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Ausgabe 10: Romanzen in Spielen: Der Spaß ist die JagdRoleplaying Tipps Weekly: Ausgabe 10

Romanzen in Spielen: Der Spaß ist die Jagd

Roleplaying Tips Weekly: Ausgabe 10

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Letztes Wochende hatte ich die Möglichkeit eine sehr interessante Diskussion mit einigen Empfängern von Roleplaying Tips Weekly zu führen. Dabei kamen wir zum Thema Charakterromanzen in Spielen. Ich tat meine Meinung kund und merkte mir die interessanten Punkte. Hier komt deshalb jetzt eine kurze Zusammenfassung der erzählten Dinge und ein paar Hinweise wie ihr Romanzen in euren Kampagnen handhaben könnt.

Alle stimmten darin überein das Romanzen eine großartige Erweiterung einer Rollenspielkampagne sind. Sie sorgen für neue Konflikte, Handlungsfäden, neue NSC-Typen und amüsante Interaktionen. Allerdings gibt es gute und schlechte Arten damit umzugehen.

Wenn die Situation nur in Sex ausartet, dann würfelt es aus und fahrt mit der Geschichte fort. Wenn der Spieler nur seine Fantasien in dieser Hinsicht ausleben will, dann macht einen Strich und gebt ihm eine 0190er Nummer und lenkt dann euer Spiel wieder auf normale Bahnen.

Rollenspielromanzen sind meiner Meinung nach genau wie eine Schatzjagd und auch genauso lohnenswert. Der Spaß kommt durch die Jagd und die Herausforderungen auf dem Weg zum Ziel. Wenn ich über Romanzen nachdenke, dann sehe ich Bilder aus der victorianischen Zeit, in der die Gesellschaft die aktzeptierten Beziehungen zwischen Männern und Frauen sehr stark einschränkte. Genau dort befindet sich der Spaß und die Herausforderung.

Es ist eine Sache eine mehrdeutige Unterhaltung zwischen Liebenden zu führen aber eine ganz andere etwas Zeit mit jemandem allein zu erringen, seinen Ruf zu wahren, seinen Wert als Freier unter Beweis zu stellen, höflich und zurückhaltend zu bleiben, die Schwiegereltern zu gewinnen, die Zustimmung der Gemeinschaft zu bekommen und dabei einen wirklich passenden Partner zu finden.

Stellt euch eine Szene vor in der der Spieler sich überlegen muss wie er eine geheime Nachricht zu jemandem bekommt von dem er sich angezogen fühlt, um ein geheimes Treffen zu arrangieren. Anschließend muss die Gruppe als Team handeln um die Beiden während ihres Treffens davor zu schützen entdeckt zu werden. Als Spielleiter könnt ihr euch sicher jede Menge Verwicklungen ausdenken die diese Pläne vereiteln könnten.

Was wird nach dem Treffen passieren, wenn die Beiden sich in der Öffentlichkeit treffen. -- auf einer Feier zum Beispiel. Sie müssen so handeln als hätte das geheime Treffen nie stattgefunden oder sie würden Aufmerksamkeit erregen. Trotzdem hat dieses Treffen eben stattgefunden und sie werden sich dazu gezwungen fühlen ein vertrauteres Gespräch zu führen und sich nicht gegenseitig wie Fremde zu behandeln. Eine wahre Rollenspielherausforderung!

Was ist außerdem mit dem Vater der Dame? Was ist wenn er eine Paladin der Stufe 19 ist? Aua.

Überlegt auch mal. Wenn eine Person zu euch kommt die vor Waffen strotzt, wie ein Ork stinkt und eine Art tödlichen Ruinenforscher-, Schatzsucherkomplex hat und um eure Hand anhält. Würded ihr "ja" sagen? Würdet ihr euch mit deren Namen beladen? Würdet ihr gerne unter dem Namen Mr. oder Mrs. Thromgar der Barbar bekannt sein?

Wir ihr also sehen könnt, können Romanzen zu sehr komplizierten und unterhaltenden Begebenheiten in euren Spielen werden.

Denkt bezüglich eurer Kampagne über die Victorianer nach und bringt einige soziale Regeln die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, Elfen und Zwergen, usw. behandeln (und einschränken) ein. Was für soziale Steine wirft eure Gesellschaft den Spielern in den Weg damit eine Romanze zu einer Art aufregender Schatzjagd wird?

Wie ich bereits sagte, wenn die Dinge zu mehr füren als Unterhaltungen, dann würfelt einfach und macht weiter. Die Jagd ist es die zählt.

 

Noch mehr Spass bei jedem Spiel!

 

 

© Johnn Four
www.roleplayingtips.com
Übersetzt von Klemens "Alaak" Muthmann


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