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James Bond 16 - Kernschmelze
Bewertung:
(4.5)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 23.02.2015
Autor:John Gardner
Übersetzer:Anika Klüver, Stephanie Pannen
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:9-783-864-254338
Inhalt:382 Seiten, Softcover
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

 

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Der zweite Autor der Nach-Fleming-Ära ist alter Bond-Hase und hat 14 Romane und 2 Drehbücher geschrieben. Das merkt man auch an jeder Ecke, denn die Bond-Stärken werden gnadenlos ausgenutzt und sogar noch ausgebaut.

 

Bond ist mittlerweile ein cooler, aber dennoch verletzlicher Charakter auf dem technischen Stand der 80er, es gibt ein total scharfes Bond-Girl, das in absolut old-schooliger Manier den Fängen des Bösewichts entrissen werden muss, ein geiles Auto (das Q natürlich schrottreif zurückbekommt), eine atomare Bedrohung durch einen fiesen, aber genialen Superschurken und einen Showdown, bei dem man das „oo7“ auf der virtuellen Countdown-Uhr vor dem geistigen Auge hat. Spitzenklasse!

 

Die Handlung sei nur grob umrissen – der böse Dr. Anton Murik ist ebenso genialer Kernforscher wie schottischer Laird und plant, die Welt mit der Kernschmelze von 6 Reaktoren zu bedrohen. Mit dem erpressten Geld will er dann die Kerntechnologie absolut idiotensicher machen. Wenn das kein klassischer Fall von „gut gemeint ist das Gegenteil von gut“ ist, dann weiß ich es auch nicht mehr. Bond muss nun auf dessen schottischem Castle, beim Pferderennen in Ascot und in Perpignan diesen Plan vereiteln und „unterwegs“ versuchen, das Mündel des Lords aufzureißen – das ist tatsächlich mal harte Arbeit, das muss ich zugeben.

… dass das Schloss die obligatorische Folterkammer aufweist, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder?

 

 

Fazit:

Gefällt mir super! Könnte man direkt so verfilmen (was wohl auch darin begründet liegt, dass der Autor zuvor Bond-Drehbücher geschrieben hat). Die Figuren sind recht gut geschildert, der schottische Hintergrund sogar sehr gut und die Verlegung in die Moderne der 80er funktioniert ausgezeichnet. Dazu eine tighte Handlung und ein sehr bondiger Bond, der nun auch durchaus etwas lässiger daherkommt, erschafft vor den Augen direkt das Bild des späten Sean Connery mit aufgenknöpftem Hemd und ordentlich Haaren auf der Brust. Und? Was soll ich sagen? Endlich mal 'ne amtliche atomare Bedrohung, nicht immer nur diese Hühnerdiebe, mit denen es James bisher zu tun hatte!