, endlich zu erfahren, was es mit dem legendären Test der Sternenflottenakademie. der bislang nur von einem Kandidaten erfolgreich bestanden wurde, auf sich hat. Doch dann stellt sich leider Ernüchterung ein. Der Roman liest sich über seine 550 Seiten derartig zäh, dass ich mich stellenweise zwingen musste weiter zu lesen. Ich bin der festen Überzeugung, die Geschichte, die sich eigentlich lohnt erzählt zu werden, hätte auch gut auf 250 Seiten erzählt werden können. Fehler im chronologischen Ablauf des Star Trek Universums reihen sich in das nicht so überzeugende Gesamtbild ein (Gründungsdatum der Sternenflotte). Stellenweise agieren die Charaktere einfach nur dumm und ziehen absolut hanebüchene Schlussfolgerungen. Es hat den Anschein, dass die kriegerische Auseinandersetzung auf Teufel komm raus herbeigeschrieben werden soll. Der Namensgebende Frachter, dessen Name im Titel so viel Hoffnung und Neugier wecken konnte, wird in einigen wenigen Nebensätzen abgehandelt. Und ja, irgendwann hat es auch meinen Sinn für Glaubwürdigkeit arg belastet, dass unheimlich viele der Nebencharaktere homosexuell sind, und zwar ohne dass das eine Rolle für die Handlung spielen würde.

Alles in allem sollten Leser ihre Erwartungen tatsächlich dämpfen.