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Star Trek: The Original Series 6 – Die Glückmaschine
Bewertung:
(4.0)
Von: Stefan P.
Alias: Idunivor
Am: 02.07.2015
Autor:James E. Gunn
Übersetzer:Ronald M. Hahn
Typ:Roman
Setting:Star Trek Original
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:9783864253034
Inhalt:320 Seiten, Softcover
Preis:12,80
Sprache:Deutsch

„Die Glücksmaschine“ ist etwas Besonderes unter den Star Trek Romanen, die derzeit bei Cross Cult erscheinen. Zunächst einmal ist da das Alter des Originals. „The Joy Machine“ erschien schon 1996 in den USA. Aber der Stoff ist noch älter, denn der Autor James E. Gunn (nicht mit dem Regisseur zu verwechseln) verarbeitet eine nie produzierte Episodenidee von Theodore Sturgeon, der an der Originalserie selbst mitgewirkt hat. „Die Glücksmaschine“ ist also letztlich eine Episode die, jetzt auch in Buchform vorliegt. Noch dazu ist James Gunn eine andere Art Science Fiction Autor als es die Star Trek Autoren von heute üblicherweise sind. Er arbeitet noch sehr viel stärker mit „klassischer“ Science Fiction und hat als Professor an der University of Kansas sogar das dortige „Center of the Study of Science Fiction“ begründet. Man sollte sich also auf eine etwas andere Art Roman einstellen.

 

Layout und Übersetzung

In der Qualität unterscheidet sich „Die Glücksmaschine“ aber glücklicherweise nicht von den übrigen Cross Cult Arbeiten. Layout und Übersetzung sind gewohnt gut und vom Buchrücken blickt uns Uhura an, die neben der Enterprise und dem Planeten auch auf dem Cover zu sehen ist.

 

Inhaltsangabe

Wie sich schon am Titel erkennen lässt, schreibt James Gunn vom Glück und wie es sich erreichen lässt. Letztlich ist der ganze Roman eine Adaption des Ratten-Experiments von James Olds und Peter Milner. Man implantiert einer Ratte eine Elektrode mit der sie das Glückszentrum in ihrem Gehirn manipulieren kann. Dies kann sie selbst über einen Schalter tun, der sich in ihrem Käfig befindet. Das Ergebnis war, dass die Ratten nur noch den Schalter betätigt haben und entweder verhungert oder an Erschöpfung gestorben sind.

 

Letztlich wendet Gunn diese Idee im Star Trek Gewand auf einen Planeten an und erkundet die Konsequenzen für die menschliche Gesellschaft, wenn es einen Weg gibt, sich das absolute Glück zu verschaffen. Das ganze tut er primär durch die Augen von Captain Kirk, der auf den Planeten geschickt wird, um herauszufinden, was genau dort vor sich geht.

 

Fazit

„Die Glücksmaschine“ ist wie bereits gesagt etwas Außergewöhnliches. Wenn man den Roman liest hat man sofort das Gefühl in der Zeit zurück versetzt zu sein und eine originale Star Trek – Geschichte vor sich zu haben. Das hat seine Vorteile, aber auch seine Nachteile. Der Geist der Science Fiction aus den 60er, 70er und 80er Jahren, der Star Trek groß gemacht hat, wird hier perfekt eingefangen. Nun ist dies aber eine Art von Science Fiction, die sicher nicht jedermanns Sache ist. Es wird einem schon sehr deutlich ins Gesicht gesagt, was die philosophischen Fragen sind, die hier im Hintergrund stehen und teilweise werden diese Fragen auch von den Charakteren selbst diskutiert (z.B. gibt es eine Passage, wo die Crew über Ratten-Versuche im 20. Jahrhundert spricht). Mir war das stellenweise dann doch ein wenig zu offensichtlich und nicht subtil genug. Manchmal fühlt man sich eher mit der Botschaft verprügelt als zum Nachdenken angeregt.

Dafür, dass der Geist der Original Serie so gut eingefangen wurde gibt es eine 4,0. Wer aber weiß, dass er eher nach Unterhaltung und weniger nach philosophischer Betrachtung sucht, wird hier dennoch falsch sein.