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James Bond 18 - Eisbrecher
Bewertung:
(4.2)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 22.05.2015
Autor:John Gardener
Übersetzer:Anika Klüver, Stephanie Pannen
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-454-3
Inhalt:357 Seiten, Softcover
Preis:12,80
Sprache:Deutsch

James Bond 18 - Eisbrecher

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Wie schon im News-Eintrag geschrieben hat es James hier mit Alt-Nazis, ja gar einem finnischstämmigen neuen „Führer“ zu tun. Um den zu entsorgen, tut sich auf Anfrage des KGB eine Allianz aus Russen, Amerikanern, Engländern und Israelis zusammen – später mischt auch noch der weithin bekannte finnische Geheimdienst mit.

 

Dieser Fall zieht seine Faszination aus zwei Komponenten – zum einen den im wahrsten Sinne des Wortes „coolen“ Locations im Bereich der finnisch-russischen Grenze, wo wir vor allem ein Luxushotel, aber auch einen geheimen Nazi-Stützpunkt genauer kennenlernen. Das ist mal was anderes als Florida oder Jamaica.

 

Der große „Star“ von „Eisbrecher“ ist die ständige Ungewissheit, welcher der Menschen, mit denen James gerade zu tun hat, in letzter Konsequenz an seiner Seite steht und wer es – aus welchen Gründen auch immer – auf ihn abgesehen hat. So ist die israelische Vertreterin im Team die Tochter des Oberbösewichts, die sich aber von ihm losgesagt und zur Wiedergutmacheung beim Mossad angeheuert hat – na klar...! Der Russe ist – wie natürlich alle Russen – mal sowieso äußerst suspekt und der Ami steht zwar auf dem Papier auf Bonds Seite, aber irgendwas ist mit dem Kerl auch faul, so wie der mit Frauen umgeht. Dazu kommt noch Paula Vacker, eine alte finnische Freundin von Bond, die dann plötzlich auch auf Seite nder Nazit in deren geheimem Bunker auftaucht. Ich bin ja eher ein schlichteres Gemüt, daher war mir die permanente Seitenwechselei (kaum jemand von den Akteuren geht unter mindestens „Tripelagent“ wieder nach Hause) dann doch etwas zu viel, aber mir wurde nie langweilig, Bonds Saab wird wieder gut in Szene gesetzt und die gute alte Tradition der langen und schmutzigen Folterszenen wird (endlich?) wieder eingeführt, als die Nazis versuchen eine Information aus dem britischen Agenten herauszukitzeln und – wie Nazis so sind – halten sie nicht viel von „chemischer Befragung“ und wählen eher den handfesten Weg.

 

Schlussendlich endet natürlich am Ende alles irgendwie „gut“ und alle Handlungsstränge und Allianzen werden sinnvoll aufgelöst und sind im Nachhinein sogar halbwegs nachvollziehbar.

 

Fazit:

Toll komponierte und wieder sehr tight erzähle Bond-Geschichte! Da geht die Tendenz nach dem etwas schwächeren 17. Band wieder klar nach oben. Wie schon öfter festgestellt, ist Gardner ein Super-Autor, wenn es darum geht, Bond in den 80ern agieren zu lassen. Die letzte Seite droht wieder: „James Bond kehrt zurück in James Bond 19: Eine Frage der Ehre“ - soll er doch! Ich freue mich drauf!