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James Bond  22 - Scorpius
Bewertung:
(3.7)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 17.02.2016
Autor:John Gardener
Übersetzer:Anika Klüver, Stephanie Pannen
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-773-5
Inhalt:366 Seiten, Softcover
Preis:12,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Band 22 und ich bin von Anfang an dabei! Super! Ich glaube bei der 25 feiere ich auch ein kleines Fest – vielleicht kommt ja in bester Drei Fragezeichen-Manier ein Mini-Schuber mit drei Kurzgeschichten oder so, da muss ich doch mal glatt meinen Verlagskontakt drauf anhauen.

 

Im Anfüttertext habe ich schon den Super-Titel erwähnt, „Scorpius“ hört sich einfach super an und jetzt weiß ich auch was schon die ganze Zeit über meine Assoziation ist: klaro, ich muss an die Simpsons-Bond-Parodie mit „Hank Scorpio“ denken. Gut, dass mir das noch eingefallen ist, sonst hätte ich die anze Zeit darüber nachgedacht.

 

… aber zurück zum Roman. Der ist wie immer gut lektoriert (auch wenn ich hier zwei Sätze hatte, die irgendwie nicht so richtig funktionierten) und hat einen tollen Umschlag, der perfekt in die Reihe passt. Mal schauen, ob die Braut auf dem Cover irgendwas mit dem Inhalt zu tun hat.

 

„Inhalt“ ist ein gutes Stichwort, denn ich möchte hier mal nur die Ausgangssituation darstellen, denn der Roman nimmt so viele Wendungen, dass es fies gespoilert wäre, wenn ich hier zu viel preisgeben würde.

James wird frisch von einem Super-sonder-Agenten-Spezialtraining zu M gerufen und gerät mitten in einen Fall, der mit der Kirche der Sanftmütigen zusammenhängt, einer nach außen hin friedfertigen Glaubensgemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen mit Hilfe ihrer Gemeinschaft von harten Drogen wegzubringen. Das ist aber nur die Tarnung für ein viel fieseres „Geschäft“, das Sektenchef Pater Valentine alias Wladimir Scorpius aufgezogen hat – und zwar hat er seine Sektenmitglieder zu professionellen und religiös inspirierten Selbstmordattentätern gemacht, die nun den beliebtesten Terrororganistionen angedient werden können und eine nicht auszurechnende – und vor allem nicht zu verhindernde – Gefahr für die westliche Welt darstellen.

Ziemlich früh im Roman macht sich dann die komplette Sekte vom Acker und die Mitglieder verschwinden wohin auch immer und Scorpius in sein geheimes Superbösewicht-Versteck, wo der große Showdown nicht mehr lange auf sich warten lässt – inklusive Skorpionen, Nattern und Krokodilen…

 

Bevor ich euch entlasse, möchte ich noch etwas zu der Braut auf dem Cover sagen. Denn die spielt tatsächlich eine Rolle, denn Bond wird von Scorpius (semi-unfreiwillig) verheiratet und man weiß ja, wie so etwas bei dem professionellen Junggesellen James endet.

 

 

Fazit:

Braucht etwas lang, um in Fahrt zu kommen, aber am Ende rockt er gewaltig das Haus. Die letzten 50 Seiten sind wirklich ganz großes Kino mit einem klassischen „evil lair“, das auch Dr. Evil sich nicht schöner hätte ausdenken können. Gardener schildert zwar den bösen Scorpius lang und schmutzig, aber irgendwie springt bei dem der Funke nicht über. Dafür gefällt mir gut, dass man hier wirklich auch als erfahrenster Bond-Leser zu keinem Zeitpunkt weiß, wer nun gut und wer böse ist.

Auch absolut erwähnenswert ist die Sekten-Chose mit all ihren Hintergründen und die Selbstmordattentäter-to-hire-Idee. Das ist 2016 fast schon wieder zu aktuell.

Insgesamt kann man sagen, dass auch der Roman-Bond der späten 80er weg von tollen Kulissen und abgefahrenen Gadgets hin zu knallharter Action tendiert.

 

Ich habe gerade mal etwas gegoogelt und festgestellt, dass Cross Cult noch ein paar Gardener-Pfeile im Köcher hat, denn es gibt noch sieben weitere Romane von ihm, sowie die „romanisierten“ Drehbücher zu GoldenEye und Lizenz zum töten.